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Simpel und doch höchst effektiv: Übung gegen Rückenschmerzen = Hüftbeuger verlängern, nicht dehnen!
Hüftbeuger dehnen ist nicht so effektiv, wie sie zu dekontrahieren bzw. sie in Verlängerung zu trainieren: Um Rückenschmerzen selbst zu behandeln ist das Verlängern der Hüftbeuger oft sehr wirkungsvoll. Denn zu den häufigsten Ursachen von Rückenschmerzen gehören muskuläre Dysbalancen, wie z. B. verkürzte Hüftbeuger.
Das sind ungleichmäßige Spannungen in unserer Skelettmuskulatur, die sich auf das Bindegewebe, die Faszien, Sehnen und Bänder ausweiten und die mit der Zeit unsere gesamte Statik aus dem Lot bringen.
Dabei neigen alle Muskelgruppen, die zusammen mit der Schwerkraft wirken dazu, mehr Spannung zu entwickeln, da sie sozusagen den Vorteil der nach unten wirkenden Schwerkraft auf ihrer Seite haben.
Die tiefe Hockposition, bzw. die typische Embryohaltung entspricht einer Position, in der sich nahezu alle Gelenke in Beugung befinden. Die Gelenk beugenden Muskelgruppen sind dann angenähert und verkürzt. Das Wolffsche Gesetzt besagt „Form folgt Funktion“. Wenn eine Funktion häufig gebraucht, wird ändert sich die dadurch die Form der Muskeln, Bänder, Sehnen, Faszien, Knochen und Organe.
Muskelgruppen, die sich dauerhaft in einem verkürzten Zustand befinden, gewöhnen sich an diese Position und diese verkürzte Form wird dann mehr oder weniger zum neuen „Normalzustand“. Auch dauerhaft gebeugte Gelenke gewöhnen sich an den neuen Gelenkwinkel. So gewöhnen wir uns mit den Tagen, Wochen, Monaten und Jahren ganz schleichend eine Form der Körperhaltung an, die wir irgendwann als „normal“ empfinden, bis Schmerzen und Verschleißerscheinungen entstehen.
Rückenschmerzen selbst behandeln: Eine Übung mit dem Theraband
Die dauerhaft verkürzten Hüftbeuger als Ursache für Rückenschmerzen
Eine unserer „Hauptschwachstellen“, die dazu tendieren zusammen mit der Schwerkraft in eine dauerhaft gebeugte Position zu geraten sind unsere Hüftgelenke. Wenn wir aufrecht stehen und der Schwerkraft nachgeben, sinken wir in eine tiefe Kniebeuge oder Hockposition. In dieser Stellung befinden sich die Hüftgelenke in maximaler Beugung, die Hüftbeuger sind maximal angenähert und neigen dann schnell zur Verkürzung.
Die Gewohnheit des modernen Menschen, die meiste Zeit des Tages sitzend zu verbringen, führt dazu, dass die Hüftbeuger sich an die angenäherte und verkürzte Position gewöhnen und wir das nach und nach als normal empfinden.
Dieser Prozess fängt bereits in der Grundschule an, zieht sich durch unsere gesamte Schulzeit und verfestigt sich bei allen sitzenden Tätigkeiten. Dazu gehören alle Berufe, bei denen man viel am Schreibtisch und im Auto sitzt. Auch in der Freizeit sitzen wir auf dem Sofa, sitzen am PC oder vor dem Fernseher. Unsere Vorfahren kannten keine Stühle, waren als Nomaden, Jäger und Sammler den ganzen Tag auf den Beinen, sitzen war noch nie so „in“, wie in den vergangenen 150 Jahren.
Da wir aber immer noch über den gleichen Bewegungsapparat verfügen, wie unsere Vorfahren, dürfte es ganz logisch sein, dass unser Körper auf Dauer mit dem ganzen Sitzen nicht klar kommt. Rückenprobleme aller Art, Bandscheibenschäden, Wirbelsäulendeformationen und chronische Erkrankungen der Hüft- und Kniegelenke haben wir zu einem großen Teil dem Sitzen zu verdanken. Die Hüftbeuger passen sich der gebeugten Position schnell an, schließlich entspricht dies deren Natur, der Beugung.
