Von Säuren, Basen und dem Säure-Basen-Gleichgewicht des Körpers

Übersäuerung: Sicherlich hast Du schon einmal davon gehört, dass das Säure-Basen-Gleichgewicht, also ein ausgewogener Säure-Basen-Haushalt, die Grundvoraussetzung für einen gesunden und leistungsfähigen Körper darstellt. Durch die übersäuernde Lebensweise von heute entgleist das gesunde Säure-Basen-Gleichgewicht allerdings immer mehr, der Körper übersäuert, und das kann verheerende Auswirkungen auf unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit haben.

Die ersten Anzeichen sind Stimmungsschwankungen, blank liegende Nerven, unreine Haut, Durchblutungsstörungen, brüchige Nägel sowie sprödes und lichter werdendes Haar.

Doch auch ein träger Stoffwechsel, infolgedessen Probleme mit der Gewichtsabnahme, bis hin zu ernsthaften Problemen wie Knochenerweichung (Osteoporose), Zahnverfall, Nierenfunktionsstörungen, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen können die Folgen eines gestörten Säure-Basen-Haushalts sein.

  • Doch was sind eigentlich Basen, was sind Säuren?
  • Und wie funktioniert der Säure-Basen-Haushalt im Körper?

Diesen Fragen wollen wir im Folgenden mal ein wenig näher auf den Grund gehen.

Die Auswirkungen einer übersäuernden Lebensweise

Säuren und Basen als chemische Verbindungen

Säuren und Basen sind chemische Verbindungen, die in wässrigen Lösungen zerfallen und dann aufgrund ihrer elektrischen Ladung „reaktionsfreudig“ auf die Suche nach neuen (gegenpoligen) Verbindungspartnern gehen.

Säuren geben in wässrigen Lösungen positiv geladene Wasserstoffionen (H+) ab und hinterlassen dabei ein negativ geladenes Ion (Anion), das sogenannte Säurerestion. Dadurch provozieren sie eine saure Reaktion.

Basen hingegen, die auch als Laugen oder Alkali bezeichnet werden, spalten in wässrigen Lösungen negative Hydroxylionen (OH-) ab und hinterlassen dabei ein positiv geladenes Metallion (Kation), wodurch sie eine basische Reaktion bewirken können.

Gibt man nun sowohl Basen als auch Säuren in die gleiche Flüssigkeit gehen sie aufgrund ihrer entgegengesetzten Ladungen Verbindungen miteinander ein. Diesen Vorgang kennen viele noch aus dem Chemieunterricht als chemische Reaktion. Dabei hebt sich ihre saure bzw. basische Wirkung gegenseitig auf und es entstehen neue Verbindungen.

Das Säurerestion der Säure verbindet sich dann mit einem Metallion der Base und so entsteht ein Salz. Basen sind also in der Lage mit Säuren Salze zu bilden, bei diesem Prozess entsteht immer auch Wasser. So wird der Säurerest umgewandelt in ein nicht mehr so sauer bzw. neutral wirkendes Salz und man sagt, dass die Base die Säure neutralisiert hat.

Kurz ausgedrückt:
Base + Säure → Salz + Wasser

So bilden Salzsäure (HCl) und Natronlauge (NaCl) bei einem Aufeinandertreffen zum Beispiel Wasser (H2O)und das Salz Natriumchlorid (NaCl).

Beispiele für den Zerfall von Säuren und Basen
Gibt man Salzsäure (HCL), die aus Wasserstoff (H) und Chlor (Cl) besteht, in Wasser, zerfällt sie in das Wasserstoffion H+ und das Säurerestion Cl. Schwefelsäure ( H2SO4) zerfällt dementsprechend in 2H+ und den Säurerest SO42-.
Kurz ausgedrückt:
HCL→ H+ + Cl
H2SO4→ 2H+ + SO42-
Der Grad der Säure bemisst sich daran, wie viele H+ Ionen abgespalten werden. Demnach ist Schwefelsäure mit 2 H+ Ionen saurer als Salzsäure mit einem H+ Ion.
Analog gilt für den Zerfall von Basen:

  • NaOH (Natronlauge) → Natrium+ + OH
    KOH (Kaliumlauge) → Kalium+ + OH
    Ca(OH)2 (Kalziumhydroxid) → Kalzium+ + 2OH

Während also Schwefel und Chlorid sauer wirken, wirken Natrium, Kalium, Kalzium oder auch Magnesium basisch.

