Kampf zwischen Verlangen und Vernunft

Wenn Sie gerne etwas an Ihrem Essverhalten ändern möchten, Ihnen das jedoch alles andere als leicht fällt, dann gehe ich jede Wette ein, dass Ihnen Folgendes bekannt vorkommt:

Sobald der Gedanke ans Essen auftaucht – und sicherlich spätestens dann, wenn Sie zum Essen greifen – kommt es zu einem inneren Konflikt. Eine Seite in Ihnen sehnt sich nach einem Stück Kuchen, einem belegten Brötchen oder was auch immer und ein anderer Teil in Ihnen möchte, dass Sie sich dieses Vorhaben wegen der Gesundheit oder der Figur zuliebe aus dem Kopf schlagen. Und egal, wie Sie sich dann entscheiden, so wirklich zufrieden sind Sie anschließend nicht.

Entweder plagt Sie hinterher ein schlechtes Gewissen, wenn Sie Ihren Gelüsten nachgegangen sind, oder aber Sie verlieren ein Stück Lebensfreude, wenn Sie sich aus Gründen der Vernunft gegen die Nahrungsaufnahme entscheiden.

Die Zwickmühle in uns

Eigentlich befinden wir uns in einer solchen Situation in einer Zwickmühle. Denn egal, wie wir uns entscheiden, ein Teil in uns zieht zwangsläufig den Kürzeren. Entweder kommt das Verlangen und damit vielleicht auch der Genuss und ein Stück Lebensfreude oder aber unser Wunsch nach einem attraktiven und vitalen Körper zu kurz.

Geben wir unseren Essensgelüsten nach, fühlen wir uns vielleicht kurzzeitig befriedigt, bestrafen uns dann hinterher aber mit schlechtem Gewissen und strengen Diätvorschriften für die nächsten Tage. Halten wir den leckeren Versuchungen unter Aufbringung von Willenskraft und Disziplin eine Weile Stand, überkommt uns früher oder später dann doch eine unwiderstehliche Heißhungerattacke.

Den Kampf hinter uns lassen

Wenn wir nicht ständig hin und her gerissen sein möchten und den Kampf in uns lösen wollen, dann liegt ein erster Schritt darin zu erkennen, welche Bedürfnisse wir eigentlich im Verspeisen von Dingen zu befriedigen versuchen. Oftmals ist es nämlich gar kein wirklicher körperlicher Hunger, der uns verführt, sondern emotionale Gründe, wie der Wunsch nach Trost, Abwechslung oder Frustabbau. Wie sich diese beiden Arten von Hunger unterscheiden lassen, können Sie hier nachlesen>>

Und um die oftmals verborgenen emotionalen Gründe hinter Ihrem Essverhalten aufzudecken, könnte die dreiteilige Serie Essen als Ersatz: Verborgenen Bedürfnissen auf der Spur Ihnen wertvolle Hilfestellung liefern.

Alle an einen Tisch
Sind wir uns erst einmal den Gründen für unser Essverhalten bewusst, können wir den Konflikt in uns auf dieselbe Weise angehen, wie einen Streit im zwischenmenschlichen Bereich. Zunächst einmal sollten sich alle Beteiligten an einen Tisch setzen und die Möglichkeit erhalten sich auszusprechen.

In unserem Fall werden zumindest zwei Teile in uns beteiligt sein. Ein Teil, der essen möchte, und ein anderer Teil, der dagegen protestiert. Solange beide Teile in einer Art Klinch miteinander liegen, kosten uns das Kraft und Lebensfreude.

Denn der Teil, den wir übergehen, wird uns das durch Schuldgefühle oder Heißhungerverlangen spüren lassen. Nun liegt es an uns, all diesen Teilen Gehör zu schenken. Lauschen wir darauf, was sie uns zu berichten haben, ohne sie zu verurteilen, kann das neue Wege öffnen.

Welcher Teil steht für welches Bedürfnis?

Wahrscheinlich ist der Teil in uns, der nach Nahrung ruft, gewohnt emotionale Bedürfnisse mit leckeren Köstlichkeiten zu stillen und sucht im Verspeisen von Dingen nach Abwechslung, Geborgenheit oder Entspannung. Damit kümmert er sich um unser psychisches Wohlbefinden.

Der anderen Stimme dagegen wird allein schon beim Gedanken an all die vielen Kalorien ganz schlecht, weil für sie vor allem Gesundheit und Figur zählen.

Alle wollen unser Wohlergehen

Wenn wir uns das einmal genauer betrachten, wird schnell klar, dass eigentlich beide Teile etwas Gutes für uns wollen. Beide Teile sind um unser Wohlergehen bemüht. Während die Vernunft um Gesundheit und ein attraktives Äußeres besorgt ist, möchte der innere Genießer in uns, wie ich den Teil gerne bezeichne, der uns zum Essen verführen möchte, um unser psychisches Wohlergehen bemüht.

Wenn wir das erkennen, sollte es möglich sein, uns mit beiden Anteilen an einen Tisch zu setzen und gemeinsam, statt gegeneinander, nach einem Weg Ausschau zu halten, der für ein umfassendes Wohlergehen sorgt und dem daher jeder Teil in uns zustimmen kann.

Wer gehört wird, ist bereit für Kompromisse

Wenn wir bereit sind, sowohl die Stimme der Vernunft als auch die unseres inneren Genießers anzuhören und als berechtigt anzunehmen, tun sich oftmals Möglichkeiten auf, die uns vorher gar nicht hätten in den Sinn kommen können.

So ist der innere Genießer beim nächsten Mal vielleicht bereit, sich zunächst einmal auf einen Spaziergang einzulassen, bevor er uns mit dem Verlangen nach Essen überwältigt. Ein anderes Mal tut es dann eventuell ein Gespräch mit der Freundin, ein Besuch im Kino oder eine alternative Speise mit weniger Kalorien.

Möglicherweise wird aber auch unsere Stimme der Vernunft etwas milder, indem sie erkennen muss, dass sie nach Schönheitsidealen strebt, die für uns persönlich nicht oder nur schwer erreichbar sind. Nicht unwahrscheinlich, dass sich dann auch dieser Teil mit ein paar Pfunden mehr auf den Rippen für ein Mehr an Genuss und Lebensfreude anfreunden kann oder sich für kleinere, weil realistischere Schritte in Sachen Figur- und Ernährungsoptimierung öffnet.

Wie auch immer der unsrige Weg aussehen mag, wenn wir bemüht sind bei inneren Konflikten allen am Konflikt beteiligten Anteilen in uns Gehör und Raum zu verschaffen im Sinne einer einfühlsamen bzw. gewaltfreien Kommunikation, dann werden sich neue Perspektiven wie von alleine öffnen – und wir dürfen gespannt sein, was uns dann auf unserem Weg erwartet.

Bildrechte: aboutpixel.de Gefangen © Konstantin Gastmann

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