Rückenschmerzen selbst behandeln – Die Auswirkungen dauerhaften Sitzens
Ein kurzer Exkurs in Anatomie oder wieso Hüftbeuger extrem wichtig sind
Zu den sogenannten Hüftbeugern zählen mehrere Muskelgruppen, die zusammen ein funktionelle Muskelkette ergeben, deren Aufgabe es ist, die Hüftgelenke aus einer maximalen Streckung in eine maximale Beugung zu bringen. Dazu gehören der große Lendenmuskel (Musculus psoas major)) und der Darmbeinmuskel (Musculus Iliacus), die sich zum Lendendarmbeinmuskel (Musculus iliopsoas) vereinigen.
Der Ursprung des großen Lendenmuskels ist an den ersten vier Lendenwirbeln und am 12. Brustwirbel, tiefer gelegene Anteile entspringen an den Rippenfortsätzen der Lendenwirbelkörper 1-5. Von hier aus verlaufen diese relativ kräftigen Muskelschichten quer durch den knöchernen Beckenring und setzen an der Innenseite der Oberschenkelknochen an.
Die Hüftbeuger arbeiten synergistisch zusammen mit Anteilen der vorderen Oberschenkelmuskeln, dem Kniestrecker (Musculus rectus femuris) und Anteilen der inneren Oberschenkelmuskeln, den Adduktoren. Auch einige Anteile der Rumpfmuskulatur, die die Wirbelsäule beugen, hängen funktionell mit den Hüftbeugern zusammen.
Beim dauerhaften Sitzen kommt es in all diesen Muskelgruppen zu einer Annäherung und Verkürzung, was mit einer erhöhten intramuskulären Spannung einhergeht. Dabei entstehen sehr große Kräfte, die wir aber meistens nicht bewusst wahrnehmen, da die Verkürzung schleichend geschieht.
Wir gewöhnen uns daran und empfinden es als normal. Da die Hüftbeuger an der Wirbelsäule hängen und diese in eine Hyperlordose, das sogenannte Hohlkreuz ziehen, kommt es auch in den entsprechenden Anteilen der Rückenmuskulatur zu einer Annäherung und Verkürzung.
Die Hohlkreuzhaltung mit erhöhter Spannung in den unteren Anteilen der Rückenmuskulatur führt mit der Zeit zu Druck auf die Lenden- und Brustwirbel, der von den dazwischen gelagerten Bandscheiben aufgefangen wird. Das geht solange gut, bis es hier zu Verschleißerscheinungen, Bandscheibenvorfällen und den damit einhergehenden Erscheinungen kommt.
Doch meistens macht uns schon vorher eine dauerhaft verkürzte Rückenmuskulatur in Form von Rückenschmerzen darauf aufmerksam. Massagen und Rückenübungen können diese Symptome lindern, allerdings bleibt die Ursache, die chronisch verkürzten Hüftbeuger davon unberührt. Um Rückenschmerzen selbst zu behandeln und andere Beschwerden wirklich zu beheben ist das Verlängern der Hüftbeuger nötig!
Webinar-Aufzeichnung mit Jens zum Thema Rückenschmerzen
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Was sind muskuläre Dysbalancen? Wieso leidet fast jeder heute unter solchen Ungleichgewichten in der Muskulatur? Welche Folgen bewirken muskuläre Dybalancen? Weshalb liegt die Ursache für Bandscheibenvorfälle oft viele Jahre zurück? Diese und weitere Fragen erklärt der Heilpraktiker Jens Sprengel in diesem Webinar.
Außerdem stellt er ein Lösungssystem bestehend aus leicht umsetzbaren Übungen an, die jeder zu Hause durchführen kann und damit effektiv und mit wenigen Minuten Aufwand am Tag Rückenschmerzen und andere Beschwerden im Bewegungsapparat vorbeugen bzw. lindern kann.
Die Hüftbeuger dehnen ist nicht sinnvoll!
Ein häufig eingeschlagener Weg ist, die chronisch verkürzten Hüftbeuger zu dehnen, um so die Ursache für die verspannten Rückenmuskeln und die resultierenden Schmerzen zu beheben. Beim Dehnen versucht man im Prinzip eigentlich nur, die verkürzten Muskeln wieder „lang zu ziehen“. Dabei verhalten sich unsere Muskeln, Bänder, Faszien und Sehnen so ähnlich wie ein elastisches Gummiband: Zieht man mit genügend Kraft daran, gibt das Gummiband nach und verlängert sich.
