Selbstheilung ist möglich Auch das Herz kann heilenÜber die unglaubliche Geschichte eines Mannes, der sein durch einen Infarkt zerstör- tes Herzgewebe wieder nachwachsen ließ

Lieber LeserInnen, wir freuen uns, Ihnen heute eine ganz besondere Geschichte von einem ganz besonderen Menschen vorstellen zu dürfen:

Jürgen Ryżek ist Dao-Yoga-Lehrer, LifeCoach und SelbstheilungsCoach sowie Autor und beschäftigt sich seit mehr als drei Jahrzehnten mit der Pflege einer kraftvollen Körper-Geist-Seele-Beziehung.

Er ist überzeugt, dass Selbstheilung nichts Besonderes ist und jeder sich selbst heilen kann.

Heute erzählt er uns mehr über seine Erfahrungen und vor allem auch mehr darüber, wie es ihm selbst gelungen ist, sein Herz nach einem Infarkt aktiv und vollständig wiederherzustellen.

Marion & Jens: Hallo Herr Ryżek, wir freuen uns sehr, Sie heute bei uns als Interview-Gast begrüßen zu dürfen. Vielleicht möchten Sie, bevor wir in das Thema »Selbstheilung« einsteigen, etwas über Ihren Herzinfarkt erzählen? Gab es Vorboten? Wurde er ärztlich diagnostiziert?

Jürgen Ryżek: Herzlichen Dank für Ihre Einladung, das möchte ich sagen, bevor ich antworte. Es ist ja nicht selbstverständlich, dass ich hier über Erfahrungen berichten darf, die immer noch jenseits des gegenwärtig akzeptierten medizinischen Horizonts liegen.

Zu Ihrer Frage: Vorboten gab es, ja, aber die habe ich einfach übersehen, ich war einmal für ein paar Minuten ein bisschen schwach gewesen während einer Bergtour am Comer See. Mehr war es nicht, rückblickend war das wohl solch ein Vorbote.

Tja, was sonst kann man über einen Herzinfarkt sagen? Er reißt einen aus dem Leben, das ist wohl bei jedem so. Bei mir war das allerdings beinahe wörtlich zu verstehen, denn der Stationsarzt gab mir, als ich nach der Operation auf der Intensivstation wieder zu mir kam, zu verstehen, ich sei »dem Tod so gerade eben von der Schippe gesprungen«.

Ich habe das gar nicht wirklich verstanden, und auch alles andere nicht … meine letzte Erinnerung war, dass ich morgens wie immer aufgewacht war, dann aber die Schmerzen kamen, schlimme Schmerzen. Was war seitdem passiert, wie kam ich in dieses Bett, Schläuche und Kabel und Bildschirme an mir und über mir? Was war los? Krankheit und insbesondere Herzinfarkt, das waren Begriffe, die ich bis dahin nie mit mir in Verbindung gesehen hatte.

M&J: Das klingt nach einem gravierenden Einschnitt. Was waren Ihre ersten Gedanken als Sie wieder zu Bewusstsein kamen?

JR: Ich hatte keine, ich war so durcheinander. Und auch ziemlich mitgenommen. Es war ein schwerer Herzinfarkt, d. h. mit großem Gewebeverlust, die Herzspitze und die von dort aufsteigenden Außenwände und die Herzscheidewand waren betroffen.

Beim Herzinfarkt stirbt durch Sauerstoffmangel Gewebe ab und vernarbt anschließend. Dieses Gewebe ist endgültig verloren, es wächst nie mehr nach, so die Auffassung der gegenwärtig herrschenden Medizin. Vernarbtes Gewebe im Herzen arbeitet nicht mehr mit, die Folge ist also in der Regel eine Herzschwäche.

M&J: Was empfahlen Ihnen Ärzte, Freunde, Verwandte ect.?

JR: Ärzte empfahlen mir einen Herzschrittmacher, Freunde sagten, ich solle es ruhiger angehen lassen, meine Schüler und Klienten waren fassungslos, und meine Familie war einfach nur froh, dass ich noch da war. Für die Ärzte war es Routine, für alle anderen war es eine neue Situation. Da ist man einfach ratlos und denkt und findet Worte, die man letztlich schon einmal irgendwo gehört hat.

M&J: Das hört sich alles, entschuldigen Sie, so »normal« an. So könnte es bei jedem laufen. Wann kam Ihnen denn das Thema »Selbstheilung« zuerst in den Sinn?

