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Zistrose – Natürliches Antibiotikum, Schutz vor Viren, Bakterien und Co
Die graubehaarte Zistrose mit ihren lilafarbenen Blüten wird in Griechenland und anderen Mittelmeerländern seit jeher als natürliches Wundheilmittel und nebenwirkungsfreies Antibiotika geschätzt. Außerdem hilft Zistrose bei Hautproblemen, wird in der Kosmetik eingesetzt, wirkt verjüngend und zellerneuernd.
Seine Heilkraft verdankt das ganzjährig grüne Buschgewächs dem außerordentlich hohen Gehalt an Polyphenolen und anderen sekundären Pflanzenstoffen. Diese verleihen der Zistrose ihr unverwechselbares Aroma, schützen sie vor Feinden und wirken im menschlichen Organismus als Antioxidantien, sogenannte freie Radikalfänger, entzündungshemmend, antibakteriell und antiviral. Kein Wunder also, dass Cistus, wie die Zistrose auch genannt wird, viele gesundheitliche und kosmetische Nutzen bietet und unter Insidern als natürliches Antibiotikum gehandhabt wird.
Herkunft und Geschichte
Die graubehaarte Zistrose, mit dem botanischen Namen Cistus incanus, stammt aus der Gattung der Zistrosen mit insgesamt rund 20 Unterarten. Die Zistrose hat das ganze Jahr über grüne Blätter und bezaubert von April bis Juni mit ihren lilafarbenen Blüten. Als Erstbesiedler stellt der 30 bis 100 cm hohe Strauch keine besonderen Anforderungen an seine Umwelt. Er gedeiht hervorragend auf sandigen, kalkigen, mineralarmen Böden und liebt die Sonne. Trockene Hänge, wie sie zum Beispiel in Griechenland oder auf den Kanaren vorkommen, bieten der Pflanze optimale Wachstumsbedingungen.
Als Überlebenskünstler, das Wurzelwerk der Zistrose überlebt selbst heftige Wandbrände, wie sie in südlichen Ländern oft vorkommen, kann sie auch bei uns als Kübelpflanze gehalten werden. Nur, vor Temperaturen unter -10°C und Staunässe muss der Strauch geschützt werden.
Die Verwendung der Zistrose lässt sich bis ins 4. Jahrhundert vor Christus zurückverfolgen. Schon damals wurde das Harz der Blätter gesammelt und als Rohstoff für die Parfumherstellung sowie zur Blutstillung benutzt. Später wurden Auszüge der Pflanze als Schönheitsmittel und für die Bekämpfung von Viren und Bakterien verwendet.
Diese Volksweisheiten gerieten durch das Auftauchen der modernen Medizin leider immer mehr in den Hintergrund. Heute freut sich die Zistrose wieder steigender Beliebtheit. Der Grund: Durch die leichtfertige Einnahme von Antibiotika werden immer mehr Bakterien resistent gegen dieses Medikament, die Zistrose bietet hier eine natürliche und nebenwirkungsfreie Alternative.
Die Vorteile der Zistrose
1. Zistrose als Grippe- und Erkältungsschutz
Durch ihren hohen Gehalt an Polyphenolen, sekundären Pflanzenstoffen, hemmt Zistrose die Ausbreitung von Viren und kann damit vor Erkältungen und Grippe schützen. Durch die Polyphenole verklumpen die Proteine, die auf der Hülle von Viren sitzen, und verhindern damit, dass sich die Viren an die Zellen anheften können. Anders als bei herkömmlichen Antibiotika und Grippeimpfstoffen aus der Schulmedizin bleibt der antivirale Effekt der Zistrose auch dann erhalten, wenn die Viren mutieren, das heißt, ihre Oberflächenzusammensetzung ändern. Da die Polyphenole jede Art von Proteinen verklumpen, ist eine Resistent-Werdung hier nicht möglich.
Studien haben ergeben, dass Zistrose vor Influenza-Viren schützt und sogar die Viren der Schweine- und Vogelgrippe erfolgreich eindämmt. Es gilt abzuwarten, ob sich künftig auch die Schulmedizin/Pharmaindustrie diesen Nutzen zu eigen macht und Anti-Viren-Mittel auf der Basis dieses physikalischen Mechanismus auf den Markt bringt.
2. Zistrose gegen Entzündungen
Die Zistrose wirkt nicht nur gegen Viren, sondern auch gegen Bakterien und spielt damit eine wichtige Rolle zur Vorbeugung von Entzündungen. Insbesondere bei Entzündungen im Mund-, Hals- und Rachenbereich wie Zahnfleisch- oder Mandelentzündungen hat sich das Gurgeln mit Cistus-Sud sehr bewährt. Die Wirkung ist umso stärker, je frühzeitiger mit der Behandlung begonnen wird. Bei den ersten Anzeichen von Beschwerden sollte mit den Spülungen begonnen werden.
