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Intermittierendes Fasten als Schlüssel für Gesundheit und zur Regeneration gegen die generelle Reizüberflutung der heutigen Zeit

Seit 2014 sind Jens und ich begeisterte Leser der Bücher des Ernährungs- und Gesundheitsexperten Christian Dittrich-Opitz. Seine Art komplexes Wissen in leicht verständliche Worte und sofort anwendbare Tipps zu fassen, hat uns von Anfang an begeistert. Und zwar so sehr, dass wir uns entschieden haben, die Ausbildung bei Christian zum Berater für bioelektrische Gesundheit zu absolvieren. Das war 2017 / 2018.

Nach wie vor empfinden wir die Begegnung mit Christian und seinem Wissen als tiefe Bereicherung auf verschiedenen Ebenen. Umso mehr freuen wir uns darüber, dass er sich als erster Gast für unsere Interview-Experten-Reihe auf unserem YouTube Kanal „Inspiriert-Sein TV“ zur Verfügung gestellt hat.

In diesem Interview sprechen Christian und ich neben den vielen gesundheitlichen Vorteilen, die Intervallfasten mit sich bringt, auch über die Chance, die dieses Modell in sich trägt, um den von der schnellen und kurzfristigen Bedürfnisbefriedigung geprägten Konsum-Menschen von heute zu einer vielleicht bisher noch nicht bekannten inneren tiefen Ruhe und Zufriedenheit zu führen – ein Faktor, der in den letzten Jahren extrem wichtig geworden ist für die Gesundheit, das Wohlbefinden und ein gesundes Maß an Lebensenergie und Lebensfreude.

Zum Interview mit Christian Dittrich-Opitz zum Thema Intervallfasten / intermittierendes Fasten

Im Interview mit Christian Dittrich-Opitz zum Thema Intervallfasten / intermittierendes Fasten

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Christian Dittrich-Opitz über seine persönliche Erfahrung mit Intervallfasten

Zunächst berichtet Christian, wie er vom heranwachsenden Nimmersatt über hochwertige Nahrung zum intermittierenden Fasten gefunden hat. Das ist bereits 32 Jahre her. Christian begann also mit dem Intervallfasten noch bevor dieser tägliche Wechsel von Nahrungsaufnahme und Essenspause populär geworden ist oder es eine Bezeichnung dafür gab.

Als schnell wachsender und sportlich aktiver Jugendlicher brauchte er damals ständig etwas zu essen, um sich satt zu fühlen. Während einer konsequenten Umstellung seiner Ernährung auf vegetarische Kost mit einem hohen Anteil an roher, vitalstoffreicher Nahrung bemerkte er dann, dass sein Dauerhunger verschwand.

Länger anhaltendes Sättigungsgefühl durch hochwertigere Nahrung

Plötzlich kam Christian Dittrich-Opitz ganz von alleine statt mit fünf Mahlzeiten mit zwei täglichen Mahlzeiten aus. Auch das üppige Frühstück, das er bisher zu sich genommen hatte, fühlte sich nicht mehr richtig an. Sein Körpergefühl veränderte sich und er erklärte sich das so, dass der Körper dank hochwertiger Nahrung eben andere Sättigungszyklen hat.

Auch bei anderen Menschen beobachtete er das automatische Wegfallen von Zwischenmahlzeiten, sobald eine Umstellung auf eine hochwertigere Nahrung stattgefunden hatte. Auch der Heißhunger auf Süßes wurde weniger.

Freiwilliger Nahrungsverzicht (= Intervallfasten) heute wichtiger denn je

Damals in den 80er/90er Jahren als Christian begann, sich für die physiologische Auswirkung von Ernährung zu interessieren, gab es noch keine wissenschaftlichen Daten zum Intervallfasten. Dafür aber spannende Beobachtungen bei der Umstellung auf eine kalorienarme, dafür gleichzeitig extrem hochwertige Ernährung wie z. B. rohköstliche Minimahlzeiten mit Sprossen und Wildkräutern.

Und auch mit Hilfe der Erfahrungen, die in Fastenkliniken gemacht und veröffentlicht wurden, erschloss sich dem Autodidakt Christian Dittrich-Opitz die zunehmende Wichtigkeit seltener, dafür hochwertiger zu essen.

