Über gesundes Trinkwasser, Lebensenergie in unserer Nahrung, den Weg zum Wohlfühlgewicht und sinnhafte Bewegung

Nachdem wir mit Christian über weit verbreiteten Mythen über grüne Smoothies und Vorurteile über rohe gesättigte Fette sowie die Wichtigkeit von hochwertigen Nahrungsergänzungen gesprochen haben, möchten wir zum Abschluss noch auf ein paar allgemeine Fragen zum Thema Ernährung und Gesundheit eingehen.

Marion & Jens: Wie wichtig ist das Thema gesundes Trinkwasser in Deinen Augen und welches Wasser bzw. Aufbereitungsverfahren macht hier Deiner Meinung nach Sinn? Uns wundert, dass Du in Deinem Buch „Mitochondrien“ Karbonfilter und Umkehr-Osmose-Filter wie gleichwertig anführst, es aber doch neben der Dampfdestillation kein anderes Verfahren gibt, das so sauberes Wasser herstellt wie eine Umkehr-Osmose-Anlage. Oder übersehen wir da etwas?

Christian: Bei allen Filtersystemen gibt es große Unterschiede zwischen verschiedenen Herstellern. Der Carbonit-Filter wie er von Quintessence oder Sanacell verkauft wird, ist sehr zuverlässig, weil die Filterleistung über die gesamte Lebensdauer der Kartusche getestet wird. Es gab auch schon Karbonfilter, die stoßweise gefilterte Toxine wieder ans Wasser abgegeben haben. Umkehr-Osmose kann manchmal problematisch sein, wenn es organische Toxine gibt, die die Membran beschädigen, auch da gibt es große Unterschiede zwischen verschiedenen Herstellern.

Im Mitochondrien-Buch war mir ein sehr begrenzter Umfang vorgegeben, deshalb habe ich diese Punkte nicht so genau beleuchtet. Und manchmal will ich auch ganz bewusst nicht die Leute mit jedem Detail füttern, denn dann kommen sie immer wieder, fragen weiter zu jedem Detail, anstatt sich zu informieren und ihren gesunden Menschenverstand zu gebrauchen.

Das Thema Wasser ist so eines, das oft sehr aufgebauscht wird mit Hightech-Verfahren, die kaum oder keinen nachweisbaren Nutzen haben. Ich wollte einfach darlegen, dass eine gute Filterung reicht und man nun nicht tausende von Euro für levitiertes, ionisiertes, ph11-Wasser ausgeben muss.

M. & J.: Auch schreibst Du, dass 70 % unserer Energiegewinnung über Fettsäuren erfolgt. Dabei hört man hört doch immer, dass Glukose der primäre Energietreibstoff für unsere Zellen ist und der Körper erst dann auf die Energiegewinnung aus Fettsäuren umstellt, wenn keine Glukose über die Nahrung zur Verfügung gestellt wird und die Glykogenspeicher in Leber und Muskelzellen z. B. durch körperliche Aktivität oder Fasten geleert sind. Wie passt das zusammen?

Und können die weißen schnellkräftigen Muskelfasern vom Typ II, die für kurzweilige intensive Muskelkontraktionen zuständig sind, eigentlich auch Fettsäuren zur Energiegewinnung nutzen oder benötigen diese ausschließlich Glukose?

Christian: Glukose ist nur der primäre Nährstoff für das Gehirn, das ja keine Fettsäuren direkt nutzen kann, wenn es an Ketonen aus den MCFA‘s (mittelkettigen Fettsäuren) fehlt. Muskeln nutzen bei ruhiger Tätigkeit ca. 70% Fett, die komplette Leerung der Glykogenspeicher macht schon einen Unterschied aus, wenn man z. B. lange Ausdauerwettkämpfe absolviert, weil Fett nicht anaerob verbrannt werden kann.

Insofern hat der Körper bei reinem Fettstoffwechsel nicht die Möglichkeit, in die Belastungsintensität zu gehen, die über die Versorgung mit Sauerstoff hinausgeht und dann läuft man beim Marathon eventuell langsamer.

