Zuckerkrankheit Alzheimer: Warum Zucker dement macht und was gegen das Vergessen hilft

Die Zahl der an Alzheimer Erkrankten steigt stetig. Immer mehr Menschen leiden unter Orientierungslosigkeit, Vergesslichkeit bis hin zu Persönlichkeitsveränderungen und können den Alltag nicht mehr ohne Hilfe anderer bewältigen.

Allein in Deutschland gibt es knapp eine Million Betroffene – Tendenz steigend. Alzheimer wird weltweit zu einer immer größeren Bedrohung für Individuum und Gesellschaft.

Herkömmliche Behandlungsmaßnahmen helfen Betroffenen nicht weiter. Die Schulmedizin ist bisher ratlos, wie sie den Kampf gegen das Vergessen gewinnen soll. Doch endlich gibt es Hoffnung.

Dr. Kurt Mosetter regt mit seinem Buch „Zuckerkrankheit Alzheimer“ zum Umdenken an. Er erklärt auf der Basis von Studien, weshalb das Vergessen als Diabetes Typ 3 betrachtet werden kann, bei der die Hirnfunktionen in Folge einer Entgleisung des Zucker- und Insulinsystems leiden.

Der Mediziner zeigt, wie durch einfache Veränderungen von Lebensgewohnheiten das Risiko an Alzheimer zu erkranken, signifikant reduziert werden kann.

Alzheimer keine Frage des Schicksals

Im Vorwort wagt Mosetter einen düsteren Blick in die Zukunft. Pro Jahr sollen 300.000 Menschen neu an Alzheimer erkranken. Bis 2050 werden vier Prozent der Bevölkerung betroffen sein. Diese Erkrankung ist eine Katastrophe, nicht nur für den Patienten selbst, sondern auch für Angehörige und die Gesellschaft. Doch Mosetter macht Mut.

Er verwirft die These, Alzheimer sei eine erblich bedingte Erkrankung. Vielmehr betrachtet er Alzheimer als Folge einer ungünstigen Lebensweise, die zu einer Störung des Energiestoffwechsels führt, wodurch die Glukoseverwertung und die Insulinempfindlichkeit im Gehirn beeinträchtigt werden. Dadurch werden die Nervenzellen immer schlechter mit Energie versorgt und sterben schließlich ab.

Der Mediziner beruft sich dabei auf wissenschaftliche Studien, die zeigen, dass Alzheimer und andere neurodegenerative Erkrankungen mit einer Insulinresistenz im Gehirn einhergehen und daher auf der gleichen Stoffwechselstörung in den Zellen beruhen wie Diabetes Typ 2.

Interessant zu wissen: Alzheimer als Diabetes-Typ-3

Wenn die Insulinbindestellen (=Insulinrezeptoren) blockiert werden (wie es bei einem Versuch von Hoyer und Kollegen an der Universität Heidelberg bei Tieren gemacht wurde durch die Injektion des Zellgifts für Insulinrezeptoren Streptozotocin), passiert Folgendes:

  • zu viel Glukose im Blut
  • zu wenig Glukose in den Zellen
  • generalisierter Energiemangel

Als man diesen Versuch im Gehirn wiederholte, also Streptozotocin gezielt an den Insulinbindungsstellen im Hirn verabreicht wurde, entwickelten die behandelten Versuchstiere ausnahmslos das Vollbild einer Alzheimer-Demenz. Aufgrund dieser Zusammenhänge wurde bereits vor mehr als zehn Jahren der Begriff „Diabetes Typ 3“ ins Leben gerufen.

Die ersten Hinweise auf den Zusammenhang zwischen Insulin und Demenz gab es bereits vor fast 50 Jahren, als ein Arzt namens Siegfried Hoyer in den Gehirnen von Demenzkranken einen verminderten Glukosespiegel und einen verlangsamten Stoffwechsel entdeckte.

In späteren Untersuchungen konnten Forscher um Doktor de la Monte zeigen, dass Insulinresistenz und Insulinmangel die geistige Leistungskraft herabsetzen und an der Entstehung von Alzheimer beteiligt sind. Denn anders als bei einer Insulinresistenz im Körper sinkt der Insulingehalt im Gehirn unter das Normalniveau, wenn dort die Zellen insulinresistent werden.