Der pH-Wert

PH steht für „potentia hydrogenii“, was so viel heißt wie „die Stärke des Wasserstoffs“ (Menge der Säure-Ionen im Wasser). Der pH-Wert gibt die Konzentration der vorhandenen Wasserstoffionen an und gibt somit Auskunft darüber, wie sauer bzw. alkalisch eine Verbindung reagiert.

Dabei reicht die pH-Wert-Skala von 0 bis 14, wobei der Wert 0 den stärksten Säuregrad und ein pH-Wert von 14 den stärkst möglichen Basengehalt anzeigt. Bei einem pH-Wert von 7 ist die Verbindung neutral. Das heißt, es liegen gleich viele Wasserstoffionen wie Sauerstoff-Wasserstoff-Verbindungen vor.

0________________7________________14

Sauer                       neutral                         basisch

die Werte 0 bis 3 gelten als stark sauer
4 bis 7 gelten als schwach sauer
7 bis 11 gelten als schwach basisch
11 bis 14 gelten als stark basisch

Mit dem Anstieg von einem pH-Wert zum nächsten steigt die Konzentration um das 10-Fache an. Das heißt, eine Substanz mit dem pH-Wert von 5 ist 10-mal so sauer wie eine Verbindung mit dem pH-Wert 6 und im Gegenzug gilt, dass ein pH-Wert von 12 10-mal so basisch wirkt, wie ein Wert von 11.

Messen kann man den pH von Flüssigkeiten mit in Apotheken erhältlichen Indikatorstreifen (= pH-Teststreifen, Lackmuspapier).

Auf das richtige Säure-Basen-Gleichgewicht kommt es an

Wir brauchen sowohl Säuren als auch Basen, um gesund und leistungsfähig zu sein. Während Säuren zum Beispiel anregend wirken und zur Energiegewinnung beitragen können, sind Basen bei allen enzymatischen Prozessen beteiligt. Nur, wenn in unserem Körperinneren ein bestimmtes Gleichgewicht zwischen Basen und Säuren herrscht, können alle lebenswichtigen Abläufe optimal funktionieren. Man spricht auch von einem ausgewogenen Säure-Basen-Haushalt.

Jede Abweichung kann schwerwiegende Folgen für die Gesundheit haben. Denn sowohl Säuren ab einem pH-Wert unter 4 als auch Basen ab einem pH-Wert über 9 können ätzend wirken. Daher verfügt unser Körper über spezielle Regulationssysteme, die ein ungünstiges Milieu sofort ausgleichen können.

Im Magen beispielsweise ist ein saures Milieu mit pH-Werten von 1-1,5 durchaus erwünschenswert, damit die Nahrung richtig aufgeschlossen und schädliche Substanzen wie Viren oder Bakterien zuverlässig abgetötet werden können. Damit die Nährstoffe vom Dünndarm aufgenommen werden können, müssen die aus dem Magen kommenden sauren Speisereste von Bauchspeicheldrüse, Gallenblase und Leber durch Basen neutralisiert werden. Hier ist also ein basisches Milieu wichtig.

Ein paar Beispielswerte für ein gesundes Milieu im Körper:

  • Bauchspeichel: 8 bis 9
  • Fruchtwasser 8 bis 8,5
  • Zwölffingerdarmflüssigkeit: 8
  • Gallensaft: 7,4 bis 7,7
  • Arterielles Blut: 7,4 ± 0,04
  • Bindegewebe 7,1 bis 7,3
  • Speichel: > 6,9
  • Muskelgewebe 6,9
  • Dickdarm 6,0 bis 6,5
  • Harn: 4,8 bis 7,9
  • Magensaft: 1 bis 1,5

Da, wie bereits erwähnt, der Abfall des pH-Wertes um eine Einheit eine Verzehnfachung des Säuregrades bedeutet, heißt das, dass der Magensaft in etwa 10 Millionen mal saurer ist als die Flüssigkeit im Zwölffingerdarm.

