Wie ein bewusstes Hineinfühlen in die Folgen des Überessens bei Essstörungen helfen kann

Sie leiden unter Essattacken? Essen also zu viel und zu viel von dem Falschen? Und das, obwohl Sie sich der Gesundheit oder Figur zuliebe lieber anders ernähren möchten? Dann könnte folgende Anregung viel­leicht hilfreich für Sie sein.

Überessen als Chance für Selbsteinfühlung

Wenn Sie sich mal wieder dabei ertappen, dass Sie gerade über die Stränge schla­gen, also zu viel von dem Falschen oder einfach mehr essen, als nötig, dann nut­zen Sie diese Gelegenheit doch einmal, um bewusster zu werden – bewusster für die Folgen Ihres Essverhaltens.

  • Was bedeutet es für Ihr körperliches Wohlbe­finden sich so gehen zu lassen? Fühlen Sie sich satt und zufrieden oder eher ausgelaugt und überansprucht? Spüren Sie in Ihren Körper und lauschen Sie seinen Empfindungen.
  • Besonders im Magen-Darm-Trakt tut sich nach einem üppigen Mahl so einiges. Vielleicht spannt der Magen, Sie fühlen sich aufgebläht oder ein unangenehmes Rumoren macht sich in den Eingeweiden bemerkbar? Oder nehmen Sie Ihren Zustand als angenehme Sättigung wahr?

Nehmen Sie sich Zeit um in sich zu gehen, beobachten Sie Ihre Eindrücke und nehmen Sie einfach nur wahr – im Idealfall ohne das Wahrgenommene zu bewerten oder zu verurteilen.

In-sich-Hineinspüren und Bewusstwerden kann zu Veränderungen führen

Wenn Sie nun fragen, was diese Übung bringen soll, möchte ich Ihnen dazu gerne einen kleinen Auszug aus meinen Ratgeber „Psychische Hintergründe bei Ernährungs- und Gewichtsproblemen“ wiedergeben: „Wenn wir beginnen uns den Folgen unseres Überessens zu stellen, dann sind wir auf einmal wieder in der Lage zu spüren, wie der Bauch spannt, wie unangenehm trocken die Kehle ist oder wie müde und platt wir nach so einer Völlerei sind.

Auf einmal fühlt es sich gar nicht mehr so gut an, so viel gegessen zu haben – seltsam, wir dachten doch immer wir würden uns damit einen Genuss bereiten. Spüren Sie sich in die Schmerzen völlig hinein. Lassen Sie sich Zeit und fühlen Sie einmal in jede Faser Ihres Körpers. Lauschen Sie vor allem bewusst auf die Vorgänge in Ihrem Verdauungstrakt. Das, was Sie nun spüren, ist die Sprache Ihrer überlasteten Organe, die auch etwas Einfühlung wünschen für die Schwerstarbeit, die wir ihnen so oft zumuten.

Seien Sie deshalb nicht wütend oder böse auf sich. Empfinden Sie einfach den Schmerz und gegebenenfalls die begleitende Traurigkeit über das eigene Verhalten. Wenn Sie sich diese Eindrücke bewahren, dann kann Ihnen diese Erinnerung an den Schmerz und die Trauer bei der nächsten Heißhungerattacke helfen, anders zu handeln. Wir spüren erstmals wieder, was wir uns antun, wenn wir meinen zu genießen. Das kann ein wichtiger Schlüssel für eine von innen heraus wachsende Verhaltensänderung sein.“

Sich der Wahrheit stellen, erfordert Mut

Wer bereit ist, sich den Folgen seines „fehlerhaften” Essverhaltens be­wusst zu stellen und sich die Muße nimmt, um nach einem solchen Überessen oder Gehenlassen in sich zu gehen, um seinen körperlichen Empfindungen zu lau­schen, der ist nicht selten schockiert, wie er sich so etwas eigentlich hat antun können.

Auch noch nach Stunden liegt eine kalorienreiche und bunt zu­sammen gemixte Mahlzeit aus verschiedensten Zutaten und Produkten schwer im Magen und belastet die Verdauungsorgane. Wir fühlen uns schlapp und niederge­schlagen. Fit und lebendig sieht anders aus.

