Zucker ist nicht gleich Zucker

Dass Zucker (isolierte Saccharose) schädlich ist, wissen inzwischen wohl die meisten. Herkömmlicher Haushaltszucker enthält viele Kalorien und ist gleichzeitig arm an Vitalstoffen. Das ist einer der Hauptgründe, weshalb Zucker in Verbindung mit Übergewicht gebracht wird und zu den größten Übersäurern unserer Zeit zählt.

Wer regelmäßig Zucker isst, provoziert zudem Zahnschäden, Pilzinfektionen, treibt den Blutzucker in die Höhe, erhöht damit das Risiko an Diabetes Typ 2 zu erkranken und leidet nicht selten an einem Mangel wichtiger Mineralien und Spurenelemente. Doch Zucker ist nicht gleich Zucker.

Unterschied zwischen raffiniertem Zucker und Fruchtzucker

Im Gegensatz zu dem weißem kristallinen Zucker, der aus der Zuckerrübe oder dem Zuckerrohr gewonnen wird, ist Fruchtzucker, der natürlicherweise in Obst vorkommt, bei Weitem nicht so gefährlich. Isst man eine Frucht, nimmt der Körper nicht nur isolierten Fruchtzucker auf, sondern auch viele Mineralien, Spurenelemente, sekundäre Pflanzenstoffe, Enzyme und Vitamine.

Gleichzeitig ist der Fruchtzucker in Früchten an Ballaststoffe gebunden, die dafür sorgen dass der enthaltene Zucker langsamer und gleichmäßiger ins Blut abgegeben wird als das beim Verzehr von Süßigkeiten oder Produkten der Fall ist, die mit herkömmlichen raffinierten Zucker gesüßt wurden.

Im Gegensatz zum Haushaltszucker ist Fruchtzucker, sofern er im Verbund mit der ganzen Frucht gegessen wird, daher kein leerer Kalorienträger, sondern ein ganzheitliches Lebensmittel, das die für seine Verdauung nötigen Enzyme, Vitamine und Mineralien mitliefert. Früchte versorgen uns mit schnell verfügbarer Energie, machen gute Laune und stecken zusätzlich voll mit sekundären Pflanzenstoffen, die einen wichtigen Beitrag für unsere Gesundheit liefern.

Doch aufgepasst: Auch Früchte können gefährlich sein

Es gibt immer wieder Stimmen, die behaupten, der Mensch sei von seiner genetischen Matrix her vor allem ein Fruchtesser. Früchte sollten demnach den überwiegenden Bestandteil der Ernährung ausmachen. Und auch, wenn es stimmen mag, dass unser Verdauungstrakt und unser Gebiss darauf hindeuten, dass wir zu den Frugivoren gehören, kann der übermäßige Verzehr von Obst heute schaden. Denn leider ist das meiste Obst von heute eine genetische Manipulation. Über die Jahrzehnte hinweg wurden durch genetische Kreuzungen solche Sorten entwickelt, die besonders süß und aromatisch schmecken.

Vor allem bei Hybridzüchtigen wie kernlosen Melonen, Trauben oder Ananas sollte der Verbraucher hellhörig werden. Der Gehalt an Fruchtzucker übersteigt hier bei Weitem das, was natürlicherweise an Fruchtzucker in wilden Früchten enthalten ist. Beeren, Kern- und Steinobst oder auch Grapefruits enthalten im Vergleich nur wenig Fruchtzucker und sind daher deutlich zuträglicher als überzüchtete Obstsorten.

Ähnliches gilt für Trockenfrüchte. Durch den Trocknungsprozess steigt der Gehalt an Fruchtzucker prozentual gesehen. Übersüße Früchte können ähnliche Nebenwirkungen haben wie der Verzehr von Haushaltszucker. Anfällige Zähne, Veränderungen im Darmmilieu und eine Überstimulation der Bauchspeicheldrüse mit der Gefahr an Diabetes zu erkranken können daher auch durch zu viel Fruchtzucker in überzüchteten Obstsorten und Trockenfrüchten entstehen.

Die auf Rohkost und Naturheilverfahren spezialisierte Ärztin Dr. med. Barbara Miller merkt zum Thema Fruchtzucker und Fruktoseintoleranz im Fragen-Antwort-Interview zur Lebensenergiekonferenz 2015 Folgendes an, das sie auf einem Kongress erfahren hat:

In den 50er Jahren habe ein normaler Apfel 3-5 g Fruktose (Fruchtzucker) gehabt und Äpfel von heute hätten 20-30 g und das gälte auch für Bioäpfel!!

Dafür sei unsere Bauchspeicheldrüse nicht gebaut. Daher könne Fruktoseintoleranz als Zeichen des Körpers „Hör auf damit!“ verstanden werden. Nach Miller helfen dann einige Monate Entlastung für die Bauchspeicheldrüse in Form einer niedrig glykämischen Ernährung.

Wenn dann auch noch der Darm saniert werde, können viele ihrer Patienten später wieder Obst in kleinen Mengen essen. Und auch denen, die Obst vertragen, rät die Rohkost-Ärztin sparsam mit Früchten umzugehen!!!