Das mag kurzweilig bei der Muskulatur auch zu Verbesserungen führen, die allerdings nicht so lange anhalten. Denn kurz nachdem wir die Dehnung beendet haben und uns wieder hinsetzen, ziehen sich unsere Muskeln und Gewebe auch schnell wieder zusammen und nehmen die ursprüngliche Länge und Spannung vor der Dehnung wieder ein. So können wir uns also immer wieder dehnen, haben damit auch scheinbare, kurzweilige Erfolge, aber eine Lösung ist das auf Dauer nicht.
Die Hüftbeuger nicht dehnen, sondern trainieren „auf Verlängerung“ = dekontrahieren!
Seit geraumer Zeit gibt es Stimmen, die behaupten, dass sich unsere Skelettmuskeln nicht nur auf Dicke sondern auch auf Länge trainieren lassen. Das bedeutet, dass sich jeder Muskel durch gezieltes Training so stimulieren lässt, dass er an Länge zunimmt. Auch hier greift wieder das Wolffsche Gesetz „Form folgt Funktion“.
Die Form ändert sich entsprechend der Funktion und wenn wir den Muskel in einer lang gestreckte Position trainieren, nimmt er an Länge zu. Dabei werden die vorhandenen Muskelfasern an sich länger und es kommen auch neue Fasern hinzu, die praktisch in Serie nacheinander geschaltet werden.
Einer der Pioniere dieser relativ neuen Sichtweise ist der deutsche Arzt Dr. Walter Packi, der eine Privatklinik zur Behandlung von chronischen Schmerzpatienten betreibt. Dabei handelt es sich in erster Linie um Schmerzen, die aufgrund von chronischen Überlastungen durch muskuläre Dysbalancen, speziell durch verkürzte Muskelgruppen entstehen. Bei dauerhaft verkürzten Muskelfasern kommt es auch immer zu einer dauerhaften Überreizung von Nerven, die letztendlich zu den chronischen Schmerzen führen.
Dr. Packi hat herausgefunden, dass Dehnen in Form von „langziehen und dann wieder gehen lassen“ nicht viel bringt. Gute Erfahrung mit einer nahezu 100-prozentigen Erfolgsquote wird hingegen mit einer Methode erzielt, bei der die betroffenen Muskelgruppen so trainiert werden, dass sie länger werden. Dadurch löst sich die Verkürzung automatisch auf, die Schmerzen verschwinden und Dehnen wird überflüssig. Durch das Verlängern der Hüftbeuger kann man Rückenschmerzen also ganz einfach selbst behandeln.
Nach ungefähr einer Woche intensiven Verlängerungstrainings in der Schmerzklinik von Dr. Packi ist die Mehrzahl seiner Patienten schmerzfrei. Genauere Informationen zu der Arbeit von Dr. Packi finden sie hier: www.biokinematik.de.
Hier ein interessantes Interview mit Dr. Packi>>
Die Hüftbeuger richtig verlängern durch Dekontrahierung statt Dehnen
Wir haben verschiedene Möglichkeiten, auch selbst einen Einfluss auf unsere verkürzten Muskelfasern zu nehmen und diese so zu stimulieren, dass sich der Muskel in seiner Form verlängert. Das Grundprinzip ist relativ leicht verständlich und viele mach das automatisch, wenn sie Stretching oder Dehnübungen ausführen unbewusst und intuitiv.
Damit unsere Muskelfasern sich verändern, benötigen sie dazu einen Impuls in Form von Widerstand. Bei normalen Krafttraining wird in der Regel die Funktion der Kontraktion trainiert. Das heißt, wir überwinden einen Widerstand dadurch, dass sich die Muskelfasern zusammenziehen, sprich sich verkürzen.
Das ist auch eine grundlegende und wichtige, allerdings nicht die einzige Funktion unserer Muskeln. Neben der konzentrisch-zusammenziehende Muskelarbeit haben wir auch noch zwei weitere Funktionen: Exzentrisch nachgebend, also in Verlängerung bremsend einem Widerstand nachgeben und statisch haltend, wobei sich die Länge der Muskelfasern nicht verändert.
