Zimt für den Blutzucker und mehr

Zimt ist mehr als ein Gewürz!

Zimt verleiht Teigwaren, Getränken und Süßspeisen einen ganz individuellen und angenehmen Geschmack. Doch Zimt ist viel mehr als ein bloßes Gewürz. Zimt, so heißt es, soll regulierend auf den Blutzuckerspiegel wirken, dabei helfen, Cholesterinwerte zu senken, den Stoffwechsel anzukurbeln und Fetteinlagerungen vorzubeugen.

Bereits im Mittelalter wusste man um die vielfältigen Heilwirkungen des Zimts und verwendete ihn innerlich und äußerlich gegen verschiedene Beschwerden wie Pilzinfektion, Verdauungsprobleme oder Appetitlosigkeit.

Inzwischen bestätigen Studien seine antimikrobielle, durchblutungsfördernde, wärmende und stimmungsaufhellende Eigenschaft.

In der Aromatherapie schätzt man Zimt wegen seiner anregenden Wirkung auf die Kreativität und die kognitive Leistungsfähigkeit.

Vorkommen und Geschichte von Zimt

Zimt gilt als eines der ältesten Gewürze überhaupt. Schon im alten Ägypten wurde Zimt zum Einbalsamieren von Leichen verwendet. Im antiken Griechenland wurde mit Zimt geräuchert und er wurde für eine bessere Wundheilung eingesetzt.

In der traditionell chinesischen Medizin und im Ayurveda wird das Gewürz seit mehr als 4000 Jahren wegen seiner vielen positiven Wirkungen hoch geschätzt. Im 14. Jahrhundert gelangte das Gewürz dank Seefahrer nach Europa und wurde seitdem regelmäßig importiert.

Zimt wird von der Rinde verschiedener Zimtbaumarten gewonnen, die zur Familie der Lorbeergewächse gehören und vorwiegend in Brasilien, China, Sri Lanka, Indonesien, Inden sowie den Inseln des Indischen Ozeans wachsen.

Für die Zimtherstellung erntet man die Zweige des Baumes, entfernt die Rinde und trocknet sie anschließend. So erhält man Zimtstangen. Das Zimtpulver gewinnt man, indem die Zimtstangen gemahlen werden.

Cassia-Zimt oder Ceylon-Zimt – zwei Sorten mit unterschiedlicher Qualität

Je nachdem, von welcher Zimtbaumart der Zimt stammt, handelt es sich entweder um Cassia-Zimt oder Ceylon-Zimt.

Die Cassia-Sorte (Cinnamomum cassia) stammt meist aus China oder Indien und wird aufgrund seiner leichten Schärfe gerne in Currymischungen verwendet.

Der milde und süßlich schmeckende Ceylon-Zimt (Cinnamomum zeylanicum) gilt als hochwertiger in seiner Qualität und eignet sich zum Verfeinern von Schokolade, Eis, Milchreis, Kuchen, Gebäck und Obst. Er wird oft auch als der „echte“ Zimt bezeichnet, wohingegen der Cassia-Zimt häufig als Verfälschung angesehen wird.

Nicht nur geschmacklich, sondern auch von der Optik her, lassen sich die beiden Zimtarten unterscheiden. Während die Zimtstange des Ceylon-Zimts von der Form an eine Zigarre erinnert, haben die Zimtstangen der Cassia-Sorte eine dickere Rindenschicht mit einem Hohlraum in der Mitte.

Da Cassia-Zimt relativ viel Curmin enthält, dessen übermäßige Zufuhr bei empfindlichen Personen zu Leber- und Nierenschäden führen kann, sollte man zur regelmäßigen Einnahme lieber den von Natur nahezu curminfreien Ceylon-Zimt verwenden.

Inhaltsstoffe von Zimt

Seinen typischen Geruch und Geschmack verdankt Zimt dem hohen Gehalt an ätherischen Ölen wie Zimtaldehyd und Eugenol. Darüber hinaus enthält das Gewürz zahlreiche weitere Stoffe in geringen Mengen wie Alkohole, Gerbstoffe, Schleimstoffe, Stärke, Methylhydroxy-Chalcone-Polymer und Phenylpropanoide wie Safrol und Cumarin.

Die positiven Wirkungen von Zimt

1. Zimt für einen gesunden Blutzuckerspiegel

Am besten erforscht ist die blutzuckersenkende Eigenschaft von Zimt. In dem Fachmagazin Diabetes Care war bereits 2003 zu lesen, dass bei einer von Kahn durchgeführten Studie, bei der Teilnehmer täglich zwischen 1 bis 6 g Zimt, aufgeteilt auf zwei bis drei Portionen, zu sich nahmen, nach 40 Tagen einen deutlich niedrigeren Blutzuckerspiegel aufwiesen als die Teilnehmer, die nur Placebo bekamen.

