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Das Zuckerentwöhnungsprogramm „Raus aus der Lustfalle“ von Silke Rosenbusch
Im Rahmen meines Projekts „Zuckerfrei“ achte ich nicht nur auf meine Ernährung, sondern beschäftige mich auch intensiv mit verfügbarer Literatur zum Thema „Esssucht und Zuckersucht“ mit dem Ziel ein spezielles Programm zur Zuckerentwöhnung zu entwickeln.
Bei meinen Recherchen bin ich dabei auf zwei Programme gestoßen, die durchaus ihren Sinn und ihre Berechtigung haben und ich daher gerne vorstellen möchte.
Eins der Zuckerentwöhnungsprogramme mit dem Namen „Potatoes not Prozac“ stammt von Kathleen DesMaisons und wurde bereits hier ausführlicher dargestellt, heute möchte ich gerne das Programm von Silke Rosenbusch „Raus aus der Lustfalle“ ein wenig näher vorstellen.
Das Zuckerentwöhnungsprogramm „Raus aus der Lustfalle“ von Silke Rosenbusch
Die Schauspielerin und Medizinstudentin Silke Rosenbusch beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Thema Ernährung, die sie auf ihrem Blog „Food is Medicine“ teilt. Sie selbst ist zwar weder übergewichtig noch essgestört im klassischen Sinne, betrachtet sich selbst aber als zuckersensibel.
Silke isst zwar keine großen Mengen auf einmal, hat in der Vergangenheit aber durchaus zu Süßigkeiten gegriffen, um ihre Nerven z. B. vor einer Klausur zu beruhigen oder sich für einen anstrengenden Tag am Set zu belohnen. Auch Kaffee und Tabak machten der inzwischen 40-Jährigen zeitweise zu schaffen. Und, obwohl sich ihr Konsum stets im Rahmen hielt, hat sie erkannt, dass sie nicht wirklich frei von Gelüsten ist und es vielen anderen ähnlich geht.
Infolgedessen hat Rosenbusch ein 21-tägiges Programm entwickelt mit dem Namen „Raus aus der Lustfalle“. Dabei geht es darum für 3 Wochen auf sämtliche Nahrungsmittel zu verzichten, die für ihre suchtauslösende Wirkung bekannt sind. Dazu zählen:
- Zucker und andere Süßungsmittel
- Koffein
- Mehlspeisen
- Milchprodukte
- Trockenfrüchte
- Öl/Fett
Weil es sich bei der Challenge um ein veganes Programm handelt, sind auch Fleisch, Fisch und Eier nicht erlaubt. Außerdem sollte man während des Programms keine fetthaltigen Nahrungsmittel wie Avocados, Oliven, Durian, Nüsse oder Kakaobohnen zu sich nehmen.
Auch Smoothies und Säfte sind tabu. Zum einen, weil man mehr davon essen kann, als wenn man die entsprechenden Lebensmittel weder püriert noch entsaftet, zu sich nehmen würde. Und zum anderen weil Smoothies und Säfte aufgrund ihrer flüssigen Konsistenz schneller verdaut werden und der enthaltene Fruchtzucker dadurch den Blutzucker ungünstig beeinflussen kann. Verarbeitete Produkte sind während der Challenge generell zu meiden, so z.B. auch Sojaprodukte.
Erlaubt sind demnach:
- Obst
- Gemüse
- ganzes Getreide
- Hülsenfrüchte
sowie kleine Mengen zucker- und fettfreier Zusätze wie Senf, Salz, Sojasauce zum Würzen.
Außerdem gilt die Regel 500 g stärkefreies Gemüse als allererstes am Tag zu essen und über den Tag verteilt noch weitere 500 g davon zu sich nehmen. Generell sollte man seinen Hunger zunächst mit Gemüse, dann erst mit Obst und Hülsenfrüchten bzw. Stärke decken. Mengenbeschränkungen gibt es keine, man kann also essen, bis man satt ist.
Woher stammt das Programm?
Das Programm „Raus der Lustfalle“ basiert auf den Grundlagen der Forschungen von Dr. John McDougall, einem Schulmediziner und Ernährungsspezialisten, sowie den Prinzipien der „Lustfalle*“, einem Buch von Dr. Douglas Lisle, Psychologe, und Dr. Alan Goldhammer, einem naturheilkundlichen Arzt, die aussagen, dass bestimmte Stoffe in der Nahrung das Belohnungssystem in unserem Gehirn derart beeinflussen, dass daraus suchtähnliche Verlangen resultieren können.
Aus diesen Informationen entwickelte die in den USA bekannte Chef AJ, die früher selbst unter einer starken Vorliebe auf Süßes und dem daraus resultierenden Übergewicht litt, ein Programm zu Zuckerentwöhnung, an dem sich die Challenge „Raus aus der Lustfalle“ von Silke Rosenbusch stark orientiert.
Das Ziel der „Raus aus der Lustfalle“-Challenge
Bei diesem Programm geht es nicht nur darum, überflüssige Kilos zu verlieren, was durch die Umstellung auf pflanzliche, vollwertige und fettarme Lebensmittel jedoch häufig der Fall ist, sondern vor allem darum, Geschmacksknospen und Belohnungssystem von triggernden Substanzen zu entwöhnen und sich neue, förderliche Essgewohnheiten anzueignen.
Wer diese drei Wochen durchzieht, erfährt ein ganz neues Selbstbewusstsein und erlebt sich vielleicht zum ersten Mal selbst, wenn er frei von suchtähnlichen Verlangen nach Süßem, Chips oder anderen Nahrungsmitteln ist.
Was gilt es zu beachten
Teilnehmer des Programms sollten sich auf vier harte Tage gefasst machen. So lange dauert es in etwa bis der körperliche Entzug der suchtauslösenden Nahrungsmittel vorbei ist. Bis dahin können, je nach Ausprägung der Zuckersucht Entzugssymptome wie Kopfschmerzen, Unwohlsein, Gereiztheit, Müdigkeit oder Stimmungsschwankungen auftreten. Wer diese Tage jedoch übersteht, wird mit einem neuen Wohlgefühl und dem Gefühl des Freiseins von Heißhungerattacken und Gelüsten belohnt.
Unterstützung finden Teilnehmer des Programms in der geschlossenen Facebookgruppe zum Programm, in der auch Silke persönlich sehr aktiv ist.
Mein persönliches Fazit
„Raus aus der Lustfalle“ ist ein tolles Programm für diejenigen, die bereit und in der Lage sind, ihre Ernährung für einen Zeitraum von 21 Tagen nach den vorgegebenen Regeln umzustellen. Wer jedoch wirklich zuckersüchtig oder süchtig nach anderen Nahrungsmitteln ist, wird es schwer haben, die empfohlenen Ernährungsratschläge umzusetzen.
Denn genau hier liegt ja das Problem von Ess- und Zuckersüchtigen: Es ist einfach nicht möglich die triggernden Nahrungsmitteln von heute auf morgen wegzulassen. Dennoch finde ich den Einsatz von Silke vorbildlich und rate jedem, der sich dafür interessiert, das Programm, das übrigens kostenlos ist, auszuprobieren. Mehr Infos zum Programm gibt es hier>>
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