Damit der Körper genötigt wird, die Form des Muskels so zu verändern, dass er in seiner Ruheposition länger wird, benötigen wir zweierlei Dinge: Wir müssen ihn in seine maximal mögliche Streckung oder Dehnung bringen und dann dort einen Widerstand erzeugen, der groß genug ist, damit in unserem Zentralen Nervensystem die Information ankommt, dass entsprechende „Umbauarbeiten bewilligt werden“, die dazu führen, dass der Körper Muskelfasern in Serie produziert, die schließlich in einer verlängerten Ausgangsform münden. Also strecken und dann in der gestreckten Position statisch anspannen, um es simpel auszudrücken.
auch eine gute Übung gegen verkürzte Hüftbeuger mit Video
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Hüftbeuger trainieren: Die Übung der Wahl, um Hüftbeuger zu dekontrahieren und Rückenschmerzen vorzubeugen bzw. zu behandeln
Eine sehr effektive und überall durchführbare Übung, bei der die Hüftbeuger in Verlängerung trainiert werden ist die tiefe Position im Ausfallschritt oder in der sogenannten „bulgarischen Kniebeuge“. Dabei werden alle hüftbeugenden Anteile des hinteren Beines in eine maximale Streckung und Verlängerung gebracht. Der Widerstand ist in diesem Fall die Schwerkraft, die auf unsere Körpermasse wirkt in Kombination mit einem aktiven „Nach unten Drücken“ mit dem hinteren Fuß.
Diese Position hält man so lange, bis es zu einem Nachgeben der Fasern kommt. Dabei lösen sich die dauerhaft zusammen gezogenen Muskelfasern aus ihrer Verkürzung, was den Bewegungsspielraum sofort erweitert. Das machen viele beim Stretching oder Dehnen unbewusst automatisch.
Der Bewegungsspielraum erweitert sich und wieder sucht man den Punkt der maximalen Dehnung, an dem dann wieder die gleiche isometrische Anspannung mit dem hinteren Bein verrichtet wird. So kann man sich Schritt für Schritt bis zur aktuell möglichen Muskellänge vorarbeiten und der Widerstand in der Endposition wird bis zur Ermüdung gehalten. Das gibt unserem Zentralen Nervensystem den Impuls, hier weitere Muskelfasern in Serie anzubauen.
Übungsanleitung
- Legen Sie das hintere Bein auf einen Stuhl und gehen Sie in einen Ausfallschritt.
- Suchen Sie die Position, bei der Sie eine deutliche Dehnung in der Hüftbeuge des hinteren Beines spüren.
- Erzeugen Sie aktiv eine isometrischen Anspannung, indem Sie mit dem hinteren Fuß nach unten gegen den Stuhl drücken.
- Halten Sie die Muskelspannung, bis Sie das Gefühl haben mehr Raum in der Hüftbeugermuskulatur zu gewinnen.
- Nutzen Sie den neu gewonnenen Spielraum und suchen Sie wiederum den Punkt der maximalen Dehnung und erzeugen dort wieder den gleichen Widerstand.
- Wiederholen Sie das, bis Sie das Gefühl haben, die momentan maximal mögliche Muskellänge erreicht zu haben und halten Sie den Widerstand dort, bis die beteiligten Muskelgruppen müde werden.
- Machen Sie das gleiche mit dem anderen Bein und versuchen Sie, beide Seiten auf gleiche Länge zu trainieren.
Zum Abschluss: Hüftbeuger dekontrahieren (nicht dehnen!) und damit Rückenschmerzen selbst behandeln
Das Prinzip der Muskelverlängerung lässt sich für alle Muskelgruppen anwenden. Es bedarf ein wenig Übung, damit man das richtige Gefühl dafür bekommt. Für die verkürzten Hüftbeuger gibt es außer der beschriebenen Übung noch viele weitere Möglichkeiten.