Ganz besonders im Hinblick auf den Anstieg von Verdauungs- und Darmproblemen wie Leaky Gut oder Fehlbesiedlungen mit Candida – beides wahrscheinlich ausgelöst durch gentechnisch veränderte Mikroorganismen in Industrienahrung.

„Freiwilliger Nahrungsentzug – nicht nur in Form von langen Fastenkuren, sondern eben auch in Form von dem, was heute Intervallfasten genannt wird – wird immer wichtiger für die Gesundheit von Menschen.“ Christian Dittrich-Opitz.

Mit dem Intervallfasten zu beginnen wird schwieriger

Leider musste er feststellen, dass es ab der Jahrtausend-Wende nicht mehr ausreichte, wenn die Menschen auf eine hochwertigere Ernährung umstellten, um von allein ins Intervallfasten zu finden. Das lang anhaltende Sättigungsgefühl, das er damals in den 80er und 90er Jahren bei sich erlebte und an vielen anderen beobachtete, stellte sich nicht mehr ein.

Der Grund in seinen Augen waren die damals bereits häufig vorhandenen Verdauungs- und Darmprobleme aufgrund von genmanipulierten Mikroorganismen in der Nahrung und der in den vergangenen drei Jahrzehnten stetigen Zunahme an Umweltgiften, die speziell den Darm schädigen. Gleichzeitig verschlechtert auch die digitale Reizüberflutung der heutigen Zeit die Assimilation von Nährstoffen drastisch.

Alles Gründe, wieso das Einhalten von Essenspausen heute schwerer fällt, als noch vor 30 Jahren.

intermittierendes Fasten gegen Stress und für Entspannung des Körpers

Essenspausen als Antwort auf die Reizüberflutung von heute

Gerade heute, wo wir visuell und mental immer mehr Daten verarbeiten müssen, steigt die Notwendigkeit der Reizreduktion. Und zwar egal, ob das mental ist durch digital Detox oder auch durch Zeiten ohne Nahrung. Tägliche Essenspausen sieht Christian inzwischen als unglaublich basale Notwendigkeit an.

Eine wichtige Erkenntnis aus Christians langjähriger Ernährungsarbeit:

„Was, wir essen, also die Wertigkeit von Nahrung ist zwar sehr wichtig, aber es kommt doch häufig vor, dass Menschen über diesen Aspekt der Ernährung bereits viel wissen, manchmal vielleicht sogar mehr Informationen intus haben, als sie sinnvoll verarbeiten können, weil bei den vielen Informationen das Verstehen von Zusammenhängen zu kurz kommt.

ABER, egal wie hochwertig ich meine Ernährung gestalte und mit was für großartigen Superfoods ich supplementiere, wenn mein System nicht Zeiten hat ohne Nahrung, werde ich von der besten Nahrung nur extrem begrenzt profitieren.“

In dieser Hinsicht betrachtet Dittrich-Opitz Intervallfasten und die emotionale-mentale Beziehung zu Nahrung als die Basis an der es anzusetzen gilt, bevor es in Details geht, was man essen sollte oder was nicht.

Wie lange fasten beim intermittierenden Fasten? Nicht jedem fallen die Essenspausen gleich leicht

Intervallfasten 16/8 ist eine gute allgemeine Form, wenn wir bedenken, dass es unterschiedliche Konstitutionstypen gibt. Sehr gut erklärt zum Beispiel in der Konstitutionstypenlehre im indischen Ayurveda.

Während der robuste Kapha-Typ sehr gut – auch länger – fasten kann, tut sich der nicht mehr ganz so robuste Pitta-Typ mit längeren Fastenkuren schon schwerer. Aber auch er kann sehr gut täglich intermittierend fasten. Dem luftigen Vata-Typ hingegen fällt das Fasten generell schwerer.

Vata-Typen haben zwar oft einen flinken Geist, sind vom Körperbau allerdings oft sehr schlank und bringen eine schlechte Erdung mit auf die Welt. Ihnen hilft der Verzehr erdender Gerichten wie warmer Getreidebrei oder Wurzelgemüse, um energetisch gut geerdet zu sein.

