Was ist Leaky Gut? Durchlässiger Darm als verborgene Ursache für Übergewicht, Allergien, Verdauungsstörungen u.v.m.

Löcher im Darm? Wie bitte?! Wer zum ersten Mal vom Leaky Gut Syndrom (auf deutsch: „leckender Darm“) hört, mag erstaunt aufblicken. Wie bitteschön sollen denn Löcher in unseren Darm gelangen?

Dabei könnte jeder von uns vom Leaky Gut betroffen sein. Denn die Löcher im Darm bereiten keine Schmerzen und werden aufgrund ihrer Vielzahl an möglichen Symptomen nur selten richtig diagnostiziert. Dabei wird das Leaky Gut Syndrom mit unterschiedlichen Erkrankungen in Verbindung gebracht und ist wissenschaftlich längst nachgewiesen.

Was passiert beim Leaky Gut Syndrom?

Beim Leaky Gut Syndrom verändert sich die Darmschleimhaut derart, so dass Fremdstoffe aus dem Darm wie zum Beispiel Bakterien, Stoffwechselendprodukte und unverdaute Nahrungsbestandteile in den Blutkreislauf gelangen können, die sonst von einer intakten Darmschleimhaut abgehalten werden.

Diese in den Blutkreislauf gelangenden Fremd- und Giftstoffe können so zum Auslöser für verschiedene Beschwerden werden.

Wenn Du, liebe Leserin, lieber Leser weniger Energie zur Verfügung hast, als Du Dir wünschst, Dich oft müde und schlapp fühlst, ständig mit Erkältungen kämpfst, unter Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder Allergien leidest, Deine Verdauung nicht so ist, wie sie sein sollte, könnte das Leaky Gut Syndrom die Ursache sein.

Was ist das Leaky Gut Syndrom genau?

Um das Leaky Gut Syndrom besser verstehen zu können, machen wir einen kleinen Ausflug in unseren Darm. Der Darm, genauer gesagt die Darmschleimhaut (Mukosa) bildet die Grenze zwischen Darminhalt und Körper. Hier wird sortiert, was als Nährstoff über unseren Blutkreislauf in unseren Körper gelangen soll und was als Abfallstoff besser ausgeschieden wird.

Die Darmschleimhaut besteht dabei nur aus einer sehr dünnen einschichtigen Zellreihe. Wenn die Zwischenräume der Zellen den Kontakt verlieren, wird die Zellschicht krankhaft durchlässig und man spricht vom Leaky Gut Syndrom bzw. einem löchrigen Darm. Mediziner reden dann auch von einer erhöhten intestinalen Permeabilität.

Wenn man jetzt bedenkt, dass die Darmoberfläche, ausgebreitet mit all ihren Falten und Zotten, eine Fläche von etwa 400 bis 500 Quadratmetern misst (was in etwa der Fläche einen Tennisplatzes entspricht) und man sich klar macht, dass sich im Darm in etwa 10 bis 100 Billionen Bakterien befinden, wird schnell klar, dass ein „löchriger“ Darm problematisch werden kann.

Auf einmal können Kleinstlebewesen, aber auch noch unverdaute Bestandteile aus der Nahrung, die sonst durch die Darmschleimhaut abgehalten werden, durch die größer gewordenen Poren in unseren Blutkreislauf gelangen und unser ganzes System durcheinander bringen.

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Die Folgen vom Leaky Gut Syndrom

Normalerweise gelangen durch die Darmschleimhaut nur ausgewählte und zerkleinerte Nährstoffe, die unser Körper für verschiedene Funktionen benötigt. Die Durchlässigkeit wird nur dann erhöht, wenn zum Beispiel mit der Nahrung schädliche Bakterien aufgenommen wurden und die Immunzellen, die hauptsächlich im Darm wohnen, in den Blutkreislauf durchgeschleust werden, um die Eindringlinge zu bekämpfen.

Anders dagegen, wenn der Darm permanent löchrig ist und mehr durchpasst, als eigentlich sollte. Dann stehen auch unerwünschten und zum Teil schädlichen Bakterien die Toren in unseren Blutkreislauf offen.

Genauso leicht können unverdaute und toxische Nahrungsbestandteile in das Blut gelangen und so zum Allergen werden. Denn der Körper sieht sich nun einer Vielzahl an belastenden und vergiftenden Fremdstoffen konfrontiert, mit denen er möglichst schnell fertig werden muss. So können sich schleichende Infektionen breitmachen, die oft lange unbemerkt bleiben.