Je nach Verkürzung oder Schmerzsymptomatik spielen auch der Gelenkwinkel und benachbarte Muskelgruppen eine Rolle, was individuelle Lösungen erfordert und sich nicht verallgemeinernd in einem Artikel darstellen lässt. Dennoch lassen sich mit der beschriebenen Übung schon erstaunliche Resultate erzielen und eine der Hauptursachen für Rückenschmerzen aufgrund chronisch verkürzter Hüftbeuger effektiv in den Griff bekommen.
Da das Konzept der Muskelverlängerung für viele noch relativ unbekannt ist, soll dieser Artikel einen Einblick in diese Thematik ermöglichen. Die Artikelreihe „Rückenschmerzen selbst behandeln“ will verschiedene Möglichkeiten der Selbstbehandlung vorstellen und erläutern und auf die Hauptursachen für chronische und akute Rückenschmerzen eingehen. Neben den chronisch verkürzten Hüftbeugern existieren noch einige andere Ursachen.
Auch haben wir außer dem Muskelverlängerungstraining noch weitere Techniken im Sortiment, mit denen Sie selbst und unabhängig Zuhause an der Linderung Ihrer Beschwerden arbeiten können oder diesen präventiv entgegen wirken können.
Ich hoffe, Ihnen mit diesem Artikel über die Verlängerung von chronisch verkürzten Muskelgruppen einen Impuls zur Selbsthilfe an die Hand zu geben, der zum Experimentieren einlädt. Bei Beschwerden der Wirbelsäule, Bandscheiben und Gelenke sollten Sie dennoch fachlichen Rat vor Ort einholen, den ein Artikel nicht ersetzen kann. Ich wünsche gutes Gelingen und viel Spaß beim Muskelverlängerungstraining.
Buchtipp: Rückenschmerzen selbst behandeln
Die 5-Minuten-Lösung
Mit den in diesem Ratgeber vorgestellten Übungen bringen Sie Ihr gesamtes Skelettmuskelsystem mit nur wenigen Minuten täglich wieder in Balance und können sich so selbst in sehr kurzer Zeit von allen Rückenschmerzen und anderen Problemen des Bewegungsapparates befreien. Inklusive Übungen für verkürzte Hüftbeuger!
Dieser Artikel ist ursprünglich am 27. September 2014 erschienen und wurde zuletzt überarbeitet am 12. Oktober 2021.
Wenn man anfängt, Betroffener von wiederkehrenden bis chronischen Rückenschmerzen zu sein, erlebt man erstmal einen ganz neuen Blickwinkel auf sich selbst als „schlachtreifes Lamm“ der deutschen Gesundheitsindustrie. Ohne Selbsthilfe kommt jede Hilfe zu spät. Alle meine Kollegen, Familienangehörige und Freunde, die auch betroffen sind, wissen Schockierendes zu berichten. Nach Monatelangen Schmerzen kommt dann die rettende Reha, zu der es ein langer und bürokratischer Weg ist. Wenn man will das es wieder ist wie es war muß man sofort handeln. Schon mal versucht einen Termin beim Orthopäden zu bekommen? (Berlin)
Danke für diese aufmunternde Seite und die vielen nützlichen und aufbauenden Links!
Leider lässt unser Gesundheitssystem an vielen Stellen immer größere Lücken entstehen. Oft merkt man das aber erst, wenn man selbst betroffen ist. Daher ist es umso wichtiger, die Verantwortung für seine Gesundheit wieder in die eigenen Hände zu nehmen. Wir freuen uns, wenn wir Ihnen auf diesem Weg ein paar Impulse geben konnten. Alles gute für Sie und Ihren Rücken!
Herzliche Grüße,
Jens vom Inspiriert-Sein Team
Das ist ja mal ein informativer, sorgfältig mit Liebe zum Detail geschriebener Artikel. Vielen Dank! 🙂
Danke für die Rückmeldung! Das freut mich wirklich sehr zu hören.
Viele Grüße,
Jens
Nach fast 30 Jahren leben mit Coxarthrose habe ich vor 6 Wochen ein Hüft-TEP bekommen. Meine schlechte Beugung (80%) hat sich, wie ich befürchtete, nicht verbessert…ich übe und übe, aber der Hüftbeuger ist hart wie Stein.
Sind die beschriebenen Übungen für mich auch geeignet? Ich hoffe, ich habe überhaupt eine Chance, das der Hüftbeuger sich regeneriert….
