Gesunde Zähne Kinder: Ursachen, Vorbeugen & Behandeln von Karies bei Milchzähnen

Karies hat fast jeder. Selbst Kinder bleiben von den Löchern in den Zähnen nicht verschont. Karies bei Kindern ist keine Seltenheit. Im Gegenteil!

Zahnkaries gilt als die häufigste Erkrankung von Kleinkindern im Vorschulalter, so Wolfgang Eßer, der Vorstandsvorsitzende der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung.

Die betroffenen Eltern fühlen sich oft hilflos. Nur all zu gerne wollen sie ihrem Kind den besonders in diesem Alter als traumatisch erlebten Gang zum Zahnarzt ersparen.

Doch wie lässt sich Karies bei Kindern frühzeitig erkennen oder noch besser vermeiden? Wir verraten Ihnen die besten Tipps zum Vermeiden von Zahnkaries – nicht nur bei Kindern.

Karies bei Kindern ist weit verbreitet

Laut Dr. Christian Splieth, dem Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde, leiden 10 bis 15 Prozent aller Kleinkinder bis 5 Jahre unter Karies. Besonders häufig sind Kinder sehr junger Eltern aus sozial schwachen Familien betroffen. Hier haben bis zu 40 Prozent der Kinder Löcher in den Zähnen.

Diese Zahlen sind gravierend. Denn Karies an den Zähnen kann sehr unangenehme Folgen haben.

Wie entsteht Karies bei Kindern?

Karies entsteht dann, wenn bestimmte Bakterien im Mundraum Nahrung zu Milchsäure abbauen und diese Säure die Zähne angreift und sich regelrecht in sie hineinfrisst.

Die Karies verursachenden Bakterien werden dabei oft von der Mutter bereits in den ersten Lebensmonaten des Kindes übertragen, z. B. dann, wenn die Mutter den Schnuller oder die Flasche des Kindes in ihren Mund nimmt.

Bekommt das Kind dann häufig gesüßte Säfte oder Tees aus der Flasche ist der Grundstein für eine frühkindliche Karies gelegt. Milchzahnkaries wird daher auch als Sauger- oder Nuckelflaschenkaries oder auf Englisch Nursing-Bottle-Syndrom genannt.

Mehr über die Ursachen von Karies in diesem Artikel>>

Wie erkenne ich Karies bei meinen Kindern?

Die ersten Anzeichen von Karies werden oft übersehen. Dabei können sie leicht erkannt werden, wenn man weiß, worauf man zu achten hat.

Von Karies betroffene Zähne verfärben sich zunächst weißlich, ihre Oberfläche wird rauer und die Zahnsubstanz kann bröckelig werden. Erst später verfärben sich die Zähne dunkler bis die für Karies typische bräunlich-schwarze Verfärbung entsteht.

Die Folgen von Karies bei Kindern

Die Folgen können verheerend sein. Die betroffenen Zähne können starke Schmerzen und Entzündungen verursachen und müssen dann oft gezogen werden. Von diesem für das Kind meist als traumatisch erlebten Eingriff einmal abgesehen, kann sich dabei der Kieferknochen so fest schließen, dass der Durchbruch der neuen Zähne stark erschwert wird.

Fehlende Zähne können auch bei Kindern zu Problemen beim Kauen und Schlucken führen. Auch die Sprachentwicklung kann durch fehlende Zähne behindert werden. Hänseleien können die betroffenen Kinder zusätzlich belasten. Zahnprothesen bereits im Kleinkindalter sind daher keine Seltenheit.

Zahnärztliche Behandlungen für Kleinkinder besonders traumatisch

Niemand geht gerne zum Zahnarzt. Doch im Gegensatz zu Erwachsenen können Kinder unter drei Jahre nicht verstehen, wieso eine Zahnbehandlung nötig ist. Die erlebten Schmerzen sind meist traumatisch.

Daher werden zahnärztliche Eingriffe bei Kindern oft nur unter Narkose durchgeführt. Das ist nicht nur kosten- und personalintensiv, sondern bringt immer auch gewisse Risiken für den kleinen Patienten mit sich.

Doch zum Glück kann Karies bei Kindern verhindert werden.

Zahn mit Zahnbürste

So lässt sich Karies bei Kindern vermeiden – Die besten Tipps gegen Löcher in den Kinderzähnen

Tipp 1: Schnuller, Flaschen und Besteck bitte nicht ablutschen!

Karies entsteht erst, wenn sich bestimmte Bakterien im Mundraum ansiedeln und stark verbreiten. In der Regel werden die Bakterien von den Eltern auf die Kinder übertragen. Der beste Schutz gegen Karies bei Kindern ist diese Übertragung zu vermeiden.

Eltern sollten daher weder Schnuller, Flaschen noch Besteck des Kindes in den Mund nehmen. Wenn der Schnuller auf den Boden fällt, entfernt man den Dreck besser mit etwas Wasser. Auch zu innige Küsse, bei denen der Austausch von Speichelflüssigkeit möglich ist, sollten der Zahngesundheit des Kind zuliebe besser vermieden werden.

Sobald Kinder selbst essen können, sollten sie ihr eigenes Besteck bekommen und nicht dazu animiert werden, einen Bissen von der Gabel anderer zu probieren.

Tipp 2: Keine gesüßte Getränke!

Besonders kritisch betrachten Experten die Gabe von gesüßten Getränken in Nuckelflaschen. Hierbei kommt es besonders schnell zur Ausbreitung von Karies, vor allem der Schneidezähne, weil die gesüßte Flüssigkeit lange Zeit im Mund bleibt und den Karies verursachenden Bakterien so als optimale Nahrung dient.