Der Grund: Da auch die Blut-Hirn-Schranke von der Insulinresistenz betroffen ist, kann Insulin nicht mehr ins Gehirn befördert werden, die Glukose kommt jedoch weiterhin ungehindert ins Gehirn.

Durch den dort vorherrschenden Insulinmangel, kann die Glukose jedoch nicht ins Innere der Nervenzellen transportiert werden und verbindet sich stattdessen in den Gefäßen des Gehirns mit Eiweiß und Fettstoffen. Dadurch entstehen sogenannte AGEs, die dort wahrscheinlich die Ursache für die Plaqueablagerungen bilden.

Im Gegensatz zu dieser Zuckerkrankheit ist bei Alzheimer allein das Zentralnervensystem betroffen. Immer mehr Experten sprechen daher bei Alzheimer von Diabetes Typ 3. Die Insulinrezeptoren an den Nervenzellen sind dann geschädigt und die insulinabhängige Glukoseaufnahme funktioniert nicht mehr oder nur noch eingeschränkt.

Darunter leiden Struktur und Funktion der Zelle sowie der Bau- und Energiestoffwechsel. Die so oft als Ursache herangezogenen Plaques (= Ablagerungen) entstehen dabei erst am Ende der Fahnenstange, wenn die Insulinempfindlichkeit im Gehirn bereits abgesunken ist.

Die Insulinresistenz im Gehirn führt zu einem Absinken der Gedächtnisleistungen, der Konzentration, Merkfähigkeit sowie kognitiven Prozessen. Doch nicht nur Alzheimer kann dadurch entstehen, auch Depressionen, Suchtverhalten, Essstörungen, Müdigkeitssyndrom und Diabetes-Typ-2 können durch eine Insulinresistenz im Gehirn verursacht werden.

Damit werden die Erkenntnisse der bisherigen Alzheimer-Forschung auf den Kopf gestellt. Und das macht Hoffnung. Denn Alzheimer wäre damit keine Frage des Schicksals oder Folge eines langen Lebens, sondern findet dann seine Ursache in ungünstigen Lebensgewohnheiten, allen voran zu wenig Bewegung, zu viel Zucker und Stärke sowie Alkohol- und Zigarettenkonsum.

Diese Faktoren begünstigen die Entstehung von Alzheimer

  • zu wenig körperliche Aktivität
  • eine zucker- und stärkehaltige Ernährung
  • Alkohol- und Zigarettenkonsum
  • zu viel Stress
  • Fehlen sozialer und seelischer Komponenten
  • posttraumatische Belastungsstörungen

Medikamente sind nicht die Lösung! Als erfolgsversprechende Prävention haben sich folgende Maßnahmen herausgestellt:

  • Veränderung der Ernährung (Reduktion von Zucker und Stärke, mehr Gemüse, Superfoods)
  • mehr Bewegung
  • Hirntraining
  • guter Schlaf
  • anregendes Leben
  • gute soziale Kontakte

Unser Gehirn, insbesondere der Hippocampus (= das Areal, in dem unsere Erinnerungen gespeichert werden) verfügt über enorme Selbstheilungskräfte, sofern wir ein positives Umfeld dafür schaffen!

Sogar das Bundesministerium für Gesundheit weiß: „Auch wenn die Ursachen der Alzheimer-Demenz noch nicht im Detail bekannt sind, lässt sich aus epidemiologischen Daten ableiten, dass zum Beispiel durch körperliche Bewegung und gesunde Ernährung, geistige Aktivität und soziale Teilhabe das Risiko, im späteren Leben an Demenz zu erkranken, verringert werden kann.

Da der neurobiologische Krankheitsprozess bereits 15 – 30 Jahr vor dem Auftreten der klinischen Symptome beginnt, ist die Prävention vor allem für die Altersgruppe ab 40 Jahren relevant.“

Die Geschichte der Alzheimer-Erkrankung

Nach diesem mutmachenden Vorwort folgt ein Überblick über die Geschichte der Alzheimer-Krankheit. 1906 beschrieb der Neurologe Alois Alzheimer, nach dem die Erkrankung benannt wurde, die Symptome zum ersten Mal anhand einer 51-jährigen Frankfurterin, die aufgrund ihrer Vergesslichkeit keinem Gesprächsverlauf mehr folgen konnte.

Als nach dem Tod der Frau das Gehirn untersucht wurde, entdeckte man eine gelbliche Masse um die degenerativen Nervenzellen, die ab da an immer wieder bei Betroffenen beobachtet wurden.