Insbesondere, wenn Leber und Milz nicht optimal arbeiten, fällt diesen Konstitutionstypen selbst das Intervallfasten schwer. Bereits nach zwei Stunden ohne Nahrung fühlen sich Betroffene dann unwohl und beginnen zu frieren. Da sind wir also von Intervallfasten 16/8 weit entfernt.

Diese Menschen sollten sich genauso wie Personen mit ausgeprägter Nebennierenschwäche langsam ans intermittierende Fasten gewöhnen. Die Nebennieren sollten gestärkt, das Vata-Dosha ausgeglichen werden durch Yoga-Praktiken, Atemübungen und Lebensenergiekultivierungsübungen. Digitale Reize zu reduzieren ist für solche Menschen besonders wichtig.

Es ist dann schon ein großer Erfolg, wenn Vata-Typen mit drei Mahlzeiten am Tag auskommen und nicht mehr dauernd Zwischenmahlzeiten brauchen. Hier gilt es sich, Schritt für Schritt an die 16-stündigen Essenspausen hin zu entwickeln und es sollte bitte nichts übers Knie gebrochen werden.

Christians Tipp für alle, die mit dem Intervallfasten beginnen möchten:

„Schau, wo Du jetzt stehst, mach also eine ehrliche Bestandsaufnahme, auch in Bezug darauf, wann Du Essen brauchst, um nicht knatschig und unangenehm für Dein Umfeld oder fahrig im Geist zu werden. Überlege dann, was realistische Schritte sind, um ausreichend geerdet und ausgeglichen zu sein, um mit weniger oder seltenerer Nahrungsaufnahme gut zurecht zu kommen.“

Christian selbst fastet täglich zwischen 16 bis 18 Stunden und isst manchmal auch einen ganzen Tag lang gar nichts.

Fazit: Je robuster man ist, je mehr Kapha-Dosha man also hat und je stabiler die Nebennieren sind, umso leichter fällt das (intermittierende) Fasten.

Wie lange sollte man Intervallfasten?

Intervallfasten ist keine zeitlich begrenzte Maßnahme oder Kur. Sobald, so zeigt die Erfahrung, Nahrung besser verwertet wird, verlangt der Körper auch seltener nach Nahrung. Je stabiler die Gesundheit, je besser der Stoffwechsel funktioniert, je mehr der Mensch also in ein inneres Gleichgewicht kommt, umso besser kommt er auch mit seltenen Mahlzeiten zurecht – einfach, weil er Nährstoffe besser verwerten kann!

Was der Körper braucht und als befriedigend empfindet, hängt eben sehr stark mit dem inneren Gleichgewicht zusammen.

So empfinden Menschen mit einem Mikronährstoffmangel einen niedrigen Blutzuckerspiegel oft als sehr unangenehm. Während andere Menschen, die gut versorgt sind z. B. mit Zink, Chrom, B-Vitaminen usw., diesen Zustand von leichtem Hunger als sehr angenehm empfinden können.

Intervallfasten ist umso leichter, je hochwertiger die Nahrung ausfällt. Ziel sollte es sein, dass intermittierendes Fasten keine Disziplin erfordert und ich auch nicht auf die Uhr schauen muss, um zu hoffen, dass die 16 Stunden vorbei sind, um endlich wieder was essen zu können.

Ein natürlicher Körper würde gar nicht so oft Hunger haben.

Hunger wirkt eigentlich belebend!

Der Mensch ist ein tagaktives Säugetier. Das heißt, Licht und Nahrungsnüchternheit bedeuten, dass wir uns auf den Weg machen sollten, um Nahrung zu beschaffen. Unsere Vorfahren mussten sich erst einmal in Bewegung setzen, um an Nahrung zu kommen.

Bei Tieren können wir sehr schön die entspannende Wirkung der Nahrungsaufnahme erkennen. Ein satter Löwe kommt gar nicht auf die Idee, sich viel zu bewegen, geschweige denn zu jagen. Für das Beutetier ist er keine Gefahr mehr.