3. Zistrose als Radikalfänger
Aufgrund der vielen Polyphenole wirkt Zistrose nicht nur antimikrobiell, sondern gilt auch als sehr starker Radikalfänger. In Studien konnte dabei sogar belegt werden, dass antioxidative Wirkung der graubehaarten Zistrose deutlich größer ist als die von Rotwein oder grünem Tee. Das heißt, dass Cistus schädliche Substanzen binden und damit ungefährlich machen kann und damit zellverjüngend wirkt. Zugleich wurde beobachtet, dass die Polyphenole der Pflanze helfen, giftige Schwermetalle aus Zahnfüllungen, von Umweltgiften und Zigarettenrauch auszuleiten.
4. Zistrose für die Haut
Wegen seiner vielen Gerbstoffe, den sogenannten Tanninen, wirkt Zistrose sehr stark adstringierend, also zusammenziehend. Dieser Umstand kommt all denjenigen zugute, die länger jung und frisch aussehen möchten. Wird der abgekühlte Cistus-Sud regelmäßig auf die Haut, insbesondere das Gesicht, den Hals und das Dekolleté aufgetragen, wirkt sich das glättend und straffend aus.
Aber nicht nur in kosmetischer Hinsicht ist die äußerliche Anwendung zu empfehlen, auch bei Akne, Ekzemen und Neurodermitis hat sich die Einreibung mit abgekühltem Zistrosen-Sud bewährt. Juckreiz wird gemindert und durch die antibakteriellen Eigenschaften werden Entzündungen vorgebeugt.
5. Weitere Einsatzgebiete für Zistrose
Die Behandlung mit Zistrose hat sich auch zur Karies- und Parodontoseprophylaxe bewährt. Wer nach dem Zähneputzen mit dem abgekühlten Sud der Pflanze seinen Mundraum ausspült, verringert die Aggressivität von Bakterien und beugt damit Zahnerkrankungen dieser Art vor.
Bei Hämorrhoiden und Schleimhautentzündungen im Intimbereich sollen fünfminütige Sitzbäder mit Zistrosen-Sud die Heilung beschleunigen. Und bei Pilzbefall (Candida albicans) kann das regelmäßige Trinken des Tees neben einer entsprechenden Ernährungsumstellung helfen die Pilze einzudämmen und die Darmflora wieder herzustellen.
Ob Cistus auch bei Borreliose und gegen Zeckenbefall helfen kann, muss erst noch wissenschaftlich belegt werden, bereits gemachte Untersuchungen geben jedoch auch hier Grund zur Hoffnung.
Die Vorteile der Zistrose im Überblick:
Der Zistrose werden folgende Wirkungen nachgesagt. Sie soll
- antiviral und antibakteriell wirken
- ein sehr starker Radikalfänger sein
- verjüngend wirken
- die Ausleitung von Schwermetallen unterstützen
- entzündungshemmend wirken
- die Haut glätten und straffen
- eine pilzhemmende Wirkung entfalten
Zistrose Anwendungen
1. Zistrosen-Tee
Die natürlichste und gebräuchlichste Form der Anwendung ist das Trinken von Zistrosen-Tee. Dazu gibt man einen gehäuften Teelöffel Zistrose auf 150 ml kochendes Wasser und lässt ihn bis zu fünf Minuten ziehen. Der Tee hat eine goldgelbe Farbe und einen aromatischen, leicht bitteren Geschmack, der sich sehr gut durch die Zugabe von etwas Stevia abmildern lässt.
Das Kraut kann zweimal aufgegossen werden. Der Tee hat keine aufputschende Wirkung und wird in der Regel sehr gut vertragen. Als allgemeine Richtlinie wird empfohlen, vom Cistus-Tee zwei bis drei Tassen über den Tag verteilt zu trinken.
Bitte beachten: Die starken Farbstoffe hinterlassen in Kannen und Tassen sehr schnell einen bräunlich-gelben Rand, der mithilfe von Natron leicht entfernt werden kann. Auch auf Textilien, unbehandeltem Holz und Stein hinterlässt der Tee hartnäckige Flecken.
2. Zistrosen-Sud
Für den Sud werden 10 g Zistrosen-Kraut mit einem halben Liter Wasser langsam aufgekocht und für 10 Minuten leicht geköchelt. Anschließend wird der Sud durch ein Sieb in ein Gefäß abgefüllt und kann, nachdem er abgekühlt ist, für Mundspülungen, zum Gurgeln oder Auftragen auf die Haut verwendet werden. Im Kühlschrank ist der Sud bis zu einer Woche haltbar.
3. Weitere Zistrosen-Produkte
Praktisch in der Handhabung, aber wenig effektiv gegen Viren ist die Verwendung von Kapseln. Zistrose wirkt nur dann gegen sich anbahnende Erkältungen und Influenza, wenn die Polyphenole im Mund- und Rachenraum Kontakt mit den Erregern bekommen. Die Einnahme von Kapseln dient daher allenfalls der allgemeinen Verbesserung des Wohlbefindens und einer Stärkung der Immunabwehr im vorbeugenden Sinne.
Mehr zu empfehlen sind daher Zistrosen-Lutschtabletten, die allerdings nicht in Deutschland, dafür aber in Österreich und der Schweiz zugelassen sind. Außerdem gibt es fertige Salben- und Crememischungen mit Zistrosen-Extrakt zu kaufen.
Weitergehende Informationen zur Pflanze finden Sie in dem Buch Wunderpflanze Zistrose von Christopher Weidner>>*
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