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Advanced Glycation End Products (AGEs) als Parameter für unser biologisches Alter oder Anti-Aging durch die richtige Ernährung
Zucker ist nicht nur schlecht für die Zähne, macht dick und krank, sondern beschleunigt auch den Alterungsprozess. Schuld daran ist nicht einmal der Zucker selbst, sondern die durch ihn entstehenden Advanced Glycation End Products oder kurz AGEs.
Das gleiche gilt für hoch erhitzte Nahrung, also Gebratenes und Frittiertes. Auch hier sind viele dieser AGEs enthalten.
Was sind AGEs? Warum schaden sie der Gesundheit und beschleunigen das Altern? Wie entstehen sie und was hat Zucker und hocherhitzte Nahrung damit zu tun? Das und mehr in diesem Artikel.
Wie alt bin ich? Merkmale der Alterung – mehr als Anzahl der Lebensjahre
Auch, wenn es schwer fällt, die Merkmale der Alterung im Einzelnen genau zu definieren, so können wir doch alle junge von alten Menschen unterscheiden.
Vielleicht liegt es an den lichter und grau gewordenen Haaren, der runzeligeren und faltigeren Haut, den Altersflecken, dem getrübten Blick, der gebückten Haltung oder an allem zusammen: einen alten Menschen erkennen wir, wenn er uns entgegenkommt.
Dabei ist das Tempo, in dem wir diese Alterungsprozesse verlaufen, individuell sehr unterschiedlich. Da gibt es 65-Jährige, die geistig und körperlich so fit sind, dass sie locker 10 oder 15 Jahre jünger durchgehen, aber auch diejenigen, die mit 35 schon an einen 50-Jährigen erinnern.
Fakt ist: Unser chronologisches Alter, das wir aus dem Pass ablesen können, entspricht nicht immer unserem biologischen Alter. Und auch, wenn wir dem Altern nicht ganz entrinnen können, so können wir doch entscheidend dazu beitragen, wie schnell dieser Prozess von Statten geht.
Einer der Faktoren, der einen erheblichen Einfluss auf die Geschwindigkeit des Alterungsprozesses hat und den wir selbst in der Hand haben, ist unsere Ernährung, insbesondere unser Zuckerkonsum!
Advanced Glycation End Products (AGEs) und der Zusammenhang zum biologischen Alter
Alterungsforscher suchen schon lange nach einem Parameter, an dem sich unser biologisches Alter ablesen lässt. Dabei gibt es unterschiedliche Meinungen darüber, welche Faktoren die besten Rückschlüsse zulassen.
Während die einen vor allem Zellschäden, hervorgerufen durch Oxidation, als Messparameter für die Alterung in Betracht ziehen, sind andere der Ansicht, dass sich unser biologisches Alter besonders gut an der Länge der Telomere, also der Länge der Endkappen unserer Chromosomen, ablesen lässt, die sich mit jeder Zellteilung verkürzen, bis eine Teilung schließlich nicht mehr möglich ist. Und wieder andere wollen an der Menge Zelltrümmer, die sich im Gewebe ablagern, unser biologische Alter ablesen.
Einig ist man sich jedoch, dass bestimmte Phänomene mit dem Älterwerden einhergehen bzw. im Alter häufiger auftreten. Dazu zählen nicht nur die Faltenbildung der Haut und das lichterwerdende Haar, das Nachlassen von Beweglichkeit, Sehkraft oder geistiger Leistungsfähigkeit, sondern auch Krankheiten wie Herzerkrankungen, Schlaganfälle, Nierenschäden, Arthrose, Osteoporose, Impotenz, Demenz oder Krebs. Interessanterweise werden diese Erkrankungen besonders häufig bei Diabetikern beobachtet und lassen sich auf einen gemeinsamen Nenner zusammenbringen: die AGEs!
AGEs der Feind unserer Jugendlichkeit
AGEs ist die Abkürzung für Advanced Glycation End Products und bezeichnet eine Verbindung aus Zucker- und Eiweißmolekülen. Man spricht auch von verzuckerten Proteinen oder Glykierung (= Verzuckerung). AGEs sind nutzlose Abfallprodukte, die sich im Gewebe oder an Blutgefäßen ablagern und sich dort zu Klumpen, sogenanntem Plaque, anhäufen und damit die Entstehung von Arteriosklerose vorantreiben.
Gleichzeitig machen diese Zucker-Eiweiß-Verbindungen die Haut unelastisch, indem sie die Kollagenfasern verhärten – eine Hauptursache für die Bildung von Falten. Wenn die roten Blutkörperchen „verzuckern“, sterben sie früher ab und unser Körper wird nicht mehr so gut mit Sauerstoff versorgt. In Folge dessen fühlen wir uns dann leichter müde, abgespannt und geraten schneller außer Atem.