Hallo,
in einem solchen Fall kann ich über die Ferne leider keine Empfehlung geben. Das sollte mit einem Fachmann (Physiotherapeut) vor Ort abgeklärt werden.
Es tut mir leid, dass ich Ihnen da nicht weiter helfen kann.
Ihnen alles Gute!
Herzliche Grüße,
Jens Sprengel
Danke für die Antwort. Ich muss wohl etwas geduldiger werden….
Viele Grüße!
Wie lange soll die Spannung gehalten werden?
Hallo Armin,
die Spannung sollte bis zur Ermüdung der Muskeln gehalten werden. Das kann individuell recht verschieden sein. Als gute Orientierung dient eine Zeitspanne von 40 bis 60 Sekunden.
Viele Grüße,
Jens
Ja, meine Schwester hat seit Jahren stärkste „Rückenschmerzen“ gehabt, OPs an der Wirbelsäule, Orthopäde, weiterer Orthopäde, … erst der Besuch eines Notdienstarztes am Wochenende, an dem sie nur noch schrie brachte Hilfe, er gab ihr die Adresse eines guten Orthopäden, der sofort aufs Hüftgelenk tippte. Ende vom Lied: fortgeschrittene Hüftgelenksnekrose und neues Hüftgelenk mit 50 Jahren – erschreckend was in diesem Land alles möglich ist.
Hallo,
Ich habe einen vermutlich einen verspannten Hüftbeuger. Wenn ich ihn dehne, wird es gelegentlich besser. Abundzu wird es am Folgetag aber auch schlimmer. Es ist zum verrückt werden. Ich wusste, dass meine Sitzerei irgendwann ihren Preis fordern wird, aber mit Anfang 30 hatte ich nicht gerechnet.
Naja wie auch immer. Dieser Artikel macht mir Hoffnung, vor allem weil die Erklärung mir absolut einleuchtet. Die Aussagen von Ärzten und vielen Physiotherapeuten habe mich nicht überzeugt. Man schien nicht wirklich an einer ursächlichen Heilung interessiert zu sein.
Zu meiner Frage: Ich (schlank gebaut, normales Gewicht) kann die vorgestellte Übung ungelogen nicht einmal für 10 Sekunden halten. Mir bleibt kaum Zeit die Anleitung zu befolgen, da ich damit beschäftigt bin das Gleichgewicht zu halten. Deutet das darauf hin, dass ich auf dem richtigen Weg bin? Wie soll ich sie Übung durchführen?
Hallo nochmal,
ich habe die Übung heute nochmal gemacht, ich kann es etwas besser halten, merke aber ein starkes „Reißen“ im hinteren Oberschenkel und nicht im Hüftbeuger?
Grüße
Hallo,
oft ist (neben dem Hüftbeuger) auch die hintere Oberschenkelmuskulatur bis hin zur Wade und Achillessehne verkürzt. Dann kann es zu solch einem „Reißen“ kommen. Auch hier lautet meine Empfehlung mit Geduld und Beharrlichkeit am Ball zu bleiben, momentane Verkürzungen zu respektieren und dennoch in kleinen und gut verträglichen Schritten auf maximale Länge hinzuarbeiten. Wenn man bedenkt, wie lange der Körper meistens gebraucht hat, um sich durch dauerhaftes Sitzen aus der natürlichen Balance bringen zu lassen, kann man nachvollziehen, dass eine aktive Gegenmaßnahme auch ihre Zeit braucht.
Beste Grüße und viel Erfolg,
Jens
Hallo,
um das Gleichgewicht besser halten zu können, ist es sinnvoll sich mit den Händen an einer stabilen Unterlage abzustützen. Dann können Sie sich besser auf die Verlängerung des Hüftbeugers konzentrieren. Die isometrische Haltekraft ist bei vielen Menschen unzureichend entwickelt, lässt sich aber mit ein wenig regelmäßigem Training recht schnell aufbauen. Ich würde täglich (evtl. mehrmals) üben und versuchen die Haltedauer jeweils um einige Sekunden auszudehnen.