Für uns heißt das also, es wäre sinnvoll, die aktivierende Energie, die bei einem leichten Hungergefühl freigesetzt wird, zu nutzen, um unsere alltäglichen Verpflichtungen zu erledigen und erst dann reichhaltig zu essen, wenn Zeit zum Erholen und Entspannen ist.

Durch Konditionierungen in der Kindheit haben wir den Zugang zu unserem Körpergefühl verloren

Viele von uns mussten als Kind den Teller leer essen und durften das Haus nicht ohne Frühstück verlassen. Ob man wirklich Hunger hatte, interessierte niemanden. Vor allem beim Frühstück kommt das häufig vor. Das fördert natürlich Misstrauen ins eigene Körpergefühl. Gleichzeitig eignen wir uns die Gewohnheit an, zu bestimmten Uhrzeiten zu essen.

Wenn wir das durchbrechen, ist es gut möglich, dass wir ganz schnell feststellen, dass wir am Morgen gut bis 11 oder 12 Uhr ohne Essen zurecht kommen.

Nahrungsnüchternheit schärft den Geist, aktiviert den Körper, aber all die Konditionierungen führen dazu, dass wir diesen Zustand nicht mehr genießen können. Beim kleinsten Hungergefühl oder Anzeichen von Appetit haben wir heute den Eindruck, etwas essen zu müssen.

Es ist wichtig, sich einmal unvoreingenommen der Erfahrung zu stellen, was passiert, wenn wir die erste Mahlzeit des Tages nach hinten verschieben.

Gerade in unserer Kultur findet ja das soziale Beisammensein und gemeinsame Essen oft am Abend statt. Da bietet es sich an, beim intermittierenden Fasten auf das Frühstück zu verzichten.

Aber prinzipiell kann man auch abends einfach nichts mehr essen. Um in den Genuss der Vorteile des Intervallfastens zu kommen, ist es egal, wann man die 16 Stunden Essenspause macht.

Verdauungsenergie am Abend nicht zwangsläufig schlecht

Bei chinesischen und indischen Gesundheitsempfehlungen gilt, dass Essen am Abend nur schwer verdaut werden kann, dieser Ansicht kann Dittrich-Opitz nicht ganz folgen.

Das mag stimmen für Kulturen wie in China oder Indien, wo man oft schon morgens warme Gerichte mit Reis oder Nudeln und frittierten Nahrungsmitteln isst, aber nicht, wenn man das Frühstück weglässt und tagsüber nur leicht verdauliche und lebendige Nahrung zu sich nimmt. Dann kann man auch seine Hauptmahlzeit auf den Abend verschieben und damit ganz wunderbar zurecht kommen.

Was ist während der Fastenphase beim intermittierenden Fasten erlaubt?

Obwohl man beim Trockenfasten schnell Fett verbrennt, weil es zu Wasser umgebaut wird, hält es der Gesundheitsexperte nicht für sinnvoll. Dieser Umbau von Fettsäuren aus dem Körper zu Wasser ist eine Notfunktion des Körpers und wieso sollte es Sinn machen, diese gezielt zu herbeizuführen?

Christian rät daher dazu, während der Fastenphase beim Intervallfasten ausreichend warme Flüssigkeit in Form von Kräutertee oder Wasser zu trinken. Auch eine kleine Menge an hochwertigem Kaffee, Grüntee, Guarana am Morgen hält er für okay.

Koffein ist zwar kein Nährstoff, kann aber eine leichte Trägheit anschieben, wovon gerade Kapha-Typen mit einer langsamen Stoffwechselrate profitieren können. Kaffee nach 15 Uhr wirkt sich allerdings sehr schädlich auf sämtliche Körpertypen aus, so der Experte.

Bulletproof Coffee am Morgen hält Dittrich-Opitz ebenfalls nicht für sinnvoll, obwohl er ein großer Freund von den darin enthaltenen mittelkettigen Fettsäuren ist. Aber beim Fasten sollten wir dem Körper, insbesondere dem Dünndarm, einfach mal eine Auszeit geben von allen Makronährstoffen, abgesehen von der vernachlässigbaren Menge in Nahrungsergänzungen oder Guarana.