Gesüßte Tees, Kakaogetränke, Fruchtsäfte (auch verdünnt) gehören Nicht in die Flasche des Kindes. Kinder sollte man ausschließlich Wasser und nicht gesüßte Früchte- und Kräutertees zum Trinken geben!

Tipp 3: Feste Nahrung statt Brei

Nach dem Stillen füttern die meisten Eltern ihren Kindern in den ersten Lebensmonaten ausschließlich Brei. Das mag zwar kindgerecht klingen, ist aber für eine gesunde Zahnentwicklung nicht förderlich.

Sobald die Backenzähne durchbrechen, sollten Kindern ans Kauen fester Nahrung gewöhnt werden. Denn dadurch wird der Speichelfluss angeregt, der die Zähne säubert und wichtige Stoffe enthält, um die Zähne zu stärken und vor Karies zu schützen.

Tipp 4: Zucker vermeiden, so lange wie möglich

Die ersten drei Jahre sind für die Zahngesundheit entscheidend. Wenn sich in dieser Zeit kaum Karies verursachende Bakterien angesiedelt haben, sinkt das Risiko für die Entstehung von Karies auch im späteren Leben.

Karies verursachende Bakterien lieben Zucker. Das heißt, je weniger Zucker ein Kind in den ersten Lebensjahren zu sich nimmt, umso schwieriger haben es die Bakterien, sich zu vermehren. Eine zuckerfreie oder zumindest Zuckerarme Ernährung wäre daher ideal.

Die Süße von Früchten reicht absolut aus!

Solange das Kind noch nicht im Kindergarten ist und nur wenig soziale Kontakte hat, ist es relativ einfach, Süßigkeiten aus der Reichweite zu halten. Schwieriger kann es sein im Kontakt mit den Großeltern, die glauben, ihre Enkel mit Schokolade und Co verwöhnen zu müssen. Hier helfen nur klare Worte.

Da Kinder immer genau das essen wollen, was andere essen, sollten Erwachsene mit gutem Beispiel vorangehen und es vermeiden, vor dem Kind zu naschen.

Eine zuckerfreie bzw. zuckerarme Ernährung bei Kindern, hat gleich mehrere Vorteile: Das Risiko für Karies sinkt, die Zahngesundheit wird gestärkt und es wird der Grundstein für ein gesundes Geschmacksempfinden gelegt.

Geschmackliche Vorlieben sind in erster Linie eine Frage der Gewohnheit und werden von der Ernährung in den ersten Lebensjahren stark beeinflusst.

Je weniger Zucker die Ernährung in den ersten Lebensjahren enthält, desto geringer die Gefahr einer sich später entwickelnden Zuckersucht.

Und weil Zucker nicht nur die Zähne kaputt macht, sondern auch für viele weitere Krankheiten mitursächlich ist und dick macht, fördert eine zuckerarme Ernährung auch Gesundheit des Kindes.

Eine basenbildende Ernährung hingegen, stärkt den Säure-Basen-Haushalt und wirkt einer Übersäuerung des Körpers entgegen, die die Zähne von innen her anfällig für Karies macht.

Tipp 5: Zahnpflege zu einem Erlebnis der besonderen Art machen

Zähne brauchen Pflege. Denn Karies kann sich nur ausbreiten, wenn das Milieu im Mund sauer ist. Das heißt, werden die Zähne regelmäßig vom Zahnbelag befreit und das Mundmilieu basisch gehalten, haben Kariesbakterien keine Chance.

Allerdings enthalten herkömmliche Zahncreme in der Regel neben dem in die Kritik geratene Fluor oft auch andere bedenkliche Stoffe, wie ich in meinem Ratgeber „Karies? Nein, danke! Wie Sie Karies und andere Zahnerkrankungen wirksam vorbeugen und stoppen können“ hinweise.

Besser sind Naturmaterialien wie Schlemmkreide, Sango Koralle oder Steinsalz, die für ein basisches Milieu sorgen und wertvolle Mineralien für die Remineralisierung der Zähne liefern.

Sobald die ersten Zähne beim Kind durchgebrochen sind, sollten diese täglich gepflegt werden. Das ist mit Kindern nicht immer einfach. Denn Zähneputzen macht keinen Spaß. Doch das muss nicht sein!

Das Zähneputzen lässt sich ganz einfach zu einem Erlebnis der besonderen Art machen, indem man daraus ein besonderes Ritual macht und die Zahnpflege in ein Spiel oder eine Geschichte einbindet, die dem Kind nebenbei auf altersgerechte Art und Weise erklärt, wie wichtig die richtige Pflege seiner Zähne ist.

Den meisten Kindern macht es Spaß, die Zähne mit den Fingern einzureiben. Dazu kann es die Finger vorher leicht anfeuchten, dann in ein süß schmeckendes Zahnpulver mit karieshemmenden Xylit, das sich ganz einfach selbst herstellen lässt, tunken und dann die Zähne einreiben.

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Sobald das Kind alt genug ist und in der Lage ist, zu gurgeln, kann es auch Spaß machen, mit einem Schluck Salzsole im Mund Lieder zu singen und dabei ganz nebenbei die Zähne pflegen.

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Und wenn an manchen Tagen an Zähneputzen überhaupt nicht zu denken ist, kann man auch auf Zahnpflege mit Hilfe von Xylit-Bonbons oder Xylit-Kaugummis zurückgreifen.

 

Viele weitere Infos und Tipps zum Thema Zahngesundheit und Karies vorbeugen, finden Interessierte in meinem Ratgeber „Karies? Nein, danke! Wie Sie Karies und andere Zahnerkrankungen wirksam vorbeugen und stoppen können“.

Mehr zum Buch

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 21. Mai 2015 und wurde zuletzt überarbeitet am 26. September 2020.

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