Dieser Umstand ist besonders für Menschen mit Diabetes Typ 2 interessant. Zur Vorbeuge von Diabetes (Zuckerkrankheit) sollte man süße Gerichte und Obst mit einer Prise Zimt verfeinern.

Da auch die Kohlenhydrate von Brot, Brötchen, Nudeln, Kuchen, Pizza, die mit Auszugsmehlen hergestellt sind, schnell ins Blut gehen, kann der vorherige Verzehr einer Prise Zimt helfen, den Blutzuckerspiegel im Zaum zu halten.

So können Blutzuckerspitzen und die damit einhergehende übermäßige Produktion von Insulin vermieden werden. Eine Zimteinnahme ersetzt natürlich nicht eine gesunde Ernährung, kann sich aber dennoch als Ergänzung positiv auswirken.

Weshalb wirkt Zim blutzuckersenkend?

Die blutzuckersenkende Wirkung von Zimt rührt vermutlich daher, dass sein Verzehr zu den Mahlzeiten, zu einer verlängerten Verweildauer der Speisen im Magen führt. Infolgedessen gelangt der Zucker aus dem Essen nur nach und nach ins Blut, so dass gefährliche Blutzuckerspitzen ausbleiben.

Darüber hinaus enthält Zimt den Stoff MHCP (Methylhydroxy-Chalcone-Polymer), dem eine insulinähnliche Wirkung nachgesagt wird.

Allerdings ist die senkende Wirkung auf den Blutzuckerspiegel nicht eindeutig. Zwei später durchgeführte Studien in Europa kamen hinsichtlich dessen zu unterschiedlichen Ergebnissen.

Während in einer Studie von Vanschoonbeek et al. (2006) lediglich eine geringe Senkung der Nüchternglucosespiegel zu beobachten war, nahmen in der Studie von Mang (2006) die Nüchternglucosespiegel in der Versuchsgruppe im Laufe der Interventionsphase und gegenüber der Placebogruppe signifikant ab.

2. Zimt als natürlicher Fatburner

Da Zimt sich positiv auf den Blutzuckerspiegel auswirkt und damit zu weniger Bildung von Insulin führt, kann die regelmäßige Einnahme von Zimt auch bei der Vermeidung von Übergewicht bzw. beim Abnehmen helfen.

Das Hormon der Bauchspeicheldrüse Insulin fungiert sozusagen als Türöffner, indem es die „Türen“ der Zellen öffnet und dabei hilft, das Zuviel an Zucker im Blut in die Zellen zu befördern. Dabei gelangt nicht nur der überschüssige Zucker aus dem Blut in die Zellen, sondern auch das Fett, das über die Nahrung zugeführt wird.

Gleichzeitig blockieren überhöhte Insulinwerte den Fettabbau. Wenn viel Insulin ausgeschüttet wird, ist das ein Zeichen für den Körper, dass viel Zucker und damit viel Energie zur Verfügung steht, so dass eine Energiegewinnung durch den Abbau von Fettzellen überflüssig ist.

Übergewicht und Insulinausschüttung hängen also untrennbar miteinander zusammen. Indem Zimt dafür sorgt, dass der Blutzucker nicht so stark ansteigt, sorgt er auch dafür, das weniger Insulin gebildet wird und hilft damit bei der Vorbeugung von Übergewicht.

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3. Zimt für einen gesunden Cholesterinspiegel

Gleichzeitig stellte Khan in seiner Studie fest, dass Testpersonen, die täglich 1 bis 6 g Zimt einnahmen, nicht nur niedrigere Blutzuckerspiegel aufwiesen, sondern auch niedrigere Blutfettwerte.

Nach der regelmäßigen Einnahme von 40 Tagen hatten die Teilnehmer im Schnitt 17 Prozent weniger LDL im Blut und auch die Triglyceridwerte waren im Schnitt um 26 Prozent reduziert. Das „gute“ HDL-Cholesterin dagegen wurde durch die Einnahme von Zimt nicht vermindert.

Allerdings ist anzumerken, dass dieser Effekt in Folgestudien von Mang und Vanschoonbeek nicht bestätigt werden konnte.

4. Zimt als Wärmespender und für den Fettabbau

Gerade in der Vorweihnachtszeit wird Zimt gerne als Gewürz bei Heißgetränken und Gebäck verwendet. Das ist auch kein Wunder. Denn Zimt spendet aufgrund seiner natürlichen Hitzeentwicklung in der kalten Jahreszeit sozusagen von innen heraus Wärme.