Aber für normale Grundleistungen des Lebens ist Fettverbrennung hervorragend geeignet. Nur bei stark anaeroben Belastungen wie 800m Lauf steigt der Kohlenhydratanteil kurz an, was ja dann aber zu starker Übersäuerung durch Pyruvat-Laktat führt.

Sehr kurzfristige Belastungen kann der Körper einfach aus der ATP-Reserve bewältigen, da braucht es dann direkt weder Fett noch Kohlenhydrate, das gilt bei den weißen Muskelfasern für Maximalkraftleistungen oder einen 100m-Sprint.

M. & J.: In Deinem Ratgeber „Befreite Ernährung“ sprichst Du Dich ja auch für ein Körpertraining im nüchternen Zustand aus. Welche Art von Training empfiehlst Du und wie sieht Dein persönliches Training aus?

Christian: Ich empfehle und praktiziere selbst vor allem Übungen aus den inneren Kampfkünsten, die Kraft und Beweglichkeit auf eine Weise trainieren, die auch die Lebensenergie stärkt und kultiviert. So entsteht innere Kraft, die im Gegensatz zu rein athletischer Kraft im Alter nicht weniger sondern mehr wird, wenn man weiter praktiziert. Generell halte ich Trainingsformen für sinnvoll, die an Koordination und Propriozeption hohe Anforderungen stellen.

M. & J.: In Deinem Kompaktratgeber „Mitochondrien“ erwähnst Du, dass Nahrung nicht nur eine Ansammlung chemischer Substanzen, sondern vor allem Träger von Lebensenergie ist. Welchen Einfluss hat in dieser Hinsicht die Zubereitung der Nahrung? Ist Rohkost besser als gekocht und gekocht besser als gebraten, gebacken oder frittiert? Wie sind mehrmals erwärmte Speisen, tiefgekühlte Nahrungsmittel und Konserven zu betrachten? Und was mit der Aufbewahrung im Kühlschrank, wirkt sich das negativ auf die Lebensenergie der Nahrung aus und warum?

Christian: Was die Lebensenergie in der Nahrung angeht, würde ich sagen, dass sich die Frage am besten in der eigenen persönlichen Beziehung zur Nahrung beantwortet. Die Rohkost hat den Vorteil der intakten molekularen Struktur und freien Elektronen/Biophotonen, sofern es sich um frische Nahrung handelt. Wasserreiche Lebensmittel, die stundenlang getrocknet werden, sind in dieser Hinsicht nicht unbedingt besser, als wenn man die gleichen Lebensmittel frisch kocht.

Manche Vorteile des Kochens, wie bei manchen Lebensmitteln der Abbau potenziell problematischer Stoffe (Inhibitoren wie bei Hülsenfrüchten, Kohlsorten oder Getreide) und die energetische Komponente guter Erdung durch warme Speisen sind beobachtet worden in Kulturen, in denen mit Feuer gekocht und Nahrung immer frisch zubereitet wurde.

Die Rohkostszene unterscheidet manchmal nicht zwischen mit Liebe frisch gekochter Nahrung und dem, was der Pizzabote bringt. Die Fressanfälle vieler Rohköstler gehen ja auch eher in die Richtung Junk Food, als zu einem warmem Gemüsegericht, das in angemessener Menge und innerlich ruhig gegessen wird.

Ich sehe es energetisch so, dass nur sehr wenige Menschen auf Dauer besser genährt werden, wenn sie nur Rohkost essen. In Südkalifornien und auf Hawaii habe ich mehr dieser Menschen getroffen, aber da ist ja auch ein sehr warmes Klima. Lebensenergie besteht nicht nur aus roher Lebenskraft, das ist sicher die Stärke der Rohkost, sondern aus einem komplexen Geflecht an Energie, die keiner von uns komplett erfassen kann. In der Praxis führt reine Rohkost oft zu mangelnder Erdung, manischer Energie-Hochgefühle, die dann aber von Abstürzen gefolgt werden.