Der Blut-pH-Wert ist entscheidend

Für unser Überleben essentiell ist ein Blut-pH-Wert in den engen Grenzen von 7,36 – 7,44, sonst droht der Stoffwechsel außer Kontrolle zu geraten und es kann lebensgefährlich werden. Das Blut versorgt über das 40.000 km lange Blutgefäßsystem sämtliche Gewebe, Organe und Zellen mit Nährstoffen sowie Sauerstoff und nimmt dabei anfallende Abfallprodukte auf und leitet sie weiter zu den Ausscheidungsorganen.

Damit der pH-Wert der Abfälle den entscheidenden Blut-pH-Wert nicht verändert, verfügt das Blut über einen ausgleichenden Mechanismus, den Säure-Basen-Haushalt.

Zum einen enthält das Blut chemische Pufferstoffe wie Bikarbonate, Blutfarbstoffe, Bluteiweiße und Blutphosphate, die je nach Bedarf sauer oder basisch reagieren können. Die so neutralisierten Abfälle werden nun vom Blut an die Ausscheidungsorgane weitergeleitet und können über diese aus dem Körper befördert werden.

Wenn diese Regulierungsmechanismen des Säure-Basen-Haushalts nicht mehr funktionieren oder über die Ernährung bzw. gesamte Lebensweise zu viele säurebildenden bzw. basenbildenden Substanzen zugeführt werden, entgleist der Säure-Basen-Haushalt und das kann gravierende Folgen für Wohlbefinden und Gesundheit haben.

1. Azidose

Ist der Körper zu vielen Säuren ausgesetzt, übersäuert er. In Fachkreisen spricht man von Azidose. Das Milieu im Inneren als auch im Äußeren der Zellen sinkt und beeinflusst den Stoffwechsel negativ. Bestimmte Reaktionen, die wichtig wären, können nicht mehr ungestört ablaufen, andere hingegen, die sich schädlich auswirken, kommen hinzu.

Während in der Schulmedizin allein die Azidose des Blutes anerkannt ist, wenn der Blut-pH-Wert unter 7,36 fällt, erkennt die alternative Heilkunde auch die Übersäuerung des Gewebes an, die sogenannte Gewebeazidose.
Die Ursache für die Entgleisung des Säure-Basen-Haushalts in die saure Richtung kann folgende Gründe haben:

(1) respiratorische Azidose

Die sogenannte respiratorische Azidose entsteht durch Atemstörungen z. B. ausgelöst durch eine Lungenerkrankung. Es wird dann zu wenig Kohlendioxid über die Lungen abgeatmet und der Kohlendioxid-Gehalt im Blut erhöht sich. Es entsteht vermehrt Kohlensäure und das Blut übersäuert. Unbehandelt ist die Blutazidose lebensgefährlich und daher als akuter Notfall umgehend zu behandeln.

(2) metabolischen Azidose

Bei der sogenannten metabolischen Azidose verbleiben ebenfalls zu viele sauer wirkenden Bestandteile im Blut. Hier spielen Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes oder auch eine Erkrankung der Lungen und Nieren eine Rolle. Auch diese Form der Azidose kann das Leben bedrohen und gehört umgehend in die Hände eines Mediziners.

(3) Gewebeazidose

Die Gewebeazidose, die von der Schulmedizin als solche noch nicht anerkannt ist, wird durch ungünstige Ernährungs- und Lebensgewohnheiten ausgelöst. Der Körper wird durch negative Gedanken, Umwelt-, Genussgifte oder ungesunde Ernährungsgewohnheiten mit säurebildenden Stoffen überflutet und der pH-Wert des Gewebes sinkt, wohingegen der pH des Blutes noch im gesunden Bereich bleibt.

Diese Form der Übersäuerung ist heutzutage weit verbreitet, geht schleichend voran und ist als chronische, aber nicht umgehend lebensgefährliche Entgleisung des Säure-Basen-Haushalts zu betrachten. Als erste Anzeichen einer Gewebeazidose kommt es zu Stimmungsschwankungen, Durchblutungsstörungen, Stoffwechselstörungen und vorzeitigen Alterungserscheinungen.