JR: Ja, Sie haben Recht, das alles war wirklich »Normalität« pur, alles lief quasi nach Vorschrift ab, wir Patienten wurden ordentlich verwaltet, gewaschen, gebettet, die Untersuchungen wurden korrekt dokumentiert, die Betreuung durch die Pfleger und Pflegerinnen war freundlich und hilfreich, manchmal liebevoll, die Krankheiten auf der Station und die daraus folgenden persönlichen Einschränkungen waren alltäglich, furchtbar alltäglich.

Alle diese Menschen in der Klinik einschließlich der Patienten akzeptierten die Situation ohne den mindesten Zweifel, ohne einen einzigen Gedanken daran, dass es auch anders sein könnte.

Diese Normalität konnte ich nicht ertragen. Mir war die Vorstellung unerträglich, für den Rest meines Lebens »verwaltet« zu werden innerhalb eines Rasters, das nicht das Mindeste mit mir selbst zu tun hatte. Als Mensch schien ich in den ärztlichen Überlegungen keine Rolle zu spielen. Vielleicht wäre das ja auch zu viel verlangt.

Es ist aber doch klar, dass die Regeln, denen man seitens der Ärzte folgt, auf statistischen Daten beruhen. Diese Statistiken lehren, dass soundso viele bei bestimmten Behandlungsmethoden, sprich mit bestimmten Medikamenten überleben und soundso viele leider nicht, und leider stirbt die Mehrheit über die nächsten paar Jahre gesehen. Das ist nun einmal so, das zeigt die Statistik. Da niemand eine bessere Idee hat, macht man es dann eben trotzdem so.

Das wollte ich nicht. Als mir das klar wurde, kam für mich nur in Frage, es selbst zu versuchen.

M&J: Wow, jetzt wird es spannend. Was haben Sie unternommen, um sich selbst zu helfen?

JR: Sobald ich nicht mehr auf der Intensivstation lag, fing ich an zu meditieren. Ich wollte mir erst einmal darüber klar werden, was jetzt am besten zu tun wäre. Glücklicherweise waren die Krankenschwestern tolerant. Wenn sie mich in Meditationshaltung im Bett sitzen sahen, kamen sie eben später noch einmal.

Einfach ohne Bewusstsein und Plan loszulegen, schien mir keine gute Idee zu sein, und das Wichtigste war für mich, herauszufinden, warum überhaupt ich diesen Infarkt erlitten hatte. Schließlich gehörte ich zu keiner einzigen der sogenannten »Risikogruppen«, so viel hatte ich inzwischen gelernt:

Stress war mir völlig fremd, Taijiquan und Meditation zu lehren, so wie ich, ist sowas von entspannend, genau so gelassen war ich bei meinen Coachings und Heilbegleitungen; ich rauchte nicht, trank keinen Alkohol, naja bis auf ab und zu ein Gläschen Rotwein, ernährte mich seit Jahrzehnten vegetarisch, hatte niemanden mit Herzproblemen in der Verwandtschaft und so weiter. Kein Wunder, dass auch die Ärzte auf meine Frage nach dem »Warum« ratlos waren und mit der Zeit ein bisschen genervt.

Allmählich aber kam ich mir selbst auf die Spur. Da war etwas, tief unter der Oberfläche. Das schien in meinem normalen Alltag gar nicht vorhanden zu sein. Ein blinder Fleck.

Das «Herz» ist ja das Symbol schlechthin für Liebe, Nächstenliebe, Mitgefühl, Güte, Demut, Hingabe und so fort, Begriffe wie diese sind in unserer Gesellschaft ein bisschen aus dem Fokus geraten. Von vielen werden sie ja eher wie Schlagstöcke benutzt, mit denen sogenannte »Gutmenschen« niederknüppelt werden.

Mein Bauchgefühl zog mich genau dort hin. Da war etwas, so stellte sich schließlich heraus, was in meiner Aufzählung von gerade eben noch fehlte, es war die Selbstliebe, und sie ging mir ab, ich konnte das nicht, überhaupt nicht. Es war schockierend für mich.

M&J: Wollen Sie damit sagen, dass Ihre mangelnde Selbstliebe zu Ihrem Herzinfarkt führte?

JR: Ja, auch wenn die Selbstliebe nur der Anfang war. Ich war ja auf der Suche nach wirklichen Gründen, nach Gründen, die ich abstellen konnte, die ich ändern konnte, gegen die ich etwas tun konnte. Die üblichen kardiologischen Risikofaktoren waren zwar praktisch, aber sie trafen auf mich nicht zu.

