Wie ich süchtig nach Zucker wurde: Erfahrungen einer Zuckersüchtigen

Schon seit ich denken kann, habe ich eine Vorliebe für Süßes, Nudeln und Weißbrot. Morgens gab es Nutellabrote oder Schokomüsli mit H-Milch, mittags eine Portion Nudeln, zum Nachtisch etwas Süßes und zum Abendessen belegte Brote und im Anschluss natürlich wieder etwas für das süße Schlemmermaul in mir.

Klar zwischendurch gab es auch mal einen Alibi-Apfel oder ein paar Blätter Salat, doch im Großen und Ganzen fiel meine Ernährung über viele Jahre hinweg doch sehr zucker- und weißmehllastig aus. Meine „Liebe“ ging sogar so weit, dass ich auf Reisen und Klassenfahrten stets ein großes Glas Nutella dabei hatte, aus Angst auf diese Leckerei in fremden Ländern sonst verzichten zu müssen.

Mit etwa 14 stellte ich dieses Verhalten zum ersten Mal in Frage. Konnte es wirklich sein, dass ich gereizt und schlecht gelaunt wurde, wenn ich nach dem Mittagessen nicht wie gewohnt meine Rippe Schokolade bekam? Dass ich mir einen Morgen ohne Nutellabrote nicht einmal mehr vorstellen konnte und der Gedanke an einen Tag ohne Schokolade mir richtiges Magenziehen bereitete?

Auch, wenn ich damals noch keine Ahnung von der süchtigmachenden Wirkung von Zucker hatte, beschloss ich, einen Entwöhnungsversuch zu starten. Ganz einfach aus dem Grund um mir zu zeigen, dass mein Wille stärker sei als die Lust auf ein bestimmtes Nahrungsmittel.

Damals habe ich einfach auf Schokolade und andere Süßigkeiten verzichtet, aber immerhin. Ich schaffte es etwa 6 Wochen ohne diese Leckereien und beschloss mein Experiment zu beenden, schließlich hatte ich mir damit ja bewiesen, dass alles in Ordnung mit mir war. Denkste!

Meine Ernährung wurde immer schlimmer

Von Jahr zu Jahr brauchte ich mehr meiner sogenannten Lieblingsspeisen, das blieb natürlich nicht ohne Auswirkungen auf meine Figur. Und wie das nun mal so ist in der Pubertät, habe ich fleißig eine Diät nach der anderen ausprobiert, nur um letztendlich doch wieder in alte Verhaltensmuster zu fallen. Bis dann schließlich mit etwa 19 Jahren mein Essverhalten völlig aus den Rudern lief.

Ausgelöst durch einen vor sich her schwelenden Konflikt in meiner Ursprungsfamilie, begann ich mit dem Verzehr großer Mengen kalorienreicher Speisen. Ich aß unzählige Nutellabrote hintereinander, verschlang doppelt und dreifach großzügig bemessene Pastagerichte und begann mich hinterher zu erbrechen.

Vermutlich tat ich mir selbst leid und wollte auf diese Weise meinen Eltern heimzahlen, dass sie nicht in der Lage waren ihre Konflikte offen auszutragen. Ganz so klar war mir das damals natürlich nicht, und auch Mitgefühl habe ich von niemanden bekommen, weil ich mich natürlich auch für mein Verhalten schämte und es mit aller Macht versteckte.

Viele der bei Essattacken verschlungenen Lebensmittel habe ich mir selbst gekauft, damit niemand etwas bemerkt und natürlich immer heimlich auf meinem Zimmer gegessen. Auch später in meiner WG konnte ich es irgendwie stets so händeln, dass nie jemand etwas von meinen Ess-Brech-Anfällen mitbekommen hat. Das hat natürlich viel Energie gekostet und an meinen Nerven gezehrt.

Immer wieder habe ich den Entschluss gefasst, mein Verhalten in den Griff zu bekommen und dabei versucht, die für mich süchtig machenden Dinge zu meiden. So habe ich über die Jahre hinweg viele Anläufe hinter mich gebracht, mal mit weniger, mal mit mehr Erfolg, und dabei jedenfalls jede Menge Erfahrungen gesammelt in Bezug auf Zucker- und Weißmehlentwöhnung.

Was hat mich immer wieder angetrieben eine Zuckerentwöhnung zu starten?

Jeder, der schon mal versucht hat, sich von einer unliebsamen Angewohnheit zu lösen, der weiß, dass vor allem die Anfangszeit sehr herausfordernd ist. Es kostet Kraft und eine gehörige Portion Willensstärke sich seiner suchtähnlichen Angewohnheiten zu entwöhnen. Da kann man sich natürlich fragen, weshalb ich mich immer wieder dazu angetrieben habe, diese Strapazen auf mich zu nehmen, nur um früher oder später doch wieder in alte Verhaltensmuster zurückzufallen.

Sicherlich spielte hier auch der Wunsch abzunehmen stets eine begleitende Rolle. Doch was mich noch viel mehr antrieb, was die Sehnsucht, wieder Herr über meine Entscheidungen und mein Verhalten zu werden. Das Gefühl abhängig zu sein hat für mich schon immer zu einem der unangenehmsten Gefühle überhaupt gehört.

Mit meinen Entwöhnungsversuchen wollte ich mir selbst beweisen, dass ich nicht wirklich abhängig bin. Ich wollte wieder mehr Vertrauen in meine Entschlusskraft und damit in mich selbst erlangen und mich endlich freier und unabhängiger fühlen.

Und wie mir das in meinem aktuellen Experiment „Ein Jahr ohne Zucker“ gelingt, können Interessierte hier mitverfolgen>>

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