Während der Essensphase bleibt ja noch genug Zeit, um MCTs, also mittelkettige Fettsäuren, z. B. über Kokosöl, zu sich zu nehmen. Fasten bedeutet eben Fasten und damit den Verzicht auf Kalorien aller Art.

Intervallfasten ist besonders wertvoll für den Darm

Der Dünndarm ist mit nur einer Schicht Endothelzellen ausgestattet. Damit ist dieser Abschnitt des Darms sehr anfällig für zu häufiges Essen. Denn damit die Nährstoffe von da aus ins Blut gelangen, müssen sie die Tight Junctions der Dünndarmschleimhaut passieren und das ist aufwändige Arbeit.

Die richtige Kontraktion im Zellskelett ist hier Grundvoraussetzung dafür, dass alles gut verwertet wird. Wir brauchen hier die richtige Durchlässigkeit und nicht das extreme Löchrige wie beim Leaky Gut, bei dem diese Tight Junctions sich dann so weit öffnen, dass auch Dinge mit ins Blut kommen, die eigentlich nicht hinein sollten.

Damit das alles funktioniert, braucht der Dünndarm viel Zeit zur Regeneration, gerade weil er nur eine Schicht Endothelzellen hat.

Ganz besonders gilt das für den mittleren Abschnitt im Dünndarm, dem Jejunum. Dieser Begriff bedeutet übersetzt „ohne Nahrung“, weil man dort bei Autopsien nie Nahrungsreste gefunden hat und genau hier konzentrieren sich ein Großteil der Neuronen unseres Bauchhirns.

Im Jejunum wird auch der meiste Anteil unseres körpereigenen Vorrats an Serotonin gebildet. Ein Botenstoff, der wichtig ist für die Neuroregeneration und damit die Fähigkeit unseres Körpers, zu entspannen und sich zu erholen.

Die besten Fette, das beste Essen – alles muss über den Dünndarm aufgenommen werden, und stört damit auch die Regeneration dort.

Statt kurzfristiger Leistungsfähigkeit, die ein Bulletproof Coffee vielleicht erzielen kann, kommt es Christian vielmehr auf langfristige Ergebnisse an, auch in Bezug auf die körperliche Leistungsfähigkeit. Und da findet er richtiges intermittierendes Fasten sehr, sehr wichtig.

Unser Körper ist besser an Mangel als an Überfülle angepasst

Phasen ohne Nahrung sind natürlich und unser Körper ist perfekt darauf ausgerichtet. Unsere Vorfahren mussten immer mal wieder Hungerperioden überstehen. In einem Kochbuch von 1890 wurden Mengen empfohlen für Erwachsene, die wir heute einem 4-Jährigen vorsetzen! Damals gab es auch nichts anderes als saisonale und regionale Nahrungsmittel.

Unsere Gene sind noch sehr viel länger geprägt von Nahrungsmangelphasen als von diesem Überfluss von heute. Heute ist das Risiko an Fettleibigkeit zu sterben dreimal höher als an Hunger. Aber das sind neue Umstände für uns!

Wir müssen also die Bereitschaft haben, unser Körpergefühl zu kalibrieren, unabhängig von den Beeinflussungen unserer Überkonsumgesellschaft!!!

Fülle, Überfluss und Luxus – davon sind wir heute so umgeben, dass wir es gar nicht mehr als seltsam wahrnehmen. Die Gier nach Überfluss ist zur Normalität geworden, ist aber nicht natürlich!

Wir wollen immer mehr, aber das macht nicht zufrieden

In der heutigen Bio-Lebensmittelbranche setzen wir den gleichen Konsum-Irrsinn fort nur eben mit besseren Zutaten. Es gib 20 verschiedene Bio-Schokoriegel und 10 verschiedene vegane Käsesorten. Ist das wirklich sinnvoll?

Was bei diesem „Luxus“ leider komplett auf der Strecke bleibt, ist die natürliche Zufriedenheit, die sich erschließt aus Genügsamkeit und damit aus Verzicht. Nicht Verzicht im Sinne von Mangel, aber Verzicht im Sinne von: Brauche ich wirklich diesen irrsinnigen Konsum, um zufrieden zu sein?