An der Selbstliebe aber konnte ich arbeiten. Fehlende Selbstliebe hatte sich bei mir zum Beispiel in der Angewohnheit gezeigt, auf etwas herumzureiten, was nicht geklappt hatte, was eigentlich besser hätte sein sollen, was ich nicht konnte. Letztlich fand ich nichts, was ich tat, gut genug. Was für ein Stress, es trotzdem erzwingen zu wollen. So war ich innerlich ununterbrochen unter Druck. Das war ein Punkt, an dem ich arbeiten wollte.

Denn mein Bauchgefühl sagte mir, dass nicht zuletzt diese Gewohnheit in meinem Körper Wirkung gezeigt hatte. Andere auch, natürlich, ich fing aber mit der Selbstliebe an. Theoretisch wusste ich Vieles über Gewohnheiten, hatte Jahrzehnte darüber praktisch geforscht während meinen Coachings.

Ich kannte die Wirkungskaskade von einem Denkmuster zu einem Verhaltensmuster und bis hinunter zu einem lästigen Zipperlein, zu einer »richtigen« körperlichen Beschwerde und schließlich zu einer Krankheit oder eben dem Herzinfarkt. Aber bei meiner persönlichen Suche wollte ich dem Bauchgefühl folgen.

M&J: Ihre Idee von der Wirkungskaskade erinnert uns daran, dass die Hirnforschung eine Menge faszinierender Vorstellungen dazu beigetragen hat, wie eine psychische Haltung letztlich im Körper sichtbar werden kann. Das funktioniert offenbar über die Ausschüttung von neuroplastischen Botenstoffen. Hat dieses Wissen bei Ihrer Selbstheilung eine Rolle gespielt?

JR: Natürlich kannte ich die Arbeiten von Bruce Lipton, Gerald Hüther und vielen anderen. Gerald Hüther etwa hat ja inzwischen Beiträge in meinem Online-Magazin »Selbstheilung by Mensch vital« veröffentlicht; ich schätze seine Arbeit sehr. Das Wissen dieser Menschen fesselt mich außerordentlich.Dieses neue Wissen spielt für die Selbstheilung eine große Rolle. Lassen Sie mich deshalb einen kleinen Ausflug in ihre Grundlagen aus meiner Sicht machen.

Die Ergebnisse der Hirnforscher zeigen, dass die von mir angesprochene Wirkungskaskade Realität ist. Und nicht nur das. Der Übergang von der Psyche in den Körper funktioniert offenbar deshalb, weil mit den neuroplastischen Botenstoffen im gesamten Organismus funktionale Prinzipien wirksam werden. Hinter Denkmustern und Verhaltensmustern und den damit verbundenen Gefühlen – Gerald Hüther fasst sie zusammen als »innere Haltung« – sowie schließlich körperlichen Wirkungen sind funktionale Prinzipien wirksam.

Stellen Sie sich zum Beispiel das psychische Bedürfnis nach einem »Polster« im praktischen Leben vor, etwa nach einem volleren Kühlschrank als nötig, nach mehr Essen auf dem Teller, wenn man schon satt ist, nach mehr Besitz, nach einem bescheidenen Sümmchen auf der hohen Kante für Notzeiten. Einfach ein bisschen Sicherheit im Leben. Dieses Bedürfnis folgt dem funktionalen Prinzip im Organismus, das für ein lebendiges dynamisches Gleichgewicht zwischen den Polen »zulassen« und »ablehnen« sorgt.

Befindet sich das Bedürfnis psychisch nicht im Gleichgewicht, gibt es also beispielsweise ein psychisches Trauma rund um dieses Thema – den Verlust der Arbeitsstelle, des Partners, von Geld und Besitz, von Ansehen –, dann verschiebt man gern das dynamische Gleichgewicht, in Beispielfall in Richtung »zulassen«: Dann will man als Ausgleich mehr, mehr und mehr. Und so führt das Bedürfnis zur Ausschüttung einer speziellen Mischung von neuroplastischen Botenstoffen, die dieses Mehr im Körper verwirklichen, zum Beispiel mehr Cholesterin als nötig.

Bleiben wir einmal bei diesem Beispiel. Es ist bekannt, dass ein Zuviel des außerordentlich lebenswichtigen Cholesterins als großes Problem angesehen wird. Man kann aber den Cholesterinspiegel mithilfe von Diät nicht nachhaltig senken. Das liegt daran, dass der Körper für den dynamischen Bestand von Cholesterin selbst sorgt, in einem gesunden Körper stellt er ungefähr 90 % des Gesamtbedarfs selbst her. Nimmt man weniger Cholesterin zu sich, produziert der Körper im Gegenzug mehr davon. Wenn so ein geschildertes Trauma im Spiel ist, dann produziert der Körper eben noch mehr als 90 %.