Zu Trockenfrüchten merkt Miller an, dass die alten Beduinen als sie die Sahara überqueren mussten, von drei Datteln am Tag gelebt und daraus ausreichend Energie für die Strapazen gezogen haben!

Isolierter Fruchtzucker ist gefährlich

Wie so oft bei Lebensmitteln, können Inhaltsstoffe, solange sie im Verbund mit dem ganzen Nahrungsmittel gegessen werden, eine neutrale oder sogar förderliche Wirkung auf den Körper haben. Werden sie jedoch isoliert und dann gegessen, können sie sogar gefährlich werden. Das gilt zum Beispiel auch für Fruchtzucker.

Da Fruchtzucker anders als Saccharose vor allem über die Leber abgebaut wird und die Bauchspeicheldrüse nicht belastet, hat man Verfahren entwickelt, Fruchtzucker aus verschiedenen Nahrungsmitteln zu gewinnen und damit angefangen Produkte damit zu süßen, im Glauben daran eine gesunde und vor allem für Diabetiker geeignete Süßungsmethode gefunden zu haben. Nun deuten allerdings immer mehr Studien darauf hin, dass isolierter Fruchzucker eine Gefahr für die Gesundheit darstellt.

Isolierter Fruchtzucker kann Leber und Blutgefäße schädigen

So weist der Arzt Robert H. Lustig in seinen Artikeln* sehr deutlich auf die schädigende Wirkung von Fruchtzucker auf die Leber hin. Ähnlich wie bei der Verstoffwechslung von Alkohol entstehen bei der Verdauung von isoliertem Fruchtzucker aggressive Teilchen in den Leber (sogenannte freie Radikale), die die Leberzellen schädigen können.

Außerdem steht der Verzehr von Produkten, die mit isoliertem Fruchtzucker gesüßt wurden, in Verdacht Übergewicht, erhöhte Blutfettwerte und Herz-Kreislauf-Erkrankungen auszulösen. Denn bei der Verdauung von Fruchtzucker entstehen sogenannte Neutralfette, die Triglyceride, die in Verbindung mit erhöhten Cholesterinwerten und koronaren Herzerkrankungen gebracht werden.*

Bei Kindern sollen solche Produkte zu Symptomen, wie sie unter dem Begriff ADHS zusammengefasst werden, begünstigt werden. Das heißt, die Kleinen werden nicht nur vom Zucker, sondern auch vom isolierten Fruchtzucker unkonzentriert, leicht ablenkbar und überaktiv.

Fazit:

Der menschliche Körper ist nicht dafür ausgelegt Zucker in reiner Form als isolierten Fruchtzucker oder Haushaltszucker zu verarbeiten. Leider werden heutzutage die meisten Süßigkeiten, Fertigprodukten und Softgetränke damit „verfeinert“. Und auch bei angeblich natürlichen Lebensmitteln kann man sich nicht mehr sicher sein, dass sie eine übermäßige Menge Fruchtzucker enthalten.

Besser ist es daher auf weniger hochgezüchtete Obstsorten zu achten, Trockenfrüchte sparsam einzusetzen und zum Süßen gesündere Alternativen wie Agavendicksaft, Fruchtdicksäfte, Melasse zu verwenden. Diese Süßungsmittel sind nicht ganz so konzentriert wie herkömmlicher Zucker und liefern neben den Kalorien auch noch eine kleine Menge Mineralstoffe und Antioxidantien.

Als gesunde Alternative wird auch immer wieder der Birkenzucker Xylit angepriesen. Im Vergleich zu herkömmlichen Zucker liefert Xylit deutlich weniger Kalorien und wird ohne Insulinausschüttung verdaut, so dass auch er auch für Diabetiker geeignet scheint. Allerdings handelt es sich auch bei Xylit um einen Fruchtzucker in konzentrierter Form, so dass wir, immer mehr davon abkommen, Xylit für den regelmäßigen Verzehr zu empfehlen.

Und auch, wenn der Geschmack und die Dosierung von Stevia gewöhnungsbedürftig ist, halten wir dieses Naturprodukt nach wie vor für das gesündeste Süßungsmittel. Steviaprodukte gibt es in unterschiedlichen Ausführungen und Qualitäten, wir empfehlen insbesondere das Stevia-Instant. Mehr Informationen dazu hier>>

*Quellen:

  • Lustig, R. H. (2010): Fructose: metabolic, hedonic, and societal parallels with ethanol. Journal of the American Dietetic Association, 110(9), 1307-1321.
  • Lustig, R. H., Schmidt, L. A., Brindis, C. D. (2012): Public health: The toxic truth about sugar. Nature, 482, 27-29.
  • Kavanagh, K., Wylie, A. T., Tucker, K. L., et al. (2013): Dietary fructose induces endotoxemia and hepatic injury in calorically controlled primates. American Journal Of Clinical Nutrition, 98(2), 349-357.
  • Schwarz, B. (1996): Plasma-Triglyceride riskanter als vermutet [Online]. Pharmazeutische Zeitung, http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=18590

 

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