Meditation – durch Ruhe zur Kraft

Das Wort Meditation haben wir fast alle schon mal gehört. Wer noch keine Erfahrung im Meditieren gesammelt hat, denkt dabei nicht selten an asiatische Yogis, die stundenlang in verwinkelten Positionen still sitzen. Allein der Anblick der verstrickten Beine tut weh.Muss das wirklich sein?
Immer mehr Menschen ahnen, dass eine bewusste Zeit der inneren Ruhe und Stille förderlich für das eigene Wohlergehen ist. Immer mehr Menschen beginnen zu ahnen, dass diese Minuten der Besinnung Kraft, Ruhe und Inspiration bringen können.

Doch wie geht man vor, wenn man zu meditieren beginnen will?
Einfach nur still hinsetzen und warten bis einen die Erleuchtung überkommt?

Auch ich bin kein Meister der Meditation und praktiziere mal mehr mal weniger unregelmäßig. In einigen Phasen meines Lebens meditiere ich täglich, doch irgendwann holt mich etwas aus diesem Rhythmus heraus und ich finde für eine Weile den Zugang nicht mehr und praktiziere nur noch ab und an.

In meinen regelmäßigen Praxiszeiten musste bzw. durfte mein Besuch natürlich auch immer mit machen. Gewöhnlich handelte es sich dabei um enge Freunde, die noch keinerlei Erfahrungen mit Meditation gemacht hatten. Also musste ich, als Laie, versuchen zu beschreiben, was man denn tut, wenn man angeblich meditiert.

Obwohl auch ich weit weg bin von irgendeinem Grad der Erleuchtung und ich das Risiko eingehe von erfahreneren Praktizierenden belächelt zu werden, möchte ich hier trotzdem einmal beschreiben, was ich als hilfreich erlebt habe, um wenigstens einen Hauch davon zu erhaschen, was meditieren bedeutet.

Die folgenden Ausführungen richten sich daher an Interessierte, die Lust darauf haben auf dem Gebiet der Meditation erste Erfahrungen zu sammeln und bislang einfach nicht wussten, wie sie beginnen sollen. Für weitere Anregungen, Ergänzungen usw. seitens Langzeiterfahrenen bin ich natürlich sehr dankbar.

Meditation
Meditation bedeutet nicht mehr als in seine Mitte kommen, sich zentrieren usw. Der Sinn und Zweck ist es also, in dem hektischen Alltag und dem ständigen inneren Gedankenkreisen zur Ruhe zu kommen und dadurch seine Mitte zu spüren, um wieder in Kontakt mit seinem inneren „Führer“ oder anders ausgedrückt, seiner Intuition zu kommen.

Viele denken man müsse sich dazu hinsetzen und versuchen seine Gedanken abzuschalten. Genau das schreckt viele dann auch davon ab zu meditieren. Denn wer schon einmal versucht hat nichts zu denken, der stellte verzweifelt fest, dass ihm das nicht gelingen will. Gerade wenn wir die Vorstellung haben, meditieren bedeute nichts zu denken, frustrieren wir mit jedem Versuch, bei dem uns das nicht gelingen will. Kein Wunder, wenn wir die Flinte nach ein paar Versuchen ins Korn werfen. Das ging mir ebenfalls so.

Bis ich eines Tages irgendwo las, ich erinnere mich leider nicht mehr wo, dass es überhaupt nicht darum ginge, seine Gedanken abzustellen, sondern einfach darum, diese zu beobachten, ihnen aber nicht nach zu hängen. Als Verständnishilfe dient das Beispiel der Wolken.

Das Beispiel der Wolken als Meditationsstütze

Setzen Sie sich bequem hin und konzentrieren Sie sich einfach auf Ihre Gedanken. Wenn ein Gedankengang aufkommt wie zum Beispiel: „Nachher muss ich noch die Blumen gießen.“, dann akzeptieren Sie diesen Gedanken würdigen Sie ihn und setzen ihn auf eine in Gedanken vorbeiziehende Wolke. Das heißt, Sie lassen den Gedanken los, ohne ihm weiter nach zu hängen. Denn in der Regel tun wir genau das. Nach dem Gedanken, noch die Blumen gießen zu müssen, kämen Gedanken auf wie „Damit ich das noch schaffe, muss ich aber in 10 Minuten mit der Übung aufhören, weil ich nachher noch einen Termin habe. Ach ja der Termin, was ziehe ich eigentlich an? Ist das blaue Hemd schon gebügelt?……“

Wir spinnen einen Gedanken immer weiter, bis der Gedanke dann vielleicht überhaupt nichts mehr mit dem ursprünglichen zu tun hat. Wir sind abgetriftet und haben den Faden verloren.

Wenn Sie also zu meditieren beginnen möchten, setzen Sie sich einfach bequem hin. Auf die richtige Körperhaltung möchte ich hier nicht näher eingehen, vielleicht ein anderes Mal. Wichtig ist, dass es bequem ist und Sie nicht dauernd ihre Position ändern müssen. Zum Meditieren sind übrigens keinerlei Verrenkungen nötig. Also einfach bequem machen, egal ob sitzend, stehend oder liegend. Manche Menschen neigen dazu im Liegen einzuschlafen, das ist dann keine Meditation mehr:-) Testen Sie, was für Sie am Optimalsten ist.

