„Potatoes not Prozac“: Das Zuckerent-wöhnungsprogramm von Kathleen DesMaisons

Stellen Sie sich vor, Sie kommen ohne Hunger nach Hause und wie durch ein Wunder strömt Ihnen aus der Küche ein verlockender, süßlicher Duft entgegen.

Sie staunen nicht schlecht als beim Blick in die Küche, ein Backblech mit frisch gebackenen Keksen vor Ihnen steht. Es ist niemand in der Nähe. Was würden Sie tun?

Wer jetzt innerlich lächelt und sich denkt, dass das ja wohl klar ist und er sich innerhalb der nächsten Minuten über die Kekse hermachen wird, der ist in den Augen der Suchtexpertin Kathleen DesMaisons aller Wahrscheinlichkeit nach zuckersensibel. Denn jemand, der nicht übermäßig auf Süßes anspringt, reagiert ganz anders auf diese kleine Geschichte. Er wird vielleicht antworten, dass er den AB abhören, sich umziehen oder vielleicht auch einen Keks probieren wird.

Der entscheidende Unterschied zwischen Zuckersensiblen und nicht Zuckerabhängigen liegt in der emotionalen Reaktion auf diese kleine Geschichte. Während zuckersensible Menschen zu lächeln beginnen und bleiben nicht zuckersensible Menschen emotional neutral bei dem Gedanken an die frisch gebackenen Kekse.

Denn Menschen mit einem normalen Essverhalten kommen ohne Hunger nicht auf den Gedanken etwas zu essen. Sie würden vielleicht einen Keks kosten, dann aber zur Tagesordnung übergehen. Wer hingegen süchtig nach Zucker oder anderen schnell verdaulichen Kohlenhydraten ist, der wird auch ohne Hunger insgeheim in sich hineinlächeln, weil er weiß, dass er aller Wahrscheinlichkeit nach nicht nur einen dieser Kekse naschen würde.

Solche Menschen bezeichnet Kathleen DesMaisons als zuckersensibel bzw. zuckersüchtig. Die Suchtexpertin und ehemals selbst Betroffene hat viele Jahre lang in einer Entzugsklinik mit Alkoholikern zusammengearbeitet. Irgendwann fiel ihr dabei auf, dass bei vielen Teilnehmern der Entzug erst dann klappte oder erst dann durchgehalten werden konnte, wenn die Ernährung umgestellt wurde.

Diesen Erfahrungen ist die Bestsellerautorin durch wissenschaftliche Studien auf den Grund gegangen. Dabei hat sie erkannt, dass es eine krankhafte biochemische Reaktion mit dem Namen Zuckersensibilität gibt, die bestimmte Effekte auf das Gehirn hat.

Zucker hat eine nachgewiesenermaßen schmerzstillende und euphorisierende Wirkung, die bei Zuckersensiblen stärker wirkt. Zuckerabhängigkeit ist nach DesMaisons real und kann die Türen für andere Abhängigkeiten, insbesondere Alkoholsucht öffnen.

Aufgrund dieser Erfahrungen hat Kathleen DesMaisons ein Programm zur Zuckerentwöhnung zusammengestellt mit dem Namen „Potatoes not Prozac“, das in Amerika sehr bekannt ist und inzwischen Tausenden von Zuckersüchtigen auf der ganzen Welt eine Rückkehr in ein suchtfreies Essverhalten ermöglicht hat.

Ihr Ansatz zielt auf eine Umstellung der Ernährungsgewohnheiten ab. Die Aufarbeitung psychischer Faktoren hält DesMaisons für überflüssig, da die Ursache für die Zuckersucht ihrer Erfahrung nach in einer gestörten Biochemie des Körpers zu finden ist, die durch die gezielte Auswahl von Lebensmitteln und Zusammenstellung von Mahlzeiten wieder ins Gleichgewicht gebracht werden kann.

Dabei rät DesMaisons von einem kalten Entzug ab und favorisiert eine Schritt-für-Schritt-Entwöhnung, um die aus dem Gleichgewicht geratene Körperchemie wieder zu harmonisieren. Nur dann, so die Expertin, könne die Zuckersucht dauerhaft überwunden werden.

Heute möchte ich Ihnen gerne die 7 Schritte ihres Programms „Potatoes not Prozac“ ein wenig näher vorstellen.

Die 7 Schritte zur Zuckerentwöhnung nach Kathleen DesMaisons

Schritt 1: Frühstück

DesMaisons fordert von ihren Teilnehmern, dass sie spätestens innerhalb einer Stunde nach dem Aufstehen ein Frühstück einnehmen und zwar nicht irgendeines, sondern hierbei muss ein Drittel der von ihr empfohlenen Tagesdosis Eiweiß (und damit ein Drittel von 1g Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht) enthalten sein. Zudem sollen vollwertige Kohlenhydrate gegessen werden wie Vollkornprodukte oder Haferflocken.

