Warum die Rückkehr ins zuckerfreie Leben immer einfacher wird

Wie ich vergangene Woche ja berichtet habe, bin ich um Faschingszeit herum ganz schön rückfällig geworden. Schokolade, Nudeln, Brot und Pizza haben sich auf unerklärliche Weise in meinen Mund geschlichen. Tzzz. Seither sind wieder einige Tage vergangen und inzwischen habe ich wieder in ein zucker- und weißmehlfreies Leben zurückgefunden.

Erstaunlicherweise fiel mir der Umstieg ziemlich einfach. Inzwischen ist es so als bräuchte ich lediglich einen Schalter in meinem Kopf umzulegen und dann läuft das zucker- und weißmehlfreie Leben wieder wie von allein. Ohne typische Entzugserscheinungen wie Kopfschmerzen oder Stimmungsschwankungen.

Am Anfang ist der Ausstieg aus der Zuckerfalle eine Qual

Das war bei meinen ersten Zuckerentwöhnungen, die nun rund 20 Jahre zurückliegen, noch ganz anders. Beim Versuch ohne Nudeln, Brot und Süßigkeiten auszukommen, fiel meine Laune erst einmal in den Keller. Die ersten Tage wurde ich unerträglich für mein Umfeld, litt unter dem Gefühl nicht richtig satt zu werden und es gab nur einen Gedanken in meinem Kopf: „Ich will Nudeln und Schokolade!“

Damals, als auch noch vor 10 oder 5 Jahren, fiel mir die Entwöhnung von Zucker und Weißmehl wirklich nicht einfach. Jeder Versuch kostete enorme Anstrengung und Willenskraft. Doch nach den ersten Tagen ohne „Suchtstoffe“ ging es immer leichter. Daraus schöpfte ich die Kraft für jeden Neu-Versuch.

Zuckerentwöhnung: Mit jedem Mal wird es leichter

Heute kann ich all den Mut machen, denen es ähnlich geht: Lasst Euch von Euren Rückfällen nicht entmutigen, die gehören meiner Meinung zum Entwöhnungsprozess eben dazu. Jeder Rückfall schenkt Euch die Möglichkeit, in Euch zu gehen, nach innen zu lauschen und mehr über Euch und die Hintergründe Eures Essverhaltens herauszufinden.

Wie ich in „Wie wird man süchtig nach Zucker?“ beschrieben habe, kann der Grund für eine Zuckersucht, wie auch jede andere Essenssucht, vielschichtig sein:

1. Genetische Faktoren: Man hat herausgefunden, dass Menschen, deren Eltern vor der Zeugung alkoholabhängig waren, besonders sensibel auf die Zufuhr von schnell verdaulichen Kohlenhydraten wie Zucker oder Weißmehl reagieren. Der Grund liegt in einer veränderten Bio-Chemie des Gehirns, der wir in nachfolgenden Artikeln noch eingehender auf den Grund gehen werden. Gleiches kann passieren, wenn die Mutter in der Schwangerschaft viele Süßgikeiten, Brot oder Nudeln gegessen hat. Zucker und Weißmahl werden dann wirklich zur Suchtfalle, was nur Betroffene nachempfinden können.

2. Vitalstoffmangel: Neuere Ergebnisse zeigen, dass auch eine Unterversorgung mit wichtigen Mineralstoffen, Vitaminen und Spurenelementen der Grund für den übermäßigen Wunsch nach schnell verfügbaren Kohlenhydraten sein kann. Unser Körper reagiert auf einen solchen Mangel mit einem Hilfeschrei nach Vitalstoffen, den wir dann oft fälschlicherweise als Hunger auf Nudeln, Brot oder Süßigkeiten interpretieren. Die schrittweise Erhöhung der Vitalstoffe z. B. in Form von grünen Smoothies, Lubrikatoren oder Superlebensmitteln kann hier sehr wirksam sein, um künftigen Heißhungerattacken vorzubeugen.

3. Emotionale Verstrickungen: Wenn wir bereits als Kinder mit Süßigkeiten oder bestimmten Lebensmitteln getröstet, ruhig gestellt oder belohnt wurden, ist es nicht verwunderlich, wenn wir auch später noch, zu diesen Dingen greifen, wenn wir uns einsam, traurig oder niedergeschlagen fühlen oder der Meinung sind eine Belohnung verdient zu haben. Hier hilft die Aufdeckung und Bearbeitung der tieferliegenden, emotionalen Gründe hinter unserem Essverhalten.