Welche Krankheiten können durch das Leaky Gut Syndrom ausgelöst werden?

1. Leaky Gut Syndrom und Leistungsabfall, Abgeschlagenheit, Müdigkeit und Kraftverlust

Wenn der Darm löchrig ist und andauernd Fremdstoffe in unseren Blutkreislauf gelangen, wird die Leber als Hauptorgan für die Entgiftung sehr stark beansprucht.

Da die Leber gleichzeitig auch eine Hauptverantwortliche für unseren Energiehaushalt ist, nun aber nahezu ihre gesamte Aufmerksamkeit der „Schädlingsbekämpfung“ widmen muss, bleibt für die Bereitstellung von Energie für den Wirt nicht mehr viel übrig.

So kommt es, dass sich vom Leaky Gut Syndrom Betroffene oft müde, ausgelaugt und schlapp fühlen.

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2. Leaky Gut Syndrom und Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Auch das Immunsystem wird durch die vielen Eindringlinge irritiert. Da passiert es leicht, dass es in Panik gerät und unkontrolliert gegen alles vorgeht, was ihm in die Quere kommt.

In Folge dessen kann es zu Allergien gegen Stoffe kommen, die normalerweise ohne Probleme toleriert werden. Dazu zählen zum Beispiel Alkohol, Blütenpollen, Gluten, Laktose usw. Sehr häufig tritt das Leaky Gut Syndrom daher mit Asthma, Heuschnupfen oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten auf.

3. Leaky Gut Syndrom und Erkältungen und wiederkehrende Infekte

Auch mit Erkältungen und anderen Infektionserkrankungen haben Menschen mit einem löchrigen Darm oft zu kämpfen. Denn das Immunsystem ist überfordert und kann sich nicht wie bei einem Gesunden effektiv um Grippe-, Erkältungsviren kümmern. Ständig vereiterte Nasennebenhöhlen, vor sich her schleppende oder wiederkehrende Infekte sind typisch für dieses Krankheitsbild.

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4. Leaky Gut Syndrom und chronische Schmerzen, Entzündungen, Autoimmunerkrankungen und Krebs

Im schlimmsten Fall greift das Immunsystem in seiner Überforderung auch gesunde Zellen an und es können Autoimmunerkrankungen bis hin zu Krebs entstehen.

Die hohe Anzahl der eindringenden Schadstoffe kann chronische Entzündungen und permanente Schmerzen auslösen. Insbesondere Haut, Gelenke und Schleimhäute sind oft betroffen und reagieren mit Schwellung, Rötung, Schmerz und Erwärmung.

5. Leaky Gut Syndrom und Mangelerscheinungen, Darmentzündungen und kaputte Darmflora

Und als wäre das noch nicht genug, stehen auch Verdauungsstörungen auf dem Programm. Durch einen löchrigen Darm gelangt die Nahrung viel zu früh in den Blutkreislauf und wird nicht mehr richtig verdaut.

Nährstoffe bleiben ungenützt (Mangelerscheinungen mit all ihren Folgen können darauf zurückzuführen sein), einzelne Abschnitte im Darm können sich entzünden (z. B. Colitis Ulcerosa, Morbus Crohn) und auch die gesunde Darmflora leidet. Verstopfungen, Blähbauch oder auch Durchfall können die Folge sein. Ein Teufelskreis beginnt.

Denn ein gesunder Darm wiederum ist die Voraussetzung für die Intaktheit der Darmschleimhaut. Im Darm also werden die Weichen für unser Wohlergehen und unsere Gesundheit gestellt.

6. Leaky Gut Syndrom und depressive Verstimmungen

Da Körper, Seele und Geist miteinander verbunden sind, wirkt sich der angeschlagene Zustand des Körpers oft auch auf das seelische Wohlbefinden der Patienten aus. Depressive Verstimmungen und Niedergeschlagenheit treten daher häufig parallel zu den körperlichen Beschwerden auf.

Wie kommt es zum Leaky Gut Syndrom? Wodurch wird der Darm löchrig?

Wird die Darmschleimhaut ständig durch Allergene und Fremdstoffe (z. B. aus Medikamenten, Rückständen von Pflanzenschutzmitteln in der Nahrung) gestresst, kann sie sich schließlich entzünden. Infolge der Entzündung schwillt die Schleimhaut an.

