Inhaltsverzeichnis
Zuckerfrei leben: Der Stand der Dinge Woche 20
Seit ich am 1.1. diesen Jahres mein Experiment „Ohne Zucker leben“ gestartet habe, ist viel passiert. Nicht immer verlief mein Vorhaben reibungslos. Nach sieben Wochen ohne Industriezucker und Weißmehl erwischte mich der erste Rückfall. Doch das sollte nicht der letzte bleiben, leider.
In den vergangenen Wochen habe ich immer wieder die Erfahrung gemacht, dass ich einfach (noch?) nicht mit Nudeln oder Süßigkeiten umgehen kann.
Manchmal aus Übermut, manchmal auch, um mir das Leben zu versüßen, wollte ich gelegentlich eine Ausnahme mache, habe mir am Abend eine Portion Nudeln gekocht oder mir eine Tafel Schokolade gegönnt. Doch jedes Mal musste ich erneut die Erfahrung machen, dass bereits die einzelne Ausnahme die Lust auf Mehr entfachte und es mir verdammt schwer fiel wieder die Kurve zu bekommen. Die Zuckersucht zu überwinden ist wirklich nicht einfach, gerade die Anfangszeit der Zuckerentwöhnung kann tückisch sein.
Zur Zeit bin ich im Flow
Aktuell habe ich wieder eine sehr gute Phase und ich bin optimistisch gestimmt die von mir gesetzten Ziele zu erreichen, die lauten: 2015 im Schnitt an 6 von 7 Tagen ohne Zucker und ohne Weißmehl auszukommen und zudem eine Zeitspanne von mindestens 100 Tagen am Stück komplett ohne Industriezucker in all seinen Formen.
Allerdings fällt es mir nach wie vor schwer zu akzeptieren, dass ich bei besonderen Gelegenheiten keine Ausnahme machen kann. Das will mir einfach nicht in meinen Kopf.
Im Idealfall entwickelt sich meine Zuckerentwöhnung so, dass herkömmliche Süßigkeiten ihren Reiz völlig verlieren bzw. wenn ich sie dann doch mal esse, sie mir nicht mehr schmecken. Das wäre ganz wunderbar und das habe ich auch schon mal erlebt.
Geschmacksvorlieben können sich ändern!
Vor ein paar Jahren, ich glaube es war um die Jahreswende 2012 und 2013 haben Jens und ich eine intensive Reinigungsphase eingelegt. Wir haben mehrere Hydro-Colon-Sitzungen (professionelle Darmreinigungen) gemacht, fast ausschließlich Rohkost gegessen, Fertigprodukte, Industriezucker, Getreide und Sojaprodukte gemieden und parallel dazu habe ich noch eine Amalgamausleitung gemacht. Das war schon eine wirklich intensive Zeit der Entgiftung und Entschlackung.
Als wir anschließend, es muss einige Wochen nach dieser Reinigungsphase gewesen sein, bei Freunden zu Besuch waren, stand eine der wohl bekanntesten Nuss-Nougat-Brotaufstriche auf dem Tisch und ich musste es einfach probieren. Ich war so neugierig darauf, wie mein Körper darauf reagieren würde und siehe da, es schmeckte widerlich!
Das war das erste und bisher leider auch nahezu das letzte Mal, dass mir so etwas passiert ist. Es ist zwar bereits öfter vorgekommen, dass ich nach längeren Phasen der Abstinenz beim ersten Stück Schokolade richtig enttäuscht war über den Geschmack, doch das änderte dann meist nichts daran, ein zweites, drittes und viertes Stück hinterherzuschieben, bis sich meine Geschmacksnerven dann doch wieder ganz schnell an die über so viele Jahre hinweg gewöhnte Süße angepasst hatten und mein Körper mit der Ausschüttung von Glücksgefühlen reagierte.
Ein Teufelskreis, in den man als Zuckersüchtiger leicht geraten kann.
Nie wieder Süßes ist doch auch keine Lösung, oder?
Zu einem anderen Zeitpunkt in meinem Leben gelang es mir regelmäßig kleine Menge Süßigkeiten oder Brot und Nudeln zu essen. Das war 2006/2007 als ich mich auf mein erstes Staatsexamen vorbereitete und generell viel Disziplin an den Tag legen musste, um mein tägliches Lernpensum zu schaffen.