Gruß Jens
Hallo,
ich finde den Ansatz der muskulären Balancen sehr interessant und kann mir gut vorstellen, dass dies Ursache für so viele Rückenprobleme sind. Ich selbst habe kürzlich die Diagnose Arthrose in den Facettengelenken der LWS erhalten. Ursache: Fehlhaltung (Hyperlordose) als Folge des jahrelangen Sitzens im Büro.
Die KK bezahlt Rückengym (wahrscheinlich in Großgruppen), aber ich habe so meine Zweifel, dass das (alleine) meine Probleme wirklich nachhaltig lösen kann.
Zufällig bin ich auf diese Seite gestoßen und war gleich hellhörig.
Durch weitere Recherche habe ich entdeckt, dass es Trainingsgeräte der Marke „fle-xx“ gibt, die genau auf ein derartiges Training in Muskelverlängerung abzielt. Ein Studio in meiner Nähe hat diese Geräte sogar.
–> sind Ihnen diese Geräte bekannt und können sie diese empfehlen?
Ich muss möglichst rasch zusehen, dass ich die geeignetste Trainings/Reha-Methode für meine Probleme finde, damit der Schaden nicht noch größer wird.
Hallo,
ich habe selbst noch keine Erfahrung mit den Geräten, aber vom Konzept her geht es genau darum, die Muskeln in verlängerter Position zu trainieren. Wenn Sie die Möglichkeit haben, direkt vor Ort in einem solchen Studio unter fachkundiger Anleitung zu trainieren, ist das bestimmt sehr zielführend.
Wenn Sie möchten, können Sie mir nach ein paar Monaten berichten, wie die Resultate ausfallen.
Es gibt aber auch die Möglichkeit, solche Übungen zu Hause ohne Geräte durchzuführen, im Prinzip eignen sich dazu alle „herkömmlichen“ Dehnungs- und Stretchingspositionen: Wenn man dann den gedehnten Muskeln isometrisch anspannt und die Spannungsdauer bis zu 2 min hält, werden alle Muskeln und Bindegewebestrukturen so stimuliert, dass der Körper zusätzliche „Zwischenstücke“ einbaut und diese dadurch an Länge zunehmen.
Ich wünsche Ihnen alles Gute!
Herzliche Grüße,
Jens vom Inspiriert-Sein Team
Guten Tag. Laut meinem Orthopäden besitze ich verkürzte Hüftbeuger, wobei einer kürzer ist als der andere. Der Orthopäde empfahl dehnen, aber leider hilft es mir bisher nicht viel ( nur ein paar Minuten ). Ist die bulgarische Kniebeuge eine gute Übung für mich? Ich bin verwirrt da hier von trainieren die Rede ist.
Können Sie mir außerdem etwas empfehlen für verkürzte Hamstrings?
Viele Grüße und Danke, falls Sie sich die Zeit nehmen
Hallo,
die in diesem Artikel beschriebene Übung ist sehr gut geeignet, um die verkürzten Hüftbeuger des hinteren Beins zusammen mit dem gesamten Quadrizeps in Verlängerung zu trainieren. Neuere wissenschaftliche Arbeiten zeigen, dass es sinnvoll ist, die isometrische Kontraktion in der gedehnten Position für mindestens zwei Minuten zu halten, weil so auch die bindegewebigen Anteile der Muskeln bzw. der gesamten myofaszialen Leitbahnen in Verlängerung trainiert werden.
Eine sehr gute Übung für die Beinrückseite (Hamstrings) ist z. B. folgende: Man befindet sich in Rückenlage, das zu dehnende Bein wird langgestreckt mit der Ferse nach oben angehoben, die Hände befinden sich in der Kniekehle, das andere Bein stabilisiert die Rückenlage, indem die Ferse gegen den Boden stemmt und das Kniegelenk um 90° gebeugt ist. Jetzt geht es darum, dass bei dem oberen Bein die hinteren Beinmuskeln zu dehnen, indem man die Ferse zur Decke schiebt und zugleich mit den Händen das Bein zum Rumpf heran zieht, bis eine deutliche aber immer noch angenehme Dehnung entsteht. Auch hier macht es Sinn, die Haltedauer auf mindestens zwei Minuten auszudehnen.
Bei weiteren Fragen melden Sie sich gerne per Mail, vielleicht würde eine Sitzung über Zoom oder Skype mehr Sinn machen.