Wer auch gekochte Nahrung, liebevoll zubereitet und nicht aus Gier oder mit schlechtem Gewissen gegessen, zu sich nimmt, kommt vielleicht nie in das Energiehoch, bei dem man nur vier Stunden Schlaf braucht, das viele Rohköstler kennen, aber nach zehn Jahren ist man dann wahrscheinlich körperlich besser dran.

Wenn man wirklich seinen Körper beim Essen spürt, würde man dann regelmäßig Konserven, Tiefkühl-Fertiggerichte etc. essen? Würde man in einem rezeptiven Zustand tatsächlich nur zwischen roher und erhitzter Nahrung differenzieren können oder nicht vielmehr spüren, welche qualitativen Unterschiede zwischen seelenloser Industrienahrung und frisch gekochtem Essen liegen?

Ich habe einige sehr gesunde 100jährige getroffen, keiner war reiner Rohköstler, aber alle haben einfache, naturnahe Nahrung ohne Junk Food oder Exzesse zu sich genommen. Dr. Switzer sagt immer „zeig mir einen 100jährigen Veganer oder Rohköstler“ und da trifft er einen sehr guten Punkt.

M. & J.: Du sagst ja, dass bei hochwertiger Nahrung in Verbindung mit täglichen Fastenphasen und der Supplementierung durch hochwertige Nahrungsergänzungen ein zu den körperlichen Bedürfnissen passendes Sättigungsgefühl entsteht, heißt das, dass sich durch den Verzehr hochwertiger Nahrung über kurz oder lang auch das für den Einzelnen passende Körpergewicht einstellt?

Liegt der Schlüssel zur Gewichtsregulation also im Verzehr hochwertiger Nahrung? Oder welche Tipps gibst Du denen, die gerne ab- bzw. zunehmen möchten mit auf den Weg.

Christian: Was das Körpergewicht angeht, so ist mein erster Ratschlag, die Waage auf den Müll zu geben. Es geht nicht um das Verlieren von Gewicht, das kann man auch durch Magersucht, Krebserkrankungen oder schwere Verdauungsprobleme erreichen, sondern um das Gewinnen von Gesundheit.

Ein gesunder Körper ist niemals fettleibig, aber vielleicht auch nicht dem Ideal der Modezeitschriften oder aktuellen Werbeikonen entsprechend. Ein verzerrtes Schönheitsideal ist schon mal ein Riesenproblem bei dem ganzen Gewichtsthema.

Hochwertige Nahrung, Nahrungsergänzung und Zeiten ohne Nahrung führen in der Tat dazu, dass der Körper eine angemessene Menge an Körperfett haben wird. Am besten funktioniert das meiner Erfahrung nach dann, wenn die Menschen aufhören, dauernd auf die Waage zu steigen, denn damit erzeugen sie oft Druck, der mit Trostessen wieder beruhigt wird.

M. & J.: Wie lange braucht es Deiner Erfahrung nach, bis sich bei einer Ernährung mit hochwertiger Nahrung wieder ein natürliches Körpergefühl einstellt. Wie lange sollte man also konsequent bei der Stange bleiben?

Christian: Wie lange es dauert, bis sich ein natürliches Körpergefühl einstellt? Eine Frage, auf die es keine allgemeine Antwort geben kann, und zwar deswegen, weil die psychologische Komponente der Beziehung zum eigenen Körper sehr unterschiedlich ausfällt.

Ein Mensch kann innerlich freundlich zum eigenen Körper sein und eventuell nur ein paar Informationen zur sinnvollen Ernährungsgestaltung brauchen und dann stellt sich das natürliche Körpergefühl vielleicht in wenigen Wochen ein.

Ein anderer, der sich äußerlich betrachtet, nicht anders ernährt oder verhält, mag eine tiefe Abneigung gegen Körperlichkeit haben, oder eine latente Essstörung oder einen Grübelzwang zum Thema Gesundheit und dann mag es deutlich länger dauern und wahrscheinlich mehr Unterstützung als nur Ernährungstipps brauchen, damit Natürlichkeit im Körper gespürt werden kann.