Das richten AGEs in unserem Körper an:
- AGEs verhärten die Kollagenfasern, machen dadurch die Haut unelastisch und provozieren damit die Bildung von Falten
- AGEs verschlechtern die Sauerstoffversorgung und fördern Müdigkeit und Energielosigkeit
- sie machen die Blutgefäße unflexibel und führen dadurch zu Bluthochdruck
- sie legen sich wie ein Schleier vor die Augen, führen also zu grauem Star
- AGEs stören die neuronalen Verbindungen im Gehirn und gelten damit als
- Mitauslöser für Demenz
- sie führen zu Nierenschäden
- zur Versteifung und dem Abbau von Gelenkknorpel
- und lagern sich auch im Bereich des für die Erektion wichtigen Penisgewebes ab und verursachen so erektile Dysfunktion (= Impotenz)
AGEs sammeln sich im Laufe des Lebens in unserem Körper an und führen dort zu Schäden und den für das Alter typischen Erscheinungen, sie bilden damit eine naheliegende Erklärung für viele altersbedingte Phänomene.
Zucker als AGE-Lieferant
Doch was hat Zucker jetzt mit den AGEs zu tun? Ganz einfach: AGEs entstehen immer dann, wenn wir etwas essen, das den Blutzuckerspiegel in die Höhe treibt. Denn dann kann sich der Zucker im Blut (die Glucose) mit Eiweißmolekülen verbinden und so verzuckerte Proteine bilden. Fachleute sprechen auch von Amadori-Proteinen oder Schiff´chen Basen. Je höher der Blutzuckerspiegel, desto mehr AGEs werden gebildet und umso schneller verläuft unser Alterungsprozess.
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Und was führt zu den höchsten Blutzuckerspitzen? Genau mit Zucker gesüßte Süßigkeiten, Kuchen, Getränke, aber auch Teigwaren, insbesondere aus hellem Mehl, allen voran Weizenprodukte. Je mehr Zucker und Teigwaren wir essen, desto mehr AGEs werden also gebildet und treiben den Alterungsprozess in unserem Körper voran. Wer also länger jung, knackig und gesund bleiben möchte, sollte seinen Zuckerkonsum und seinen Verzehr an Teigwaren deutlich herunterschrauben.
Ernährung als Schlüssel für Jugendlichkeit und Langlebigkeit
Doch nicht nur Zucker und Teigwaren beeinflussen den Blutzuckerspiegel, sondern sämtliche Lebensmittel, die Kohlenhydrate enthalten, also auch Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte, Kartoffeln usw. Einen guten Überblick darüber, welche Lebensmittel den Blutzucker in welcher Weise beeinflussen, geben Tabellen, die die einzelnen Lebensmittel ihrem glykämischen Index oder besser noch ihrer glykämischen Last zuordnen, wie z. B. in dieser Tabelle>>
Darüber hinaus enthalten tierische Produkte von Natur aus AGEs, deren Gehalt sich durch starkes Erhitzen wie Grillen, Braten oder sehr heißes Kochen bis auf das Tausendfache erhöhen kann. Auch gebratenes und frittiertes Gemüse sollte man der Jugendlichkeit zuliebe meiden, da hohe Temperaturen wie sie beim Braten oder Frittieren üblich sind, ganz allgemein zur Bildung von AGEs führen. Gleiches gilt für gepökelte Lebensmittel.
Aufgepasst: Fruchtzucker (Haushaltszucker besteht zu 50 % aus Glukose und zu 50 % aus Fruchtzucker und kommt außerdem natürlicherweise in Früchten (und Fruchtsäften) vor) und ist hinsichtlich der Belastung mit AGEs sogar noch bedenklicher als Glukose. Fruktose fördert die Glykation um 7 – 20-mal stärker als Glukose!
Galaktose (enthalten in Laktose, also Milchzucker) steigert die Bildung von AGEs im Vergleich zu Glukose um das Vier- bis Fünfache!
Im Klartext heißt das also: Wer den Alterungsprozess verlangsamen möchte, sollte
- Zucker, Teigwaren, insbesondere aus Weizen, möglichst meiden
- tierische Produkte nicht hoch erhitzen
- einen Bogen um Frittiertes machen
- möglichst selten etwas Gebratenes essen
- Kohlenhydrate mit einer niedrigen glykämischen Last bevorzugen
- keinen isolierten Fruchtzucker essen (z. B. High Corn Syrup, Frutkosesirup oder Agavensirup, der zwischen 70 – 90 % aus Fruchtzucker besteht), den Verzehr von Hybridzüchtungen und puren Fruchtsäften meiden; Obst aus natürlichem Saatgut, sonnengereift geerntet ist in Maßen in Ordnung
- sparsam mit Milchprodukten umgehen
Na, wenn das mal kein weiterer Motivationsschub ist, seine Zuckersucht hinter sich zu lassen.
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Vertiefende Infos zu AGEs:
- http://www.news.uni-duesseldorf.de/fid/fid_resources/fid_media/doc_000000/dsh_artikel/DSH201103_FID.pdf
- http://www.imd-berlin.de/fachinformationen/diagnostikinformationen/advanced-glycation-endproducts-ages.html
Dieser Artikel erschien ursprünglich am 20. August 2015 und wurde zuletzt umfassend bearbeitet am 1. Mai 2024.
Hallo,
der Link zu http://sundoc.bibliothek.uni-halle.de/diss-online/05/06H037/t2.pdf funktioniert nicht (mehr).
Da kein Titel und kein Autor der Arbeit angegeben ist, kann ich die Veröffentlichung nicht finden.
VG, Rupert Kolb
Hallo Rupert,
danke für den Hinweis.
Leider können wir das heute auch nicht mehr nachvollziehen.
Daher habe ich den Link nun entfernt.
Liebe Grüße, Marion