Herzliche Grüße und alles Gute,
Jens
Danke für die Antwort, ich habe die Übung ausprobiert.
Es gibt nur ein Problem (bei dieser, und bei der bulg. Kniebeuge): Ich kann diese Position nur maximal 30 Sekunden halten, es wird sonst für die anderen Muskeln zu anstengend.
Reicht das fürs erste?
Absolut! Man richtet sich immer nach dem schwächsten Glied in der Kette. Von daher passt das und Du wirst sehen, Fortschritte werden sich schnell einstellen, wenn Du weiter regelmäßig übst.
Alles Gute.
Jens
Hallo Zusammen,
Ich möchte hier mit meinem Kommentar ebenfalls etwas dazu beitragen. Ich bin 53 und komme aus der Schweiz. Bei mir wurde im 2006 eine Rückenoperation (LWS5 Versteifung) durchgeführt. Diese OP war nötig, da es sich bei mir um einen rein mechanischen Schaden gehandelt hat. Die OP ist sehr gut verlaufen, ich war kurz nach der OP praktisch schmerzfrei, da die OP zum einen 100% erfolgreich war und ich danach mein Körper selber in die Hand nahm. Ich lernte sehr viel über die Anatomie des Körpers und dem Aufbau von Muskeln, Nerven und Sehnen. Bald einmal habe ich festgestellt, dass viele Menschen über Rückenleiden klagen, aber sich nicht mit dem wirklichen Problem auseinander setzen sondern nur die Schmerzfrage klären wollen.
Um einen Erfolg zu erzielen braucht es viel Geduld und Verarbeitung von Rückschlägen. Darum möchte ich vielen diesen einen Tipp auf den Weg geben. Der Rücken ist ein Balance Akt von Muskeln und Sehnen, die Vorne und Hinten ziehen. Die einen Sehen verwenden wir um den Rücken zu strecken die anderen um Vorne entgegen zu wirken. All dass muss im Einklang sein, denn sonst entsteht ein Schiefstand in der Wirbelsäule, die ein schleichender Prozess ist. Gerade in jungen Jahren verkraftet der Körper alles viel besser als im Alter. Darum ist neben dem Muskelaufbau der inneren Muskelbereiche durch gezielte Übungen zuhause auch eine aktive Bearbeitung der Sehnen notwendig. Ich mache meine Übungen seit 2006 regelmässig und ausnahmslos jeden Tag. Eine Kombination zwischen Kraftaufbau und Dehnen und Kontaminieren von kurzen Sehnen ist somit die Grundlage für ein beschwerdefreies Leben.
Ich habe mir in den letzten 14 Jahren einiges an Wissen angeeignet.
Am Anfang waren es Fragen wie bekämpfe ich einen Schmerz. Erst viel später habe ich realisiert, dass die Frage nach dem „warum entsteht ein Schmerz“ viel wichtiger ist. Wenn du erkennst, warum schmerzen entstehen, dann bist du auch in der Lage diese zu bekämpfen. Mit diesen Erkenntnissen habe ich realisiert, dass Sehen stärker sind als Muskeln und dass gerade Verkürzungen in den Sehnen das Ganze aus dem Gleichgewicht bringen…..
In diesem Sinne glaubt an Euch und gebt nicht auf.
Lieber Gruss aus der Schweiz, Marcel
Hallo Marcel,
hab vielen Dank für das Teilen Deiner Erfahrung. Es freut mich, dass Du die Eigenverantwortung für Deine Gesundheit in die Hände genommen hast und hoffe, Dein Beispiel ermutigt andere, es Dir gleich zu tun.
Herzliche Grüße,
Jens
Hallo Jens,
habe eine Hüftbeugerschwäche rechts aber keinerlei Schmerzen aber Probleme beim Treppensteigen. Muss aber wahrscheinlich an der HWS operiert werden, C3-C6.
Kann ich die Übungen bei der Hüftbeugerschwäche auch anwenden ?
Viele Grüße Margarete
Hallo Margarete,
so pauschal kann ich da leider keine Aussage treffen. Im Zeifelsfall sprichst Du die Übungen mit dem behandelnden Therapeuten ab.
Alles Gute für die OP.
Herzliche Grüße,
Jens