Die Schwellung der Darmschleimhaut führt zum einen dazu, dass nicht mehr genug Antikörper hergestellt werden, die schädliche Stoffe aus der Nahrung binden sollen, wodurch die Entzündung nicht mehr abklingen kann.

Zum anderen werden die Zellen der Schleimhaut durch das Anschwellen auseinander gedrückt. Die Darmschleimhaut wird also durchlässiger und es können Stoffe in den Blutkreislauf gelangen, die nicht dafür vorgesehen sind.

Als Hauptauslöser für das Leaky Gut Syndrom gelten:

  • glutenhaltiges Getreide (Weizen, Dinkel, Roggen, Gerste, Hafer)
  • lektinhaltige Lebensmittel (in fast jedem Getreide und grünen Tomaten)
  • Histamine aus unserer Nahrung
  • verschiedene Aromen, künstliche Zusätze, Antibiotikarückstände in der Nahrung
  • Antibiotika, Schmerzmittel und eventuell auch andere Medikamente
  • Strahlentherapie
  • psychischer Stress
  • Überbelastung mit Darmpilzen, Viren oder Salmonellen

Kleiner Hinweis am Rande: Nicht nur über Medikamente erhalten wir Antibiotika. Inzwischen sind auch die meisten tierischen Produkte wie Fleisch, Käse, Milch usw. mit Rückständen von Antibiotika (Mittel gegen das Leben) belastet.

Außerdem enthalten Lebensmittel, die in Folie eingeschweißt sind, Konservierungsmittel mit einer antibiotischen Wirkung.

Unserer Gesundheit zuliebe sollten wir die Zufuhr mit Antibiotika möglichst gering halten. Sie zerstören die guten Darmbakterien und können so zu einem löchrigen Darm führen.

Zu beachten gilt, dass nicht jeder Mensch gleich stark auf diese Stoffe reagiert. Während sich bei den einen entstehende Löcher im Darm sehr schnell wieder schließen, bleibt die Darmschleimhaut bei anderen dauerhaft durchlässig und das kann negative Folgen haben.

Probiotika – probiotische Mittel für eine gesunde Darmflora

Symptome und Krankheiten, die durch das Leaky Gut Syndrom ausgelöst werden können, im Überblick:

  • Der Körper wird zunehmend mit Fremdstoffen, Viren und Bakterien belastet und vergiftet.
  • Diese können zu chronischen Entzündungen (vor allem im Darm wie Colitis Ulcerosa oder Morbus Crohn) und dauerhaften Schmerzen führen.
  • Die Leber ist überlastet, der Betroffene fühlt sich müde und schlapp.
  • Das Immunsystem gerät in „Panik“ und greift alles an, was ihm in die Quere kommt. Das kann zu Überempfindlichkeiten gegen Nahrungsbestandteile, Blütenpollen oder andere Stoffe führen, die im Regelfall keine Probleme verursachen. Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Asthma und Allergien können so entstehen.
  • Im schlimmsten Fall greift das Immunsystem in seiner Not eigene Körperzellen an. Die Folge sind Autoimmunerkrankungen wie z. B. chronisches Rheuma, systemischer Lupus Erythematodes oder Sklerodermie.
  • Infolge der Überlastung des Immunsystems kann es wirklich gefährliche Eindringlinge nicht mehr effektiv bekämpfen und andauernde Infekte können sich breitmachen. Auch gegen Krebszellen kann sich das Immunsystem dann immer schlechter zur Wehr setzen.
  • Die gesunde Darmflora wird beschädigt. Vitalstoffe aus der Nahrung können nicht mehr richtig aufgenommen werden. Mangelerscheinungen können entstehen. Dadurch kann es auch zu psychischen Problemen wie depressiven Verstimmungen und ADHS kommen.

Leaky Gut Syndrom und Ernährung

Wie bei anderen Erkrankungen im Verdauungstrakt spielt die Ernährung auch beim Leaky Gut Syndrom eine wesentliche Rolle. Insbesondere glutenhaltige Getreide wie Weizen, Roggen, Dinkel, Hafer und Gerste und die daraus hergestellten Produkte werden mit dem Leaky Gut Syndrom in Verbindung gebracht.

Sie sollen im Körper entzündungsähnliche Stoffe freisetzen, wodurch das Immunsystem in Kampfbereitschaft versetzt wird und dabei manchmal über das Ziel hinaus schießt und gesundes Gewebe angreift.