M. & J.: Und was ist mit Zuckersüchtigen? Dürfen die bei Dir bei Beginn des Zuckerentzugs, auch Obst und Honig zu sich nehmen oder gibt es hier sinnvolle Beschränkungen für die Übergangszeit?

Christian: Ich würde bei den Zuckersüchtigen auf den individuellen Fall eingehen. Ich habe zuckersüchtige Menschen erlebt, die keinen raffinierten Zucker mehr, dafür aber täglich Datteln gegessen haben und nach einem Jahr ihre Zuckersucht damit komplett los wurden. Ich habe andere Menschen gesehen, die sehr gut daran taten, auf süßes Obst und Honig zu verzichten.

Wenn man geschmacklich auch Bitterstoffe wie in grünen Blättern und Wildkräutern mag, sehe ich keinen Grund, den süßen Geschmack zu meiden. Wenn der Geschmackssinn so überlagert ist, dass man Grün und Bitter überhaupt nicht mag, ist es sehr gut, einige Monate auf Süßes zu verzichten.

Marion & Jens: Noch zwei letzte Fragen zum Abschluss: Welche drei Stoffe, die in heutigen Nahrungsmitteln häufig zu finden sind, meidest Du und warum? Und wie sieht eine typische Ernährung bei Euch zu Hause aus?

Christian: Komplett meide ich eigentlich nur Trans-Fettsäuren, Zubereitungen im Mikrowellenherd und Trashfood vom Imbiss oder aus der Fertigprodukte-Abteilung. Ich esse auch mal in einem Restaurant nicht-biologische Nahrung. Ich bin Vegetarier, aber flexibel, d. h. wenn ich deutliche Signale von meinem Körper bekäme, dass Fleisch angebracht wäre, würde ich es essen.

Unsere Ernährung zuhause beginnt mittags meistens mit Grünem Smoothie, wann immer vorhanden aus Wildkräutern, vielleicht ein paar EL Kokosmuss und Hanfsamen oder andere Nüsse etwas später. Abends Salate oder warmes Essen, ich bereite sehr gerne einfache, frische Nahrung zu, ich nutze auch gerne viele Gewürze und Abstimmungen aus der ayurvedischen Küche. Manchmal gibt es auch einen Fastentag.

Vor allem esse ich nur in entspannter Atmosphäre, im Garten oder mit schön gedecktem Tisch, Kerzen und vor allem mit meiner Frau zusammen.

Ein herzliches Dankeschön an Christian, der nicht müde wurde, unsere vielen Fragen zu beantworten. Wir hoffen sehr, dass wir ihn demnächst auch mal „in echt“ kennenlernen und vielleicht sogar an seiner Ausbildung zum bioelektrischen Gesundheitsberater teilnehmen können.

Christian Dittrich-Opitz wurde 1970 in Berlin geboren. Schon in seiner frühen Kindheit fiel er durch seine Hochbegabung und sein großes Interesse für Naturwissenschaft auf. Durch eigene Gesundheitsprobleme motiviert, wandte er sich bereits im Alter von 13 Jahren einem autodidaktischen Studium der Naturheilkunde und Ernährungslehre zu. 1990 begann er, seine Entdeckungen durch Vorträge, Seminare und Publikationen zu vermitteln.

Er ist der Begründer des ganzheitlichen Lernsystems Lernen wie ein Genie und der Befreiten Ernährung , welche die Quintessenz seiner 27-jährigen Forschung zum Thema Ernährung darstellt. Christian Dittrich-Opitz leitet international Seminare zu den Themen Gesundheit, Ernährung, ganzheitliches Lernen und spirituelles Erwachen. Mehr über ihn, seine Arbeit und seine Seminar- und Ausbildungsangebote finden Interessierte auf seiner Seite: https://christian-dittrich-opitz.de/

Einige von Christians Bücher, die wir sehr empfehlen können:

Befreite Ernährung befreite atmung  

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Marion & Jens
Gelebte Begeisterung - Verkörperte Spiritualität

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