Eine nachhaltige Cholesterin-Lösung aus eigener Kraft liegt bei diesem Beispiel folglich darin, sich mit dem angesprochenen Trauma zu konfrontieren. Ist das erfolgreich, dann bilden die neuroplastischen Botenstoffe den Rest um.

Ich möchte das hier nicht vertiefen. Das Beispiel zeigt aber, dass außer der Selbstliebe natürlich selbstverständlich weitere psychische Faktoren im Spiel sind. Der inneren Haltung folgt die Körperenergie, und der Körperenergie folgt der Körper bis in jede einzelne Zelle. Warum und wie das alles so wunderbar funktioniert, das ist ein Mysterium. Unser gesamter Organismus ist ja ein Mysterium. Welche Schlüsse wir für unser Leben daraus ziehen, liegt bei uns, es ist unser »Kunstwerk Leben«.

Nun aber zurück zu Ihrer Frage.

Bei meiner Selbstheilung ging es mir in erster Linie ja nicht um theoretisches Wissen. In der Klinik, später in der Reha und schließlich wieder zu Hause habe ich vor allem Methoden und Übungen ausprobiert, um dieses zu Teilen zerstörte Herz wiederherstellen. Und ja, das Wissen um die Wirkungskaskade hat mir dabei geholfen.

M&J: Sie haben uns eine ungewohnte Sicht der Zusammenhänge gezeigt. Lässt sich die auch praktisch umsetzen? Was für Methoden und Übungen haben Sie gefunden?

JR: Mein Weg hat einen äußeren und einen inneren Aspekt. Auf den Punkt gebracht waren es ganz individuell auf mein Herz eingerichtete rhythmische Visualisationen, verbunden mit starken Empfindungen einer gewandelten inneren Haltung.

Dafür habe ich mit Methoden aus der Traditionellen Chinesischen Medizin, genauer aus dem archaischen Fundus alter daoistischer Meister experimentiert. Das hat sich so ergeben, weil ich fast mein ganzes Leben lang damit gearbeitet habe. Solche Übungen, wenn sie unter guter Anleitung ausgeführt werden, verändern die innere Haltung.

M&J: Mit der »inneren Haltung« spielen Sie auch auf Ihr Beispiel mit dem psychischen Bedürfnis nach einem »Polster« an?

JR: Ja, darauf und auch auf andere funktionale Prinzipien. Ich habe immer wieder davon gehört, dass Selbstheilung bei Menschen funktioniert hat, indem sie sich grundlegend geändert haben. Dem kann ich zustimmen. Ich habe mich noch einmal ziemlich stark verändert im Laufe dieser speziellen Herz-Arbeit. So etwas tut einem weh, so ist es nun einmal. Kennen Sie das, wenn ein Druck auf einen blauen Fleck zwar ein bisschen schmerzt, aber irgendwie auch wohl tut? Mich selbst zu verändern, hat mir sehr gut getan.

Die Art, wie die Methoden und Übungen ausgeführt werden sollten, erinnert ein bisschen an das richtige Leben. Man kann Dinge entweder mechanisch tun, dann sieht es so aus, als sei alles korrekt gelaufen, und alles sei gut. Das ist natürlich nicht so, einem solchen Tun fehlt jegliche Kraft, im Gegenteil, man verausgabt sich dabei. Das ist lediglich der äußere Aspekt einer Übung.

Handelt man aber mit »Herzblut«, dann – und nur dann – werden veränderte, andere neuroplastische Botenstoffen, so wie wir sie vorhin angesprochen haben, ausgeschüttet. Diese neuen Stoffe bauen einen veränderten Körper. Das ist der innere Aspekt. Beide zusammen machen gesund und tun gut.

M&J: Wir nehmen an, Sie sprechen hier auch grundsätzlich von Übungen wie Qigong, Taijiquan und Yoga?

JR: Ja, so ist es. Übrigens waren die ersten messbaren Ergebnisse meiner Arbeit nach ungefähr siebenWochen da. Noch zwei Wochen nach dem Infarkt, bei der Entlassung aus der Klinik, hatte die Pumpfunktion meines Herzens bei 40 % gelegen, das ist sehr wenig, deshalb wurde mir ein Herzschrittmacher empfohlen, was ich aber ablehnte. Knappe fünf Wochen später wurden 64 % gemessen, das ist ein Wert im oberen Normalbereich, der üblicherweise bei Jugendlichen gemessen wird, zu diesem Zeitpunkt war ich 64.