Seltsamerweise gelang es mir in diesem Jahr angemessene Mengen Schokolade oder Teigwaren zu essen. Ich konnte die Tafel Schokolade also auch nach einer Rippe wieder weglegen und musste nicht gleich die ganze Tafel aufessen. Für manch einen sicher auch ein erstrebenswertes Ziel.
Für mich kommt das heute allerdings nicht mehr in Frage. Ich möchte ganz weg vom Zucker. Einfach weil ich weiß, dass er ungesund ist und meinem Körper schadet.
Klar einmal im Monat oder in der Woche einen Schokoriegel oder ein Stück Kuchen ist sicher absolut im Rahmen und bei einer sonst ausgewogenen gesunden Ernährung sicher auch aus gesundheitlicher Sicht kein Problem, dennoch halte ich das für mich nur sehr schwer umsetzbar, da ich doch eher zu extremen Verhaltensweisen neige und mir ein überhaupt nicht oft leichter fällt als ein nur ab und zu. Planen kann man so etwas aber auch nicht, und ich bin gespannt, wie sich meine Reise entwickeln wird.
Wie ist das bei Euch? Wollt Ihr dem Zucker ganz entsagen oder strebt Ihr einen gemäßigten Konsum an? Ich freue mich über Eure Kommentare!
Zuckersucht besiegen: So geht´s
Gehörst Du auch zu den Menschen, die von Schokolade, Kuchen oder auch Chips und Nudeln einfach nicht genug bekommen können? Würdest Du gerne weniger Süßes essen, schaffst es aber nicht lange durchzuhalten?
In meinem Buch „Raus aus der Zuckerfalle – So schaffst Du den Ausstieg aus der Zuckersucht!“ begleite ich Dich auf Deinem Weg in die Zuckerfreiheit und zeige Dir, wie Du wieder frei entscheiden kannst, ob und wie viel Du naschen möchtest. Mit vielen Infos für Zuckersüchtige, persönlichen Anekdoten, Tipps & Tricks zum Zuckerentzug, inklusive Selbsttest und Rezepten u.v.a.m.
Mehr Infos>>
Bildrechte: P-Chalice, “Leckereien”, Some rights reserved, Quelle: www.piqs.de
Ich persönlich verzichte nur auf raffinierten extra zugefügten Zucker. Das verstehe unter einer zuckerfreien Ernährung. Also Nudeln in der Vollkornvariante sind für mich okay.
Bei mir hat sich komplett der Geschmack verändert. Ich mag den zuckerhaltigen Geschmack von Kuchen etc. einfach nicht mehr. Mir ist das zu süß. Deswegen habe ich auch keine Probleme mit Rückfällen. Das ist so ca. nach 4 Monaten bei mir eingetreten.
Grüße, Sascha
Hi Sascha,
ja ich denke, da muss jeder für sich herausfinden, was für ihn funktioniert. Hab mich ja auch ein wenig auf Eurer wirklich sehr ansprechenden Seite umgeschaut und denke, dass weder Du noch Deine Freundin in die Kategorie “zuckersüchtig” fallen, so dass man das dann eh ganz anders angehen kann.
Vollkornnudeln an sich haben für mich auch nicht zwangsläufig eine süchtigmachende Wirkung, allerdings gefällt mir nicht, dass Vollkornprodukte schnell ranzig werden. Idealerweise müsste man Vollkornprodukte selbst herstellen bzw. alsbald essen, wenn sie aus frisch gemahlenem Mehl zubereitet wurden. Aber in Sachen Ernährung kann man wohl gar nicht alles perfekt machen.
Viele Grüße und weiter so mit Eurem zuckerfreien Leben!
Marion
Hallo!
Ich sehe die Sache mit dem Verzicht auf Zucker und verarbeiteten Lebensmitteln als eine Auseinandersetzung zwischen mir und der großen bösen Lebensmittelindustrie.
Diese Leute sind in keinster Weise an mir und meiner Gesundheit interessiert, sondern nur am Geld verdienen! Und sie versuchen durch süchtig machende Inhalte ( natürlich auch Zucker) sowie Gehirnwäsche auf allen Ebenen (Werbung und Veranstaltungen in Schulen usw) mich dazu zu bringen ihren Scheiß (sorry) zu essen.