Glutenfreie Ernährung für alle?

 

Besonders schädlich für die Darmschleimhaut ist das Gliandin aus Weizen. Dieses Eiweiß soll nahezu giftig für den menschlichen Körper sein und wird als Erklärung für die steigende Anzahl von Menschen mit Weizenunverträglichkeit herangezogen.

Gliandin kann Löcher in der Darmschleimhaut hinterlassen und so die Ursache für Zöliakie oder das Leaky Gut Syndrom sein.

Heißhunger auf Süßes, Brot oder Nudeln als Hinweis auf das Leaky Gut Syndrom

Wenn immer mehr „böse“ Bakterien durch eine geschädigte Darmschleimhaut in den Blutkreislauf gelangen, können diese sogar den Appetit des Wirtes beeinflussen. Denn schließlich wollen sie gefüttert werden.

Da diese Eindringlinge vor allem von schnell verdaulichen Kohlenhydraten leben, steigt die Lust auf Süßes, Brot, Nudeln und andere Teigwaren. Heißhunger auf diese Nahrungsmittel kann daher ein Anzeichen für das Leaky Gut Syndrom sein.

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Wie kann man das Leaky Gut Syndrom diagnostizieren?

Aufgrund der Vielzahl an potentiellen Symptomen, die mit dem Leaky Gut Syndrom einhergehen bzw. aufgrund vielen Faktoren die den Darm zu durchlässig machen können, kann man einen löchrigen Darm anhand der Bestimmung von Symptomen nicht eindeutig feststellen. Hierzu bedarf es einer ärztlicher Untersuchung zum Beispiel des Stuhls oder des Blutes.

Mit dem sogenannten Laktulose Mannitol Test kann man die Durchlässigkeit der Darmschleimhaut auch direkt messen. Außerdem fallen beim Leaky Gut Syndrom erhöhte Leberwerte auf, da diese durch die vielen in den Blutkreislauf gelangenden Schadstoffe besonders beansprucht wird.

Wie kann man das Leaky Gut Syndrom behandeln?

Um das Leaky Gut Syndrom erfolgreich zu behandeln, sollten zunächst einmal die auslösenden Faktoren weggelassen und begleitend dazu eine ganzheitliche Darmsanierung durchgeführt werden.

Ohne Ernährungsumstellung geht es daher leider nicht. Das heißt also eine glutenfreie und lektinfreie Ernährung, das Weglassen schädlicher Medikamente (falls medizinisch vertretbar) für mindestens zwei bis drei Monate. Anschließend kann sich vorsichtig an das persönlich verträgliche Maß herangetastet werden.

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Nur so können sich die Löcher nach und nach schließen. Unterstützend können ausgewählte Darmbakterien zugeführt werden.

Nach  Dr. med. Jürgen Becher helfen bakterienfreie Auszüge von E.coli (Präparat Synerga) der angeschlagenen Darmschleimhaut bei der Heilung.

Achtung: Die direkte Gabe von Präparaten mit lebenden E.coli ist bei geschädigter Darmschleimhaut wegen Verträglichkeitsproblemen nicht zu empfehlen. (Nachzulesen unter: Leaky Gut – Mutter aller Krankheiten final(2))

Damit sich Darmflora wieder gesund ausbilden kann, kann man Präparate verwenden, die verschiedene Stämme von Bifidokeimen und Lactobazillus acidophilus enthalten. Diese sollten möglichst in magensäurestabilen Kapseln eingenommen werden. EffektiveMikroorganismen werden hierzu oft empfohlen.

Die gleichzeitige Einnahme von Flohsamen, Chlorella oder Zeolith hilft, den Darm von belastenden Giften zu befreien. Außerdem kann bei bereits bestehenden Mineralstoffmängeln die Gabe von entsprechenden Nahrungsmittelergänzungen sinnvoll sein.

Die 4 Schritte für die Behandlung des Leaky Gut Syndroms im Überblick:

  1. Auslöser weglassen
  2. Löcher schließen
  3. den Aufbau einer gesunden Darmflora unterstützen
  4. eventuell vorhandene Nährstoffmängel ausgleichen

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Die-28-Tage-Entgiftungskur

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 15. Februar 2015 und wurde umfassend bearbeitet und aktualisiert am 31. Oktober 2020.

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