Christian Dittrich-Opitz ist kein Freund von Aussagen, wie sie häufig in der NewAge-Szene zu hören sind: „Die Welt ist Überfülle.“ oder „Kreiere Dir das Leben Deiner Wünsche!“. Christian, der selbst sehr bescheiden ist in Bezug auf das Haben von Dingen, hält viel mehr von dem Spruch von Ghandi: „Die Welt hat genug für die Bedürfnisse jedes Menschen, aber nicht für seine Gier.“

Wenn wir nur danach streben, ein Bedürfnis nach dem nächsten Bedürfnis zu befriedigen, dann verpassen wir den exquisiten Punkt, an dem unsere Bedürfnisse gedeckt sind. Und das ist eines der größten Gewinne von Intervallfasten: der Verzicht von Nahrung für ein paar Stunden am Tag.

Durch solche kleinen Verzichte, wie tägliche Auszeiten vom Essen oder der stundenweise Verzicht auf Smartphone oder digitale Reize generell, kann diese unspektakuläre, aber unglaublich befriedigende Zufriedenheit einsetzen und plötzlich kann man wieder erleben, wie es sich anfühlt, einfach mal mit dem zufrieden zu sein, was gerade ist.

Christian Dittrich-Opitz: „Verzicht ist gut. In einer Welt von Überfluss ist Verzicht besonders gut.“

Die hohe Schule des intermittierenden Fastens ist es, mit dem zufrieden zu sein, das satt macht und nicht noch was und noch was zu brauchen. Von Nahrung befriedigt zu sein und von Hunger befriedigt zu sein, sind die zwei Hälften eines Ganzes, die zusammen gehören.

Intervallfasten bei Krebs und Chemotherapie

In der konventionellen Krebsbehandlung gibt es inzwischen Stimmen von Medizinern, die auf die Vorteile hinweisen, wenn während einer Chemotherapie gefastet wird. Dann leiden die Patienten weniger unter den doch oft starken Nebenwirkungen der Chemo und gleichzeitig kann eine bessere Heilungsquote beobachtet werden.

Intervallfasten und Wundheilung

Bereits die Chirurgin Galina Schatilowa, eine berühmte Vertreterin der Kalorienrestriktion, beobachtete bei ihren Patienten nach dem zweiten Weltkrieg in Russland, dass diejenigen, die nach einer Operation aufgrund der äußeren Umstände keine Nahrung bekommen konnten, sich deutlich schneller erholten, als die Patienten, denen nach der OP direkt etwas zu essen gegeben werden konnte.

Christian kann das aus eigener Erfahrung berichten. Er ließ sich vor einiger Zeit wegen einer verkrümmten Nasenscheidewand und dadurch verursachten Problemen beim Atmen operieren. Am Tag an der OP und einen danach hat Christian komplett gefastet und dann erst mal wieder nur ganz wenig gegessen.

Als sein Hals-Nasen-Ohren-Arzt nach einer Woche die Wunde betrachtete, konnte er kaum glauben, was geschehen war: Christians Heilungsverlauf nach nur 7 Tagen entsprach dem, was der Arzt für gewöhnlich erst nach zwei Monaten beobachten kann. Fasten war dabei essentiell.

Es gibt viele exzellente Vorteile, die das intermittierende Fasten hat und all das ohne negative Nebenwirkungen.

Längere Fastenkuren aus therapeutischer Sicht sinnvoll

Bei chronischen Entzündungserkrankungen, rheumatischen oder neurodegenerativen Erkrankungen wie Epilepsie bei Erwachsenen findet Christian längere Fastenkuren so gut wie unschlagbar. So konnte man z. B. bei Erwachsenen mit Epilepsie schon bei Untersuchungen in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts in den USA durch 3-wöchige Fastenkuren eine Heilungsquote von 50 % erreichen und das dauerhaft!

Nahrungsfasten kombiniert mit Zeiten in der Natur und mit weniger mentalen und digitalen Reizen wie beim Fastenwandern in der Gruppe, fällt den meisten Menschen leicht und ist eine Wohltat für Körper, Geist und Seele.

