Das Leben ist ein Konglomerat aus energetischen Feldern, die alle zusammen ein Ganzes darstellen und durch energetische Fäden miteinander verbunden sind. Wir als Mensch stellen nur einen Teil dieses Ganzen dar.
Wir sind geistige Wesen, die in dieses Schöpfungsspiel eintreten, in diesen Menschen inkarnieren, den wir hier verkörpern. Der Körper ist sozusagen unser Tempel und unser unmittelbarer Bezugspunkt.
Unsere nahestehenden Menschen und Tiere, unsere Geschichte, unser Umfeld usw. bildet das, was wir unser persönliches Leben nennen. Es besteht aus ganz vielen größeren und kleineren Aspekten, die alle zusammen ein Ganzes bilden.
Und wenn sich ein Teil dieses Ganzen verändert oder wegfällt, verändert sich damit auch das Ganze. Genauer gesagt, existiert dieses Ganze dann nicht mehr in derselben Form, wie bisher. Das passiert ständig und durchgehend, in jeder Sekunde und mit jedem Ereignis.
Wir bemerken es jedoch meistens nur dann, wenn ein wesentlicher Teil des Ganzen sich verändert oder wegfällt. Das wird uns in diesen Tagen wieder sehr bewusst.
Am vergangenen Mittwoch ist Emma, eine unserer beiden Hündinnen ganz plötzlich verstorben. Sie war zehn Jahre lang ein wesentlicher Teil unseres großen Ganzen.
Ihre Präsenz fehlt seitdem in jedem einzelnen Molekül und in jedem Atom, im Wind und im Sonnenlicht, im Zwitschern der Vögel und in jedem einzelnen Blatt oder Grashalm, egal wohin ich auch schaue.
Jede noch so unbedeutend erscheinende Alltagshandlung hat seitdem eine andere Qualität. Das Essen schmeckt anders, die Luft riecht anders und nichts ist mehr so, wie vorher.
Uns beiden war nicht bewusst, dass es so alles durchdringend, so massiv sein würde!
Emma war die genügsamste, von unseren drei Hunden, die am wenigsten Aufmerksamkeit forderte und am wenigsten Arbeit machte. Sie wirkte manchmal fast unscheinbar und ihr Sein war so selbstverständlich.
Als wir vor zehn Jahren die neugeborenen Welpen begutachteten, hatten wir eigentlich vor nur einen Hund mitzunehmen und hatten uns für Kira entschieden.
Emma hat mich jedoch mehrmals mit ihrer Schnauze am Fuß angeschubst und mich angeschaut, als wolle sie sagen „Hey, nehmt mich doch auch mit!“.
Sie war auch im ganzen Wurf eher unscheinbar und sehr klein, im Vergleich zu den anderen. Sie hat mich angeschaut und ich wusste, dass wir sie auch mitnehmen müssen. Sie hat den Impuls dazu gegeben und ich habe sie seitdem insgeheim auch immer als „meinen ganz persönlichen Hund“ betrachtet.
Sie liebte es, nach der Gassirunde am Morgen allein mehrere Stunden in unserem Wohnmobil zu ruhen. Meistens meditiere ich auch dort und sie war meine stille Meditationsbegleitung.
Die einzige wirkliche Aufforderung bestand darin, dass wir ihr Steine oder Kiefernzapfen werfen, denen sie dann nachjagte. Noch vor wenigen Tagen ertappte ich mich dabei, dass mir das manchmal zu viel war. Und da dachte ich mir noch, dass ich das möglicherweise irgendwann einmal bereue und mir wünschen würde, ihr weiterhin Zapfen werfen zu können.
Ihre Präsenz fehlt in jedem Molekül und in jedem Atom und in jedem noch so kleinen Aspekt unseres ganzen Gebildes, das wir als unser Leben bezeichnen.
Genauer gesagt, existiert dieses ganze Gebilde jetzt nicht mehr auf dieselbe Weise, wie es die ganze Zeit war. Alles bleibt anders!

Emmas Grab. Viel zu früh und unerwartet ist die kleine Steinträgerin und Tannenzapfenjägerin von uns gegangen. Aus unserer Sicht ein Fehler in der Matrix!