Oder ein Plädoyer für echte Nahrungsmittel

Sie essen häufig zu viel? Besonders zu viel von dem Falschen? Und egal, ob Sie abnehmen wollen oder nicht, es ist kein schönes Gefühl seinen Gelüsten so ausgeliefert zu sein, oder? Wenn Sie glauben, dass der Grund für diese „Schwäche“ in einem Mangel an Disziplin oder Willensstärke zu finden sei, dann kann ich Sie beruhigen. Der Wille spielt hier nur eine untergeordnete Rolle.

Was viele nicht wissen, Zusatzstoffe in Nahrungsmitteln und Substanzen, die über die Verpackung in unser Essen gelangen, können unseren Appetit und die für den Sättigungsmechanismus verantwortlichen Bereiche im Gehirn derart durcheinander bringen, dass wir zum einen mehr essen als wir das normalerweise tun würden und zum anderen die Gelüste auf die „falschen“ Dinge verstärken.

Glutamat, Weichmacher und Pestizide sorgen für Chaos im Gehirn

Wenn wir Nahrungsmittel essen, die mit Geschmacksverstärkern oder künstlichen Süßstoffen angereichert wurden oder Rückstände von Pflanzenschutzmitteln enthalten, können sich diese Stoffe in unser Gehirn einschleusen und dabei erhebliches Chaos anrichten. Sie geben dort chemische Signale ab, die dort nicht hingehören und stören so den Energiestoffwechsel im Gehirn.

Die Folge: Wir haben ständig das Gefühl etwas essen zu wollen und essen letztendlich mehr als wir bräuchten. Wer diesem ständig Verlangen nachgibt, erhöht die Kalorienzufuhr und infolgedessen steigt auch das Körpergewicht.

Gleiches gilt für Weichmacher, die über die Verpackung in unser Essen gelangen. Auch diese können zu biochemischen Störenfrieden werden und so dafür sorgen, dass Appetit und Maß aus den Rudern geraten.

Ein paar Beispiele

1. Wie Glutamat unser Sättigungszentrum durcheinander bringt

Dass der Geschmacksverstärker Glutamat gefährlich für die Gesundheit werden kann, haben wir bereits im ersten Teil der Artikelserie „Kritische Zusatzstoffe in unserer Nahrung“ gesehen. Dass Glutamat aber auch noch dick machen kann, möchten wir heute näher betrachten.

Normalerweise ist es so, dass ein Hormon namens Leptin ausgeschüttet wird, wenn wir genug Fett gegessen haben. Dieses Hormon signalisiert dem Gehirn, dass ausreichend Energie aufgenommen wurde und ein Sättigungsgefühl tritt ein. Essen wir jedoch mit Glutamat angereicherte Produkte (oft enthalten in Chips, anderen Knabbereien und vielen Fertiggerichten) wird dieser Mechanismus gestört.

Es konnte nachgewiesen werden, dass der Geschmacksverstärker Glutamat die Konzentration des sogenannten Schlankmacherhormons Leptin reduziert (siehe Studie in englisch>>). Infolgedessen erhalten wir den Befehl weiter zu essen. Das erklärt beispielsweise, weshalb es vielen so schwer fällt, nach ein paar Handvoll Chips aufzuhören. Wenn wir erst einmal angefangen haben, wird die Tüte meistens ganz aufgegessen.

2. Wie Salz uns zum Vielfraß werden lässt

Guanylsäure, ebenfalls ein Geschmacksverstärker, wird vor allem im Zusammenhang mit salzhaltigen Speisen gefährlich. Zusammen mit Salz wirkt dieser Geschmacksverstärker ähnlich wie Kokain oder Opiate auf unser Gehirn. Da Guanylsäure sehr oft verwendet wird in Pommes, Pizza, Soßen und vielen anderen Fertiggerichten, erklärt das, weshalb wir diese Dinge so gerne essen und dann leider meist nicht genug davon bekommen. Je mehr wir davon essen, desto mehr fordert unser Gehirn, so Wolfgang Liedtke von der Duke University in North California.

Die Sucht nach Pizza, Pommes und Co hat also weniger mit einem Mangel an Disziplin oder Willensstärke zu tun, also vielmehr mit einer aus der Ordnung geratenen Biochemie des Gehirn.

3. Wieso Diät-Produkte uns oft schneller dick machen als herkömmliche Produkte

Wer Light-Produkte isst, weil er glaubt, dadurch leichter abnehmen zu können, der täuscht sich. Meist ist das Gegenteil der Fall, vor allem wenn Diät-Produkte künstliche Süßstoffe wie Aspartam enthalten. Synthetisch hergestellte Süßstoffe haben eine bis zu 200-fach höhere Süßkraft wie herkömmlicher Haushaltszucker, liefern dabei aber kaum Kalorien. Was sich zunächst einmal gut anhört, kann jedoch tückisch werden.