Gleichzeitig bildete sich das verlorene, vernarbte Herzgewebe allmählich neu. Diese Fortschritte wurden von verschiedenen Kardiologen nur äußerst zögerlich und ohne jeden Kommentar dokumentiert. Das ist verständlich, denn das war vielleicht sogar ein bisschen peinlich, schließlich können Herzzellen nach Auffassung der herrschenden Medizin nicht nachwachsen.

M&J: 64 % mit 64? Das hört sich in der Tat fast nach einem Wunder an.

JR: Vielleicht nennen es sogar manche so. Aber Wunder sind ja nur Geschehnisse, die außerhalb unseres Vorstellungshorizonts liegen. Solch ein »Wunder«, wie ich es bei mir willentlich und mit vollem Bewusstsein hervorgerufen habe, kann jeder bei sich selbst bewirken. Das ist gar nicht so schwierig, man braucht dafür Dankbarkeit und eine Haltung so etwa in dem Sinne von »dein Wille geschehe, und es ist gut so«, man braucht auch den Glauben daran, dass es geschieht, und natürlich den Glauben an sich selbst.

Ja, außerdem noch das nötige Durchhaltevermögen. Vor allem aber darf man sich nicht von den Glaubensgrenzen der herrschenden Medizin beeindrucken lassen. Diese Menschen in den weißen Kitteln handeln ja auch nur nach dem letzten Stand ihrer Irrtümer.

M&J: Sie sagen, es sei gar nicht schwierig, leicht hört es sich aber für uns nicht an.

JR: Nun, ich meine, schwierig ist es nicht, weil man keine außergewöhnliche Begabung dafür braucht. Ein gesunder Menschenverstand reicht völlig aus, und zugleich auch ein gutes Gespür für die Bedürfnisse der eigenen Seele. Eigentlich braucht man kaum mehr als ein paar von den Fähigkeiten, die man sich, wenn man Glück hatte, schon als Kind aneignen konnte.

Schwierig ist dann womöglich, wieder zu ge»horchen«, wie man es als Kind tat, also nicht den eigenen Kopf, die eigenen Vorstellungen, einen klug ausgedachten »Lebensplan« auf Biegen und Brechen durchsetzen zu wollen. Dafür muss man wohl manches hinterfragen und nötigenfalls loslassen, was einen bislang als Gewissheit durchs Leben begleitet. Hin»horchen«, was das Leben mit einem vorhat, ist gewiss eine gute Idee. Für mich fühlt sich das an wie Demut. Das Wunder der Selbstheilung wird wohl nicht geschehen, ohne dass man sich ändert.

M&J: Die Erfahrung, dass einer Veränderung auf der äußeren Ebene, – zumindest, wenn sie dauerhaft sein soll – einer Veränderung der inneren Haltung bedarf, können wir nur bestätigen. Wie ging es mit Ihnen weiter?

JR: Als ich sicher war, dass ich auf dem richtigen Weg war, reduzierte ich meine Besuche bei den Kardiologen. Zweieinhalb Jahren nach dem Infarkt war ich zum letzten Mal dort. Zu diesem Zeitpunkt wurde mir bescheinigt, dass vom Herzinfarkt keine Spuren zurückgeblieben waren – bis auf die beiden implantierten Stents, die ich mit ins Grab nehmen werde. Ich könne jetzt, bestätigte mir die Kardiologin auf Nachfrage, mein Herz so belasten, als habe es einen Infarkt nie gegeben.

Das zu hören, war ein so phantastisches Gefühl, ich hätte sie in den Arm nehmen können, aber sie befand sich auf der anderen Seite des Schreibtisches in Sicherheit.

M&J: Wow, das klingt wirklich fantastisch! Bei unserem Vorgespräch erwähnten Sie, dass sie inzwischen Menschen auf ihrem Weg begleiten, als SelbstheilungsCoach.

JR: Ja, das stimmt. Ich arbeite mit den Menschen, die aus eigener Kraft wieder gesund werden wollen. Dabei verwende ich komplementäre Methoden, die wir gemeinsam absprechen und individuell anpassen. Ich bin ja gar nicht der, der die eigentliche Arbeit tut. Wer heil werden will, muss es selber tun. Mein Anteil dabei ist, den Menschen die Augen für ihre blinden Flecken zu öffnen und sie auf einen hilfreichen Weg zu bringen und sie dort zu halten.