4. Macht der Gewohnheit: Dass Gewohnheiten machtvoll sein können, weiß wohl jeder, der schon einmal versucht hat, eine unliebsame Angewohnheit hinter sich zu lassen. Und das ist auch ganz logisch. Denn Gewohntes setzt in unserem Gehirn chemisch-neuronale Prozesse in Gang, die uns sicher und geborgen fühlen lassen. Wenn alles ist, wie es immer war, muss es in Ordnung sein, so die evolutionsbedingte Interpretation unseres Gehirns. Unser Nervensystem kann entspannen und wir fühlen uns gut. Hier hilft also nur, das konsequente Anwenden neuer Verhaltensweisen, die die alte Gewohnheit dann mit der Zeit ablösen.

Jede Zuckerentwöhnung gibt Selbstvertrauen

Ein Rückfall bedeutet daher immer auch die Chance zu tieferen Erkenntnissen. Und darüber hinaus wird es bei jedem Versuch ohne Zucker oder andere Suchtstoffe auszukommen, wesentlich einfacher. Man weiß, was auf einen zukommt, man kennt die tückischen Hürden der Anfangszeit und kann bereits auf erste zuckerfreie Phasen zurückblicken.

Und egal, wie kurz oder lang diese Phasen auch ausfallen, jede Phase stärkt das Vertrauen in die eigenen Kräfte und langsam, aber sicher weiß man, dass man auch ohne kann und dass es einem nach den ersten paar Tagen sogar deutlich besser geht. Keine Stimmungsabfälle mehr zwischendurch wegen den Blutzuckerschwankungen, keine unkontrollierten Essattacken mehr und ein deutlich verbessertes Körper- und Selbstwertgefühl!

Zucker ja oder nein? Der Schalter im Kopf entscheidet

Wie bereits gesagt, ich kann Euch versprechen, dass es mit jedem Mal einfacher wird und ich inzwischen nach einem Rückfall nur noch einen Schalter im Kopf umlegen muss und dann problemlos ohne große Anstrengung in eine zucker- und weißmehlfreie Ernährung zurückfinde. Schließlich ist diese inzwischen zu meiner Gewohnheit geworden und die sogenannten Schlampertage zur Ausnahmeerscheinung.

Was mir allerdings noch immer nicht so ganz leicht fällt, den Schalter im Kopf nach dem ersten Ausrutscher umzulegen. Mein inneres Zuckerteufelchen, das während dem zuckerfreien Leben wie verschwunden scheint, wittert seine Chance und flüstert mir leise, aber beständig, seine verführerischen Worte ins Ohr: „Einmal ist keinmal. Wenn schon, denn schon.“ Und schneller als mir lieb ist, wird aus der einen Ausnahme eine ganze Ausnahmewoche wie bei meinem letzten Rückfall. Daher werde ich auch künftig sehr vorsichtig mit Ausnahmen umgehen und vor dem ersten Bissen gründlich in mich gehen und mich fragen, ob ich das gerade auch wirklich so will.

Nie wieder Süßes ist doch auch keine Lösung, oder?

Doch so ein Leben ganz ohne Ausnahmen und Rückfälle scheint mir im Moment noch immer nicht erstrebenswert. Das war auch schon mal anders. Als ich mich intensiv mit den schädlichen Auswirkungen von Zucker auf den Stoffwechsel beschäftigt habe und logisch nachvollziehen konnte, welches Chaos Zucker zum Beispiel als Vitamin-B-Räuber in meinem Körper anrichtet, da war mir klar, dass ich meinem Körper dieses weiße Gift nicht länger zumuten möchte.

Ich werde mich daher auch künftig wieder mehr mit den Auswirkungen von Zucker auf Körper und Psyche beschäftigen, darüber berichten, und natürlich auch darüber, was diese Erkenntnisse mit mir machen.

Mehr über meine Erfahrungen als Zuckersüchtige und meinen Einstieg in die Zuckersucht, können Interessierte hier nachlesen>>

P.S.: Mein Buch ist da!!!

Um herauszufinden, ob der Ausstieg aus der Zuckersucht wirklich unmöglich ist, habe ich am 1.1.2015 mein Projekt „1 Jahr ohne Zucker!“ gestartet und in diesem Zusammenhang jede Woche über den Verlauf meines Selbstversuchs berichtet.

cover zuckerfalleIch habe über die Hochs und Tiefs berichtet und auch meine Rückfälle nicht verschwiegen, zuckerfreie Rezeptideen gepostet und mich mit den Hintergründen der Zuckersucht beschäftigt und bin dabei besonders auf die Bio-Chemie und die psychischen Faktoren eingegangen.

Bei meinen Erfahrungen und Forschungen ist jede Menge Material entstanden, das ich in einer Art Selbsthilferatgeber kompakt und leicht verständlich zusammengefasst habe.

Herausgekommen ist dabei mein bisher umfassendstes Werk mit vielen Infos für Zuckersüchtige, persönlichen Anekdoten, Tipps & Tricks zum Zuckerentzug, inklusive Selbsttest und Rezepten.

Mehr Infos hier>>

 

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Marion & Jens
Gelebte Begeisterung - Verkörperte Spiritualität

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