Und immer wenn ich das esse, gewinnen die und das will ich nun gar nicht. Also sozusagen Verzicht durch Verteufelung…
Das funktioniert bei mir ganz gut – man muss halt bei YouTube oder so entsprechende Filme über die Machenschaften der Lebensmittelindustrie ansehen dann wird man regelrecht wütend…
Und trotzdem mache ich – meistens am Wochenende- ein für zwei Joker-Tage wo ich Torte, Chips, Schokolade usw esse… Tja, nobody’s perfect
Ansonsten esse ich süß in Form von Früchten und Honig. Hab mal n Film gesehen wo Eingeborene Honig suchen und den dann in grossen Mengen in kürzester Zeit verdrücken. Ich glaub,manchmal Honig ist OK…
Viele grüße und viel Erfolg weiterhin!
Uwe
Hi Uwe,
danke für den Tip die ganze Sache auch mal aus dieser Perspektive zu betrachten, so hat man gleich noch einen weiteren Grund motiviert zu bleiben. Das mit den zwei Joker-Tagen pro Woche klingt gut und bei wem das funktioniert ist das sicher eine gute Sache. Ich denke, es gibt da nur ganz ganz wenige, die aus Überzeugung und ohne Mangel / Verzicht zu empfinden dauerhaft diesen wirklich clever in Szene gesetzten Verlockungen der Lebensmittelindustrie entsagen. Ich hoffe, ich werde mal einer von ihnen;) Zur Zeit möchte ich die 100 Tage ohne Weißmehl und vor allem Zucker knacken, eins meiner Ziele für das Jahr 2015 und dann sehen wir weiter.
Viele Grüße, auch Dir alles Gute,
Marion
Hallo!
ich bin Lactose und Gluten Intolerant.
Deshalb musste ich meine Ernährung komplett umstellen. Manchmal bekomme ich bei Einkauf die Krise, weil sogar in Nüsse findest du Weizenmehl!!!
Zucker habe ich auch soweit es geht komplett weg. Dafür gibt es bei Bedarf gute Alternative wie Stevia oder Xylit, die den Blutzuckerspiegel nicht so in die Höhe treiben.
Aber ich merke immer mehr, dass mir den süßen Geschmack absolut nicht mehr zusagt. Die erste Tage waren sehr schlimm, aber es geht wirklich vorbei. Und wie Uwe schrieb, die Lust nach Süßes kann auch aus der Natur mit Früchte sehr gut gestillt werden.
Ich habe das “Glück”, dass meinen Körper extrem schlecht reagiert, wenn ich mich nicht an meinem Plan halte. Und die Schmerzen, die Lactose, Gluten oder sogar zuviel Zucker verursachen, sind Willen genug um diese Produkte einfach zu meiden.
Wenn du eine Heißhunger auf Zucker bekommst, gibt eben deinen Körper einen gesunden Zucker. Und du wirst merken, dass er sofort damit zufrieden ist.
Und wenn du doch noch richtig schwach wirst, nimm es einfach so an. Das ist der besten Weg, die Sache nicht schlimmer zu machen….
Viel Erfolg.
Nathalie
Hallo Nathalie,
vielen Dank für das Teilen Deiner Erfahrungen. Das hört sich ja wirklich arg an mit Deinen Intoleranzen. Klar, dass allein der Gedanke an Schmerzen den Willen stärkt.
Ich mag Stevia auch sehr, benutze es vor allem zum Süßen von Tees. Und ich sehe das genauso wie Du und Uwe, mit der Zeit entwöhnen sich die Geschmacksnerven und sind auch mit Früchten (ich mag ja sehr gerne Banane mit Mandelmus) zufrieden. Herkömmliche Süßigkeiten schmecken dann echt pappsüß und man fragt sich, wie man das mal gut finden konnte.
Ich drücke Dir die Daumen, dass die Angebote für gluten- und lactosefreie Produkte ausgeweitet werden und das Einkaufen für Dich leichter wird.
Und danke für den Tipp mit dem Annehmen. Da sprichst Du mir aus dem Herzen. Wenn man doch mal anders macht, als man möchte, helfen schlechtes Gewissen und Schuldvorwürfe ja auch nicht weiter, sondern machen es nur noch schlimmer.
Ganz liebe Grüße,
Marion