Es gibt noch etwas, das ich aus einer ganz persönlichen Sicht über Krankheit sagen möchte. Ich sage Ihnen ganz ehrlich, dass mir mein Leben lang kaum etwas Besseres passiert ist, als mein Herzinfarkt, durch nichts anderes in meinem doch schon ziemlich langen Leben habe ich mich so gründlich positiv geändert, kaum etwas anderes hat meinem Leben so gut getan. Dafür bin ich dankbar.

Dem, der das jetzt ganz fürchterlich findet, sage ich: Es muss ja gar nicht erst zu schwerwiegenden Krankheiten kommen. Vielleicht wäre es besser, wenn wir unsere krank machenden Gewohnheiten frühzeitig im Spiegel unseres Körpers entdecken, vielleicht wäre es auch für mich besser gewesen. Dann könnten wir jederzeit »Stop« sagen oder »Weiter«. Wenn wir nur die Zeichen richtig deuten und auf sie hören würden.

Und es gibt viele Zeichen. Die haben beileibe nicht alle mit einer speziellen Krankheit zu tun. So wenig wie ein Herzinfarkt nicht allein mit dem Herzen zu tun hat, sondern vor allem mit einer ganzen Reihe von Problemen in den Blutgefäßen, so wie auch das schon angesprochene Cholesterin.

Man kann Krankheiten nicht schön säuberlich abgrenzen. Die sind alle sehr individuell, Gefäßprobleme können ja auch zum Schlaganfall führen oder zu der sogenannten Schaufensterkrankheit, es heißt, dass mehr als zwei Millionen Menschen weltweit daran leiden. Ähnlich ist es auch mit anderen Symptomen. Wir sind ganzheitliche Wesen, da wirkt eins auf das andere ein.

Inzwischen beginne ich immer mehr zu durchschauen, wie dieses komplexe Gewebe von Gewohnheiten und neuroplastischen Botenstoffen bis tief in den Körper hinein in etwa funktioniert, natürlich aus ganz anderer Perspektive als die Hirnforscher. Stellen Sie sich Gewohnheiten wie farbige Fäden vor, die sich durch das Gewebe unseres Organismus ziehen und Muster bilden. Die Fäden knüpfen Geist an Seele und Seele an Körper. Sie können weh tun und sogar krank machen, wie etwa das Festhalten an Wut, Zorn, Hass und Aggression, was mit Leberproblemen in Verbindung gebracht wird.

Dieser »Festhalten«-Faden ist sagen wir gelb. Er ist aber nicht nur in und rund um die Leber sichtbar, sondern an vielen anderen Stellen des Organismus. Überall zeigt Gelb an, dass es hier um das Festhalten an Wut, Zorn, Hass und Aggression geht. Jede »gelbe« Stelle im vielfältigen Gewebe unseres Organismus auf körperlicher, psychischer und mentaler Ebene wurzelt also in diesem Festhalten. Und plötzlich verstehen wir. Alles ist ganz einfach.

Das meine ich mit dem Spiegel des Körpers. Darin sehe ich eine ganz wichtige Aufgabe für meine Arbeit, diese intimen Zusammenhänge zwischen den mentalen, psychischen und körperlichen Vorgängen so aufzuschlüsseln, dass jede und jeder sie am eigenen Körper ablesen kann.

M&J: Wir bedanken uns ganz herzlich bei Ihnen für dieses spannende Interview und hoffen, dass es dazu beitragen kann, das Vertrauen und den Mut in die Selbstheilungskräfte, die in jedem von uns schlummern, zu stärken.

ryzek-juergen_200x200Jürgen Ryżek ist Dao-Yoga-Lehrer, LifeCoach und SelbstheilungsCoach sowie Autor und beschäftigt sich seit mehr als drei Jahrzehnten mit der Pflege einer kraftvollen Körper-Geist-Seele-Beziehung.

Wer gerne mehr über Herrn Ryżek und seine Arbeit erfahren möchte, sollte sich einen Blick auf seine Seite www.mensch-vital.com nicht entgehen lassen.

© Jürgen Ryżek

Das Projekt befindet sich derzeit (Stand Juli 2016) noch in der Startphase, wird aber bald schon die Wirkungskaskade bei unterschiedlichen organischen Problemen und Krankheiten untersuchen und die Zusammenhänge alltagstauglich darstellen.

 

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