Das Frühstück soll den Blutzuckerspiegel stabilisieren und durch den hohen Eiweißgehalt ausreichend Tryptophan liefern, eine Aminosäure, die zur Produktion des Glücksbotenstoffs Serotonin benötigt wird.

Schritt 2: Ernährungstagebuch

Nachdem das Frühstück in Fleisch und Blut übergegangen sind, werden die Teilnehmer dazu angehalten ein Ernährungstagebuch zu führen, in dem sie nicht nur festhalten, was sie wann gegessen haben, sondern in dem auch ihre Gefühle notieren sollen – und zwar täglich, am besten nach jeder Mahlzeit oder immer dann, wenn man sich seiner Stimmung bewusst wird.

Durch die Aufzeichnungen sollen unter anderem die Zusammenhänge zwischen Verzehr von bestimmten Nahrungsmitteln und der Beeinflussung der Stimmungslage bewusst werden.

Schritt 3: Drei Mahlzeiten am Tag

Auch bei Schritt gibt es keinerlei Verbote bezüglich irgendwelcher Lebensmittel, es wird lediglich gefordert, dass die Teilnehmer ab sofort nur noch drei Mahlzeiten am Tag zu sich nehmen und Zwischensnacks streichen. Süßigkeiten, Cola, Kuchen oder Chips sind also weiterhin erlaubt, müssen aber in die Hauptmahlzeiten integriert werden.

Schritt 4: Nahrungsergänzungen

Zucker und Weißmehlprodukte sind ein Vitamin-Räuber. Die meisten Zuckersüchtigen leiden daher unter Mangelerscheinungen. DesMaisons empfiehlt Vitamin C, B-Vitamine und Zink in Form einer Nahrungsergänzung zu sich zu nehmen.

Außerdem beinhaltet Schritt 4 den Verzehr einer Kartoffel drei Stunden nach dem Abendessen. Das soll die Serotoninproduktion ankurbeln. Daher auch der Name de Programms „Kartoffeln statt Prozac (einem in den USA weit verbreiteten Antidepressivum).

Schritt 5: Vollkorn- statt Weißmehlprodulte

Bei diesem Schritt werden Weißmehlprodukte wie Nudeln, Brot, Kekse usw. durch entsprechende Alternativen aus Vollkorn ausgetauscht. Das soll helfen starke Blutzuckerschwankungen zu vermeiden und für ein längeres Sättigungsgefühl zu sorgen.

Schritt 6: Zucker ade

Erst jetzt sollen im Zuckerentwöhnungsprogramm von DesMaisons zuckerhaltige Produkte gemieden werden. Auch alle anderen Arten von Süßungsmittel sind ab sofort aus dem Speiseplan zu streichen.

Schritt 7: Zurück ins Leben

Schritt 7 soll den Entwöhnten auf sein neues Leben vorbereiten. Denn wer glaubt, dass mit dem erfolgreichen Entzug alles vorbei ist, der täuscht sich. Denn jetzt fängt die wirkliche Herausforderung erst an. Jetzt muss man lernen ohne seine „Droge“ klar zu kommen. Alles andere als einfach! Der Kontakt zu Gleichgesinnten und sei es auch nur übers Internet kann hier wahre Wunder wirken, so die Suchtexpertin und Bestsellerautorin.

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Dabei gilt zu beachten, dass man den Prozess der Zuckerentwöhnung so langsam angehen sollte wie nötig. DesMaisons betont, wie wichtig es ist, die Schritte der Reihe nach zu befolgen und erst dann einen Schritt weiterzugehen, wenn man den Schritt davor wirklich verinnerlicht hat und er zur Gewohnheit geworden ist.

Als Richtwert gibt sie einen Monat pro Schritt an, hat aber auch viele Teilnehmer, die mehr als ein Jahr brauchen um ihr Programm vollständig zu absolvieren. Auch, wenn dieser Prozess langwierig scheint, macht DesMaisons Mut, dass man hinterher von der Zuckersucht geheilt ist und ein Leben lang frei von Heißhungerattacken und Rückfällen bleibt, auch wenn der Weg bis dahin seine Zeit braucht und von Rückschlägen begleitet sein kann.

Mehr über Kathleen DesMaisons auf Ihrer Homepage, auf der die 7 Schritte Ihres Programms zumindest auf Englisch nachzulesen sind oder in dem wirklich sehr empfehlenswerten Buch „Potatoes not Prozac“*, das bisher aber leider nur auf Englisch erschienen ist.

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