Außerdem bildet die Gewebeazidose die Grundlage für viele allgemein als Zivilisationskrankheiten bekannte Phänomene und spielt vermutlich eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Entzündungen, Osteoporose, Zahnverfall, Steinbildung und Krebs.

2. Alkalose

Steigt der Blut-pH-Wert über 7,44 liegt eine sogenannte Alkalose vor, die nicht weniger lebensbedrohlich ist, als die Blutazidose. Auch hier gibt es verschiedene Ursachen:

  • Die respiratorische Alkalose entsteht dann, wenn zu viel Kohlenstoffdioxid über die Lungen abgeatmet wird und dadurch der Kohlensäuregehalt im Blut sinkt. Als potentielle Ursache kommen beispielsweise Hyperventilation, Höhenatmung oder Blutarmut in Frage.
  • Bei der metabolischen Alkalose kommt es z. B. durch häufige Brechanfälle, hormonelle Faktoren oder einem Mangel an Kalium durch einen hohen Säureverlust und dadurch erhöht sich der Anteil der basischen Komponenten im Blut wie z. B. von Laktakt, Zitrat oder Bikarbonat.
  • Allein über die Ernährung kann der Blut-pH nicht zu basisch werden, dies ist jedoch dann möglich, wenn Basenpulver falsch eingenommen werden. Dann könnte man von einer alimentären also ernährungsbedingten Alkalose sprechen, die ebenfalls lebensbedrohlich werden kann.

Herzinfarkt und Schlaganfall durch Übersäuerung des Körpers

Übersäuerung meint Gewebeazidose

Wenn wir heute immer wieder von einer Übersäuerung des Körpers hören, ist damit in der Regel die chronische Gewebeazidose und nicht die lebensgefährliche Blutazidose gemeint. Diese ist aufgrund der heutigen Lebensgewohnheiten sehr weit verbreitet. Da sie außerhalb des Blutkreislaufes abläuft bzw. die Puffersysteme des Blutes noch intakt sind, besteht keine akute Lebensgefahr.

Dennoch gilt, dass unser Gewebe, genauer gesagt der weiche Teil unseres Bindegewebe jede Zelle, jedes Gefäß und jede Nervenendung als einheitliches Organ umgibt und damit der Nährstoff- und elektrische Informationsleiter unserer Zellen ist.

Nur, wenn das Bindegewebe unbelastet und damit frei von Abfallstoffen und Störfeldern, können unsere Zellen ideal versorgt werden. Dem pH-Wert des Bindegewebes kommt hier eine entscheidende Rolle zu, denn hiervon hängt ab, ob, wie und in welcher Qualität die für die Zelle wichtigen Stoffe wie Hormone, Neuropeptide, Neurotransmitter usw. in die Zellen gelangen.

Die Entschlackung und Entsäuerung des Bindegewebes ist damit der entscheidende Schritt um unsere Gesundheit zu erhalten bzw. wieder zurück zu erlangen.

Da Schulmediziner in ihrer Ausbildung bisher leider nichts von den umfassenden naturwissenschaftlichen Belegen über die Übersäuerung lernen, halten sie diese oft für einen Mythos. Den Begriff der Übersäuerung bringt man in der Schulmedizin meist nur mit einer „Azidose“ in Verbindung. Ein Zustand, der genau genommen als „Azidämie“ bezeichnet werden müsste, weil er die Übersäuerung des Blutes beschreibt.

Da die Schulmedizin also erst dann von einer Azidose spricht, wenn der Blut-pH entgleist, wird die Gewebeazidose nur von wenigen herkömmlichen Ärzten ernst genommen bzw. in ihrer Existenz anerkannt. Die dadurch auftretenden Symptome finden nicht die richtige Aufmerksamkeit und so können mit der Zeit gravierende Schäden entstehen.

Weiterführende Artikel zum Thema Über- und Entsäuerung des Körpers:

Körper entsäuern und gesund halten mit unseren Online-Programmen

Online-Ernährungsprogramm

Die-28-Tage-Entgiftungskur

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 9. Oktober 2014 und wurde zuletzt aktualisiert am 29. März 2021.

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