Wenn Sie eine bequeme Position gefunden haben, schauen Sie mal, welcher Gedanke bei Ihnen als erstes auftritt. Sobald Sie einen Gedankengang bemerken, wie „Ach, ob diese Übung was bringt?“, dann sagen Sie zu sich: „Also ich frage mich, ob diese Übung etwas bringt“. Nun setzen Sie diesen Gedanken auf eine vorbeiziehende Wolke und gehen wieder in sich. Jetzt achten Sie darauf, welcher Gedanke als nächstes auftaucht und setzen diese auf eine weitere Wolke. Und so weiter und so fort.

Sollten die Gedanken nur so auf Sie einprasseln, dann sagen Sie sich: Einer nach dem Anderen, alle haben das Recht gewürdigt zu werden und auf eine Wolke gesetzt zu werden. Wenn Ihnen nichts in den Sinn kommt, dann Herzlichen Glückwunsch, dann haben Sie schon erreicht, was für viele lange Zeit unmöglich bleibt. Sie befinden sich dann in einem Moment der Gedankenstille, genießen Sie diese einfach.

Dieses Gedankenbeobachten können Sie so lange machen, wie es Ihnen gut tut. Als Einstieg empfehlen sich 3 Minuten, dafür aber gerne auch 2 Mal pro Tag. Steigern Sie jeden 3. Tag auf eine Minute mehr. Sie können aber auch gleich mit 10 oder 15 Minuten anfangen. Wie es Ihnen beliebt. Ratsam ist es einen Wecker oder eine Stoppuhr zu stellen, damit Sie nicht alle paar Sekunden auf die Uhr schielen, ob die Zeit schon um ist. Schließlich vergeht die Zeit in einem solchen Zustand nur sehr sehr langsam. Gewagte können die Zeit natürlich auch beliebig erhöhen, Regeln gibt es keine.

Ob man die Augen dabei offen oder geschlossen hält, ist ebenso Ansichtssache. Testen Sie beides aus. Natürlich sollten Ihre Augen, wenn Sie sie offen halten, nicht wild umher kreisen. Einfach einen Punkt fixieren und festhalten.

Wenn Sie vor der geplanten Zeit abbrechen, seien Sie nicht zu streng mit sich und verurteilen Sie sich nicht. Es gibt hier nichts zu gewinnen. Alles hat seine Zeit. Nutzen Sie Ihre Disziplin lieber dafür, täglich zu meditieren.

Was es bringt?
Testen Sie selbst. Vielleicht werden Sie feststellen, dass es gar nicht so leicht ist, die eigenen Gedanken zu beobachten ohne abzuschweifen. Vielleicht werden Sie durch diese Übung erkennen, dass Sie nicht Ihre Gedanken sind. Das heißt, Sie brauchen sich dann nicht länger mit ihnen zu identifizieren, was vor allem hilfreich ist, wenn negative Gedanken aufkommen. Eventuell werden Sie auch eine tiefe und schöpferische Ruhe erfahren, wenn die anfänglichen schnell aufkommenden Gedanken abnehmen. Auch wissen Sie nach einer solchen Übung, welche Gedanken in Ihnen gerade vorgehen und damit, was Sie beschäftigt.

Noch ein paar Tipps:

  • Statt der Gedankenbeobachtung, kann man natürlich auch seinen Atem beobachten. Atmen Sie erst bewusst aus und danach bewusst ein. Bleiben Sie mit Ihrer Aufmerksamkeit bei diesen Vorgängen. Sobald Sie sich beim Abschweifen „ertappen“, führen Sie Ihre Konzentration wieder zurück auf das Atmen. Diese Methode ist vor allem dann hilfreich, wenn es nicht gelingt einzelne Gedanken zu beobachten.
  • Vielleicht etwas seltsam, aber auch interessant: Statt nichts zu denken, was ja eh kaum jemandem gelingt, können Sie auch einfach ständig die Worte „Ich bin“ vor sich her sagen. Ob laut oder in Gedanken, dürfen Sie wieder selbst entscheiden. Das hat auch eine sehr interessante Wirkung.

Ich hoffe, diese Anregungen erleichtern Ihnen den Zugang zur Meditation etwas oder beruhigen Sie, wenn auch Ihnen ein Gedankenabstellen schwer fällt. Meine Erfahrung ist, dass man sich zwar Anregungen von außen holen kann, aber offen sein sollte für eigene Vorlieben. Zu strenge Regeln und Vorschriften schrecken zumindest mich eher ab. Wenn ich freier in der Gestaltung bin und ein bisschen Disziplin aufbringen kann, dann bringt mich das weiter.

Testen Sie also nach Belieben:

  • Beobachten Sie Ihre Gedanken und lassen Sie diese vorbeiziehen
  • konzentrieren Sie sich auf das Atmen
  • wiederholen Sie ständig die Worte „Ich bin“

Sie können natürlich auch eins nach dem anderen machen. Wenn Sie genug von der Gedankenbeobachtung haben, sagen Sie „Ich bin“ und dann atmen Sie, oder anders herum, eagl. Hauptsache Sie finden einen kleinen Raum inspirierender Ruhe und Kraft.

Viel Muße und Inspiration bei Ihren Erfahrungen, an denen Sie uns gerne teilhaben lassen können.

Übrigens finden Sie auch hier eine schöne Anleitung zum Meditieren inklusive der Vorstellung verschiedener Sitzpositionen>>

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Marion & Jens
Gelebte Begeisterung - Verkörperte Spiritualität

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