Sind wir gegenüber den Auswirkungen unseres Verhaltens denn blind gewesen?

Im Laufe der Zeit gewöhnen wir uns immer mehr an unser Essverhalten und schenken den Auswirkungen immer weniger Beachtung. Der völlig überlastete Verdauungstrakt und seine Symptome wie Müdigkeit oder Völlegefühl werden zum Normalzustand. Wir vergessen, dass wir uns nach dem Essen auch energiegeladen und zufrieden fühlen können.

Vielleicht fürchten wir uns auch davor, der Wahrheit ins Auge zu blicken, da wir ahnen, dass wir dann nicht einfach so weitermachen können wie bisher – diese Erkenntnis kann ganz schön angsteinflößend sein. Oder wie geht es Ihnen bei dem Gedanken liebgewonnene Ernährungsgewohnheiten hinter sich zu lassen?

Bewusstmachen nur, wenn es an der Zeit ist

Daher lieber Leser, liebe Leserin möchte ich Ihnen zu diesem In-Sich-Hinein-Spü­ren nur dann raten, wenn Sie unter Ihrem momentanen Essverhalten wirklich leiden und bereit für eine Änderung sind. Denn anschließend können Sie ganz einfach nicht mehr so weitermachen wie bisher:-)

Wenn wir uns mit Herz und Verstand für die Konsequenzen unseres Verhaltens öffnen, verändert sich unsere Wahrnehmung. Das, was uns vorher wie ein genüssliches Schlemmen als wertvoller Bestandteil unseres Lebens erschien, verliert seinen Glanz und wir erkennen, dass wahrer Genuss wohl anders aussehen muss.

Auch, wenn dieses Erkennen sicherlich erst einmal erschreckend ist, brauchen wir uns vor einer Genusseinbuße nicht zu fürchten. Eher scheint es, als wären wir vorher verblendet gewesen, und hätten Wohlgenuss in eine Sache hinein interpretiert, die uns bei genauerer und feinerer Betrachtung alles andere als gut tut.

Wenn wir uns zeitgleich auf die Suche nach wahrem Genuss machen, also nach Möglichkeiten suchen, wie wir Genuss und Freude beim Essen mit einem anschließenden Zufriedenheitsgefühl auf allen Ebenen verbinden können, brauchen wir wirklich keine Angst vor dem genauen Hinschauen auf unser momentanes Essverhalten und seine Folgen zu haben. Schritt für Schritt erkennen wir, dass wir in einer Illusion gefangen waren. Diese Erkenntnis wird uns frei und offen für das Erlebnis wahren Genusses machen.

Mut und Geduld beim Bewusstwerdensprozess

Wenn Sie den Mut finden und sich wirklich auf die Empfindungen einlassen, die aus Ihrem momentanen Essverhalten resultieren, dann kann das wirklich sehr erhellend sein und dauerhafte Veränderungen zum Positiven mit sich bringen.

Wahrscheinlich wird ein einmaliges In-Sich-Hinein-Lauschen Ihr gewohntes Ver­halten nicht ein für allemal auslöschen. Wahrscheinlicher ist es, dass sich die­ser Bewusstseinsprozess wellen- und phasenförmig gestaltet. Mal werden Sie nach einem Fühlen der Folgen Ihr Essverhalten für eine Weile im Griff haben, dann wieder werden Sie in alte Verhaltensweisen hineinrutschen – und vielleicht auch gar nicht die Lust und Bereitschaft aufbringen sich erneut in die Konsequenzen hinein zu fühlen.

Hier gilt es dann Geduld und Sanftmut sich selbst gegenüber aufzubringen. Alles im Leben braucht seine Zeit, so eben auch die Transformation unseres Essverhaltens.

Doch, wenn Sie erst einmal den Mut fassen und ein „Über-die-Stränge-Schlagen“ als Gelegenheit nutzen bewusster zu werden für die Konsequenzen, die solch ein Verhalten mit sich bringt, werden Sie Schritt für Schritt zu einem Essverhalten finden, das Ihnen Genuss und Freude bereitet und sich zudem günstig auf Gesundheit und Figur auswirkt.

 

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