Das ist nicht nur wohltuend, sondern verbrennt auch zusätzliche Kalorien, so dass Zimt die Gewichtsabnahme unterstützen kann.

5. Zimt für eine bessere Verdauung

Der hohe Gehalt ätherischer Öle im Zimt wirkt anregend auf den Appetit und die Darmtätigkeit. Zugeführte Nahrung kann dadurch besser verdaut werden und die Wahrscheinlichkeit von Verdauungsbeschwerden wie Blähungen oder Völlegefühl wird reduziert.

Eine Prise Zimt zum Essen bzw. kurz davor separat eingenommen, kann somit die Verdauung verbessern.

6. Zimt für kognitive Leistungssteigerung

Schon der Geruch von Zimt wirkt stimulierend auf die Sinne. Studien der US Universität Wheeling Jesuit in West Virginia zeigen, dass das Einatmen des Zimtduftes sich steigernd auf die kognitive Leistungsfähigkeit auswirkt.

Gleichzeitig deuten neuere Studien darauf hin, dass Zimt vorbeugend gegen die Alzheimer Krankheit wirken kann. Wie im Journal of Alzheimer´s Disease berichtet, soll Zimt verhindern, dass sich Ablagerungen im Gehirn bilden bzw. sogar bei deren Rückbildung helfen kann.

Die positiven Wirkungen von Zimt im Überblick:

Zimt kann hilfreich sein:

  • bei Verdauungsproblemen

  • Appetitlosigkeit

  • Diabetes Typ II

  • zur Vermeidung von Übergewicht

  • zur Ankurbelung des Stoffwechsels

  • zur Vermeidung von Blähungen und Völlegefühl

  • um den Kreislauf anzuregen

  • bei der Vorbeuge von Entzündungen und Pilzinfektionen

  • bei der Behandlung von Wunden

  • zur Steigerung der kognitiven Leistungsfähigkeit

Einnahmeempfehlung für Zimt:

Experten empfehlen, die tägliche Einnahme von ½ bis 1 Teelöffel Zimt. Entweder man nimmt Zimt in Kapseln ein oder mischt ihn als Pulver unter seine Speisen, gibt ihn ins Müsli oder mixt seine Getränke damit.  Sehr lecker schmeckt zum Beispiel eine Prise Zimt im Kaffee, Kakao oder im grünen Smoothie.

Zusammen eingenommen mit Kurkuma unterstützt Zimt die positive Wirkung dieses Gewürzes in Bezug auf Zellschutz und Verjüngung und entfaltet damit seine Kraft als Wirkverstärker.

Bitte keinen Zimt einnehmen bzw. Einnahme mit dem Arzt absprechen:

Die tägliche Einnahme sollte bei der gleichzeitigen Einnahme von Cholesterinsenkern oder Insulin mit einem Arzt abgesprochen werden. Während der Schwangerschaft sollte man Zimt nicht als Nahrungsergänzungsmittel einnehmen, da die ätherischen Öle unter Umständen den Embryo schaden können.

Qualitätsunterschiede bei den verschiedenen Zimt-Sorten

Cassia Zimt enthält zum Teil beträchtliche Cumarin. Einige Menschen reagieren auf die übermäßige Einnahme von Cumarin mit Leber- und Nierenschäden. Daher geriet der Cassia-Zimt in jüngster Vergangenheit in Verruf. Es wurde empfohlen, gerade bei Kindern vorsichtig zu sein.

Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte daher den hochwertigeren und stets curminarmen Ceylon-Zimt verwenden.

 Quellen

  • Khan, A. et al.; Cinnamon improves glucose and lipids of people with type 2 diabetes. Diabetes Care. 26 (2003) 3215-3218.

  • Vanschoonbeek, K. et al., Cinnamon supplementation does not improve glycemic control in postmenopausal type 2 diabetes patients. J Nutr. 136 (2006) 977-980.

  • Mang, B et al., Effects of a cinnamon extract on plasma glucose, HbA1c, and serum lipids in diabetes mellitus type 2. Eur J Clin Invest. 36 (2006) 340-344.

  • Hlebowicz J. Et al., Effects of 1 and 3 g cinnamon on gastrick emptying, stiety, an postprandial blood glucose, insulin, glucose-dependent insulinotropic polypeptide, glucagon-like peptide 1, and ghrelin concentrations in healthy subjects, American Journal of Clinical Nutrition März 2009 vol. 89 no. 3

  • Zoladz Ph. et al., Impact of the Chemical Senses on Augmenting Memory, Attention, Reaction, Time, Problem Solving and Response Variability: The Differential Role of Retronasal Versus Orthonasal Odorant Administration, Wheeling Jesuit University

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