Langes Fasten ermöglicht eine sehr gründliche Möglichkeit der Zellreparatur durch die verstärkte Sirtuinproduktion, die hierbei nicht immer wieder unterbrochen wird durch Essen.

Magen-Darm-Trakt und Leber profitieren ganz besonders von längerem Fasten und anschließend schmeckt man Nahrung wieder anders und verwertet sie auch besser. Allein die Verwertung von Proteinen kann dadurch von 40 auf 80 % steigen. Mit Nahrung wieder zufriedener zu sein, sich besser gesättigt zu fühlen – all das kann eine längere Fastenkur erreichen.

Wenn man sich gar nicht vorstellen kann, zu fasten, dann kann es durchaus erhellend sein, sich mal zu fragen, wieso das eigene Wohlbefinden derart verbunden ist mit regelmäßiger Nahrungsaufnahme.

Umstellungen brauchen Zeit: Lass Dir Zeit beim Intervallfasten!

In der schnelllebigen Zeit, in der es fast nur noch um Instant-Ergebnisse geht, nehmen wir uns generell zu wenig zu Zeit.

Gesundheit, Kultivierung von Lebensenergie, Neukalibrierung des Nervensystems, Regeneration von Organen – das sind Dinge, die haben Tiefe. Die berühren so viele Wesensglieder des Menschen, die mit alten emotionalen und systemisch-epigenetischen Konditionierungen verbunden sind. Es braucht Zeit, diese zu lösen und auch physiologisch verändert sich so vieles. Nach 10 Jahren Intervallfasten ist man auf einem ganz anderen Stand als nach 3 Monaten intermittierendem Fasten.

Intervallfasten gibt oft sehr schnelle Resultate, aber es gibt oft noch sehr viel mehr, was darüber hinaus geht und was zu so einem Prozess dazu gehört, ist, sich anzuschauen, was kommt dabei in mir hoch. Emotional, körperlich, energetisch.

Gibt es Themen, die ich noch nicht angeschaut habe und mit Essen bisher sehr gut gedeckelt habe. Gerade emotionale Verstrickungen kommen hier ja häufig vor. All das braucht Zeit und das ist kein Schalter, der sich auf Knopfdruck bedienen lässt, um dann für immer sofort mehr Energie zu haben.

Gerade in der Bio-Hacking-Szene ist es ja begehrt, möglichst schnell und möglichst viel mehr Lebensenergie zu bekommen. Aber was passiert dann?

Wer mehr Energie hat, hat auch mehr Energie um Schatten zu beleuchten. Es können also Themen an die Oberfläche kommen, die bisher im Verborgenen vor sich her geschlummert haben.

Viel Energie dafür muss man immer bereiter werden und das ist ein schrittweiser Prozess. Es gibt Heilungskrisen und Licht fällt dahin, wie vorher Schatten war 🙂

„Nehmt Euch Zeit und lasst Euch Zeit!“, so die abschließenden Worte von Christian.

Zum Interview mit Christian Dittrich-Opitz zum Thema Intervallfasten / intermittierendes Fasten

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Über Christian Dittrich-Opitz

Christian Dittrich-Opitz wandte sich, durch eigene Gesundheitsprobleme motiviert, schon in jungen Jahren einem autodidaktischen Studium der Naturheilkunde und Ernährungslehre zu. Seit 1990 gibt er Vorträge und Seminare und veröffentlich Bücher.

Seit 2014 sind wir begeisterte Leser seiner Bücher und haben 2017 / 2018 die Ausbildung zum Berater für bioelektrische Gesundheit bei ihm gemacht.

Mehr über ihn, seine Arbeit und seine Seminar- und Ausbildungsangebote finden Interessierte auf seiner Internetseite: https://christian-dittrich-opitz.de/

Bücher von Christian Dittrich-Opitz

Einige von Christians Bücher, die wir sehr empfehlen können:

Befreite Ernährung befreite atmung

Weitere Interviews mit Christian Dittrich-Opitz

Schon vor einiger Zeit haben wir Interviews mit Christian Dittrich-Opitz auf unserer Seite in schriftlicher Form veröffentlicht:

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