Meditation im Stand

Qi Gong Weisheit: „Allein durch das Stehen lässt sich die Meisterschaft im Qi Gong erreichen.“
Qi Gong beinhaltet sehr viele statische Standübungen zur Entwicklung der inneren Energiebahnen. Die Standübungen, auch Standposituren genannt, sind die wichtigsten Elemente zur Entwicklung innerer Kraft, dauerhafter Gesundheit, Verjüngung der Zellen und Organe und vieles mehr.

Sie bereiten das Energiesystem des Praktizierenden auf intensivere Techniken vor. Auch sind sie ein wichtiges Element der meisten Kampfkünste, vor allem der inneren Kampfkünste.

Standübungen bilden die Grundlage für die erstaunliche Leistungsfähigkeit, wie wir sie z.B. bei den Vorführungen der Shaolinmönche bewundern können. Man bezeichnet sie auch als „inneres Krafttraining“.

Bruce Frantzis erwähnt in seinem Buch „Die Energietore des Körpers öffnen“, dass jeder, der nach äußerer Kraft strebt zugleich als Basis die innere Kraft trainieren sollte. Zur Ergänzung des äußeren Krafttrainings oder zur Leistungssteigerung im Sport ist ein wenig inneres Krafttraining Gold wert.

Die Standposituren unterscheiden sich in Komplexität und Schwierigkeitsgrad, sowohl auf rein körperlicher, als auch auf energetischer Ebene. Die Standbreite und Standtiefe sind sehr unterschiedlich und ebenso ob das Körpergewicht gleichmäßig auf beide Beine verteilt ist oder nicht.

Hinzu kommen verschiedene Handpositionen, die ebenfalls den Schwierigkeitsgrad mitbestimmen.
Auch gibt es Positionen, in denen die Bein- und Fußstellung gleich bleibt, jedoch die Handpositionen sich verändern.

Neben der äußerlich erkennbaren Haltung des Körpers spielen die inneren Vorgänge eine große Rolle.
Hier wird das Bewusstsein zuerst auf eine Optimierung der Körperausrichtung gelenkt.
Dann schult man die Aufmerksamkeit dahin gehend alle Bereiche des Körpers fühlen zu können.
Vom Scheitel, dem höchsten Punkt des physischen Körpers, fühlt man sich nach unten bis zu den Fußsohlen.

Das Ziel ist sogenannte „Energieblockaden“ ausfindig zu machen.
Das heißt durch die innere Aufmerksamkeit werden Bereiche aufgespürt, die Schmerzen bereiten oder zu denen man keinen Zugang herstellen kann, die einem also taub oder „verschlossen“ vorkommen.

Oft können wir die Körpervorderseite sehr gut spüren, haben aber Probleme beim Erkunden der Rückseite. Oder aber der Kopf, Oberkörper und die Hände sind sehr präsent, je weiter wir jedoch in Richtung Füße wandern, desto schwieriger wird es. Es geht hier noch nicht darum etwas zu verändern, sondern einfach darum wahrzunehmen, wie es gerade ist.

Als Nächstes wird die Atmung miteinbezogen. Man lenkt die Aufmerksamkeit auf den Rhythmus, die Tiefe und Länge der Atemzüge, auch hier ohne die Absicht etwas zu verändern.

Auf den höheren Stufen lenkt man den Geist auf Energiekreisläufe, Akkupunkturpunkte, Organe, Nerven usw.
Die ersten Stufen lassen sich gut mit einem Buch erarbeiten, wohingegen für die fortgeschrittene Arbeit ein qualifizierter Lehrer empfohlen wird.

Hier zum selbst Ausprobieren:

Eine Einführung in die Standübungen:

a) Die äußere Haltung:

  1. Der Abstand der Füße sollte je nach Gefühl hüftbreit bis schulterbreit sein.
  2. Die Füße stehen parallel, d.h. die Innenkanten der Füße sind parallel zueinander.
  3. Die Knie sind leicht gebeugt und entspannt.
  4. Die Hüftgelenke sind gestreckt, so als ob Sie sich auf einem hohen Barhocker setzen würden.
  5. Das Becken ist „aufgerichtet“, d.h. das Schambein ist leicht nach oben gezogen, während das Steißbein senkrecht nach unten gestreckt wird.
  6. Die Taille ist lang gestreckt, der untere Rücken wird von innen nach außen geschoben, so dass die Stelle, wo sich das „Hohlkreuz“ befindet, gerade wird.
    Bauch und Taille sind entspannt und breit, um die Bauchatmung nicht zu behindern.
  7. Der vordere Brustkorb sinkt leicht nach innen, die Rückseite vor allem der Bereich zwischen den Schulterblättern wird breit und kann sich ausdehnen.
  8. Der Schultergürtel ruht bequem und entspannt auf dem Brustkorb. Die Arme hängen mit ihrem Gewicht locker nach unten, wobei die Handflächen nach hinten zeigen und das Daumengrundgelenk den äußeren Oberschenkel berührt.
  9. Der Kopf steht senkrecht, so dass die Nasenspitze nach unten zeigt und das Kinn leicht angezogen ist. Stellen Sie sich vor, der Scheitel wird an einem Seil senkrecht nach oben gezogen.
  10. Hinterkopf und Nacken bilden eine Linie. Die Zungenspitze berührt den Gaumen direkt hinter den Schneidezähnen. Dadurch wird der „kleine Energiekreislauf“ geschlossen.

b) Die innere Haltung:
Beobachten Sie sich selbst während Sie so Stehen. Anfangs ist es sinnvoll die Augen geschlossen zu lassen, um sich besser auf innere Vorgänge zu konzentrieren. Fühlen Sie alle Teile Ihres Körpers während des Stehens, vom Scheitel bis zu den Fußsohlen. Lassen Sie sich Zeit und beobachten Sie, ob Ihnen schmerzende oder taube Stellen auffallen.

Beobachten Sie Ihren Atem, die Gefühle und Gedanken.
Es geht nur darum alles zu erfühlen, ohne etwas zu verändern oder zu bewerten. Wenn Sie Spannungen entdecken, lassen Sie diese mit dem Ausatmen passiv den Körper verlassen.

Sie werden schon durch diese Art der Standform sehr viel über sich selbst, Ihre Emotionen und Gedanken, aber auch über Ihre Energieblockaden im Körper lernen.

Wichtig ist loszulassen, wegzugehen vom „Machen“, hin zum Beobachten und Geschehenlassen.
Eine Dauer von täglich 15 Minuten ist das Anfangsziel, wobei es nicht so sehr um die Zeitdauer geht, sondern wie Sie diese nutzen. Erhöhen Sie die Übungszeit in kleinen Schritten bis auf 30 Minuten.

Das reicht völlig aus, wenn es Ihnen um die Verbesserung der Gesundheit und der Konzentrationsfähigkeit geht.
Kampfkünstler, Spitzensportler und Menschen, die nach einem Maximum an Kraft und Energie streben, können die Dauer bis auf 2 Stunden ausdehnen.

Wichtig ist auch hier: Gehen Sie langsam und behutsam vor.

Bildrechte: Inspiriert-Sein.de Meditation im Stand © Jens Sprengel

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