Aspartam und andere künstliche Süßstoffe, die oft in Diät-Softdrinks wie Cola-Light usw. enthalten sind, regen nämlich den Appetit an. Durch ihren sehr süßen Geschmack täuschen sie dem Gehirn vor, dass viele Kalorien und damit auch Nährstoffe aufgenommen werden. Da jedoch tatsächlich keine Nährstoffe ankommen, signalisiert das Gehirn, dass wir weiter essen müssen und zwar solange bis wir uns die fehlenden Nährstoffe auf anderem Wege beschafft haben.

Das erklärt, weshalb Menschen, die mit künstlichen Süßstoffen angereicherte Produkte zu sich nehmen, oft mehr essen als sie essen würden, wenn sie echte Lebensmittel zu sich nehmen würden.

4. Weichmacher machen hungrig

Weichmacher werden Materialien zugesetzt, um diese flexibler, geschmeidiger oder dehnbarer zu machen. Wenn wir Produkte aus Kunststoffverpackungen essen, können die darin enthaltenen, aber nicht fest gebundenen Weichmacher in das Produkt gelangen und so über den Verzehr natürlich in unserem Körper landen. Problematisch ist hier, dass Weichmacher wie z. B. Phthalate (die Ester der Phthalsäure) chemisch betrachtet sehr ähnlich wie bestimmte Hormone unseres Körpers sind. Das verwirrt unser Gehirn und der natürliche Sättigungsmechanismus wird durcheinander gebracht. Infolgedessen steigt unser Appetit und wir essen mehr als wir bräuchten.

Zum Beispiel wirkt Bisphenol A ähnlich wie das weibliche Hormon Östrogen und irritiert damit den Stoffwechsel. Bisphenol A ist zwar im engeren Sinne kein Weichmacher, wird aber als Ausgangsstoff für die Synthese für bestimmte Kunststoffe benötigt und befindet sich daher in Dosen für Getränke und Konserven oder in Plastikbehältern. Es unterdrückt die Ausschüttung von Adiponectin. Dieses Hormon warnt uns normalerweise davor, dass wir nicht zu viele schlechte Fette aufnehmen.

Wird es jedoch unterdrückt, weil wir Produkte aus Dosen oder Plastik (Trinkwasser!!!) zu uns nehmen, wird unser natürlicher Instinkt ausgeschaltet und wir können nicht mehr entscheiden, welche Nahrung gut und welche schlecht für uns ist.

Mehr über die Risiken von Bisphenol A, das mittlerweile, obwohl es nicht natürlich vorkommt, fast überall – auch im menschlchen Körper – nachgewiesen werden kann, finden Sie hier>>

5. Wie Pestizide unser Fettzellen anregen

Zellbiologen wie der an der University of California tätige Bruce Blumberg wissen, dass das Risiko für Übergewicht steigt, wenn wir mit Pestiziden belastete Lebensmittel essen. Besonders kritisch ist dabei das Tributylzinn.

Dieses Pestizid schützt Materialien wie Holz, Plastik oder Glas vor der Ansiedlung durch Pilze oder anderen Mikroorganismen. Kommt das Tributylzinn aus der Lebensmittelverpackung in unser Essen und damit in unseren Organismus, beginnen Fettzellen den Befehl sich zu vermehren. Und da diese gefüllt werden wollen, steigt unser Appetit und wieder essen wir mehr als wir es normalerweise tun würden.

Wie können wir uns schützen?

Die einfachste Lösung um diesen Gefahren aus dem Weg zu gehen, lautet: Mehr echte Lebensmittel zu essen. Wenn wir den Anteil echter Lebensmittel steigern und unsere Mahlzeiten wieder verstärkt aus frischen Zutaten selbst zubereiten, nehmen wir automatisch weniger Fertigprodukte und damit weniger dieser kritischen Botenstoffe zu uns, die unser Gehirn irritieren.

Wichtig ist jedoch zu wissen, dass es eine Weile brauchen kann, bis unser Gehirn wieder natürlich reagiert. Zunächst müssen die eingeschleusten Störenfriede abgebaut werden – das dauert seine Zeit. Die beste Möglichkeit seinen Körper bei diesem Prozess zu unterstützen, ist der Verzehr von frischen und möglichst unter natürlichen Bedingungen gewachsenen, also echten Lebensmitteln.

Der Umstieg auf eine basenreiche Kost, eine Detox-Kur oder ein Fertiggericht-Fasten können hier wahre Wunder bewirken. Wenn die Störenfriede erst einmal ausgeschieden sind, regulieren sich Hungergefühl und Appetit und die Lust auf gesunde Lebensmittel steigt auf natürliche Weise.

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Marion & Jens
Gelebte Begeisterung - Verkörperte Spiritualität

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