Auch der Geist braucht ein Zuhause

Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, mir jedenfalls fällt es schwer einen wirklichen Zugang zur Mediation zu bekommen und das, obwohl ich gerne meditieren möchte.

Immer wieder höre ich davon, wie wichtig regelmäßiges Meditieren für die spirituelle Entwicklung sein soll. Ich lese über verschiedene Meditationspraktiken, bin Menschen begegnet, für die das Meditieren wie das Atmen zum Leben dazu gehört und die mich ermutigten, es ihnen gleich zu tun.

Und obwohl ich davon überzeugt bin, dass Meditieren gut für mich wäre, fällt es mir schwer mich zur täglichen Meditation aufzuraffen. Das wurmt mich. Schließlich konnte ich – auch, wenn ich noch weit davon entfernt bin ein Künstler des Eintauchens in die Stille zu sein – durch phasenweise konsequentes Praktizieren bereits selbst erleben, wie wohltuend sich regelmäßiges Meditieren auswirkt.

Meditieren bringt Gelassenheit und Klarheit

In Zeiten, in denen ich täglich meditierte bzw. versuchte meinen Geist auf eine ganz konkrete Richtung, also meinen Meditationsgegenstand zu lenken, wurde ich merklich gelassener, zentrierter und besonnener und zwar über die Meditation hinaus. Ich fühlte mich klarer, verbundener mit meiner Intuition bzw. meinem höheren Selbst und ließ mich weder von äußeren Gegebenheiten noch von aufkommenden Emotionen des Alltags viel weniger irritieren, sprich aus meiner Mitte bringen.

Doch wieso fällt es so schwer sich zum Meditieren zu motivieren?

Trotz dieser Erlebnisse fällt es mir schwer mich durchgehend zur Meditation zu motivieren. Immer mal wieder gerate ich raus aus dem Flow des Meditierens und dann finde ich nur schwer wieder hinein. Warum ist das?

Ich denke einer der Gründe, weshalb das so ist, ist der, dass ich noch nicht 100%-ig nachvollziehen kann, wieso sich das Meditieren lohnt. Schließlich fällt es mir, wie sicher vielen anderen, nicht gerade leicht, mich einfach „nur“ hinzusetzen und auf meinen Meditationsgegenstand zu fokussieren. Schließlich wohnen da so einige Anteile in mir, die dieses Tun als überflüssig betrachten und ihre bzw. meine Zeit gerne – von ihrer Warte aus betrachtet – sinnvoller einsetzen würden.

Diese Anteile zweifeln also am Sinn bzw. Nutzen der Mediation und halten andere Dinge für wichtiger. Statt zu meditieren, sollte ich ihrer Meinung nach lieber an meinem Zuckerentwöhnungsprogramm arbeiten, einen neuen Artikel für die Seite schreiben oder etwas sinnvolles Lesen. Sich die Ruhe und Muße zu nehmen in die Stille einzutauchen, halten sie für unnütze Zeitverschwendung.

Doch seit vorgestern sind die Zweifel leiser geworden. Wieso? Weil ich an diesem Tag etwas über den Sinn des Meditierens gelesen, etwas, das mich nachhaltig berührt hat und ich glaube, endlich verstanden zu haben, wie essentiell wichtig das Meditieren für uns ist.

Was ist der Sinn der Meditation? Ein zu Hause für den Geist schaffen

In ihrem Buch „Ohne mich ist das Leben ganz einfach“* schreibt die Mystikerin Ayya Khema, ehemalige Nonne und Gründerin des Buddha-Hauses, dass Meditieren das „Nach-Hause-Kommen“ des Geistes ist. So wie unser Körper ein Dach über dem Kopf braucht, warme Bekleidung und ausreichend Nahrung, damit er sich wohl fühlen und entspannen kann, so braucht auch unser Geist die entsprechenden Bedingungen um nach Hause und damit zur Ruhe zu kommen.

Normalerweise ist unser Geist ständig damit beschäftigt, um sich über die Zukunft zu sorgen oder Vergangenem nachzutrauern. Wir denken heute darüber nach, wie unser Leben morgen sein wird und ärgern uns über etwas, was bereits geschehen ist … Unser Geist ist immer mit Denken beschäftigt und kann nie vollkommen zur Ruhe kommen. Nie hat er Zeit sich zu entspannen und zu erholen. Ist das nicht erschreckend?

Auch unser Geist braucht Pausen

Zur Ruhe kommen und Kraft tanken, kann unser Geist nur, wenn er lernt sich zu sammeln und sich in der Stille der Meditation zu versenken. Erst dann hat unser Geist Pause, ist von den vielen ständig auf ihn einprasselnden Emotionen geschützt. Erst dann hat er sein Heim, seinen Schutzraum gefunden, in dem er zur Ruhe kommen und sich entspannen kann.

Nur hier, in diesem Zustand der Ruhe, kann er mit dem in Kontakt treten, was in uns liegt und was wir wirklich sind: tiefer innerer Frieden und Herzensfreude, wie es Ayya Khema nennt. Diese Bewusstseinszustände können uns nur dann zuteil werden, wenn wir uns konzentrieren und zeitweise unsere Ich-Bezogenheit fallen lassen.

Unser Glück ist dann nicht länger abhängig von äußeren Bedingungen, materiellem Wohlstand, beruflichem Erfolg oder privaten Beziehungen. In diesem Zustand können wir erkennen, dass Freude und Frieden bereits in uns existieren und wir uns ihnen nur nähern müssen.

Muss es nicht ein wahnsinnig erhabenes Gefühl sein, zu erkennen, wie Friede und Freude durch nichts anderes gestört werden als durch unser Denken? Dass Glück bereits in uns wohnt und nur von unserem ständig plappernden Geist überlagert wird? Wie schade, dass es so schwer ist unser Denken abzustellen 🙂

Denn selbstverständlich sind Willenskraft, ständige Praxis und Hingabe nötig, um unseren Geist zu trainieren, die Gewohnheit des ständigen Beschäftigtseins wenigstens für ein paar Minuten am Tag abzulegen und irgendwann in diesen Zustand der tiefen Ruhe und Entspannung einzutauchen.

Weil ich also bisher nicht wirklich nachvollziehen konnte, wie immens wichtig es ist unseren Geist in der Meditation zu sammeln, um an diesem inneren Glück teilhaben zu können, konnte ich meine Motivation bisher nicht dauerhaft aufrecht erhalten. Das ist nun hoffentlich anders.

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Bildrechte: pixabay.com © johnhain

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