Diese aus Amyloid-Eiweiß bestehenden Ablagerungen gelten bis heute als eine der Ursachen für Alzheimer, obwohl neuere Studien jedoch darauf hindeuten, dass diese Plaques nur die Folge und nicht die Ursache der Degeneration der Nervenzellen sind.

Mosetter zeigt, wie es zu der Ablagerung dieser Eiweißbruchstücke kommt und erklärt, dass Alzheimer-Patienten zudem durch eine veränderte Konzentration an bestimmten Botenstoffen im Gehirn auffallen. Während ein Mangel an Acetylcholin beobachtet werden kann, wird zu viel Glutamat gebildet.

Abschließend wird verständlich erläutert, dass Alzheimer als Folge eines gestörten Zuckerstoffwechsels betrachtet werden muss, wobei der Leser mehr über den Aufbau und die Funktion des Gehirnes erfährt und eine ausführliche Darstellung von Symptomen der Alzheimer-Krankheit sowie einen Einblick in die unterschiedlichen Stadien und Formen der Demenzerkrankungen erhält.

Interessant zu wissen: Die Insulinresistenz im Gehirn führt zu

  • stoffwechselbedingten Entzündungen
  • oxidativem Stress
  • fehlerhafter Enzymaktivität
  • Abbaustopp des Amyloid-Vorläufers
  • Amyloid-Ablagerungen (= Plaques)
  • Anhäufung von verklebten und verklumpten Tau-Eiweißen
  • gestörter „Müllentsorgung“
  • Nervenzelltod

Ablagerungen im Gehirn sind also nicht die Ursache von Alzheimer, sondern die Folge der krankhaften Prozesse und zum Teil auch Ausdruck verzweifelter Reparaturmaßnahmen der geschädigten Nervenzellen.

Alzheimer-Prävention ist möglich!

Die sich daraus ergebende hoffnungsvolle Botschaft lautet: Die für Alzheimer typischen Diabetes-Typ-3-Veränderungen müssten als Ausdruck einer Stoffwechselentgleisung reversibel sein. Und genauso ist es!

Obwohl die genauen Ursachen für Alzheimer bis heute noch nicht bekannt sind und die wenigen zugelassenen Medikamente den Krankheitsverlauf weder aufhalten noch umkehren können, gilt als gesichert, dass eine Änderung der Lebensgewohnheiten Alzheimer verhindern, den Beginn hinauszögern oder den Verlauf mildern kann. Dabei ist der Erfolg umso größer, je eher die Verhaltensveränderungen stattfinden.

Mosetter geht dabei ausführlich auf die wichtigsten Parameter für die Alzheimer-Prävention ein, deren Kernaussagen folgend zusammengefasst dargestellt werden.

Ernährung das A und O für die Alzheimer-Prävention

Bei der Verstoffwechslung von Nahrung entstehen freie Radikale, die die Zellen angreifen. Hirnzellen sind besonders empfindlich, weil ihre äußere Hülle aus besonders vielen ungesättigten Fettsäuren besteht, die sehr anfällig für die Schädigung durch freie Radikale sind.

Antioxidantien können jedoch deren schädliche Wirkung abfangen. (Nicht zu süßes) Obst und Gemüse sind besonders reich an diesen Pflanzenstoffen. Eine entsprechende Ernährung ist für die Alzheimer-Prävention und -Linderung daher sehr wichtig.

Da Nervenzellen besonders empfindlich auf einen zu hohen Glukosespiegel reagieren, sollte parallel dazu der Konsum an Zucker und Weißmehl stark eingeschränkt werden, dafür sollten mehr gesunde Fette wie Kokosöl, Nüsse, Olivenöl und Avocados sowie Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte gegessen werden.

Auch Fisch, Fleisch und andere Tierprodukte dürfen gegessen werden, allerdings in Maßen. Ebenso sind kleine Mengen Alkohol und Kaffee erlaubt.

Die wichtigsten Ernährungsempfehlungen für die Alzheimer-Prophylaxe auf einen Blick:

  • bunt essen
  • gesunde Pflanzenstoffe
  • gute Fruchtauswahl (zuckerarme Sorten bevorzugen)
  • Kohlenhydrate maßvoll lieber Vollkorn und Hülsenfrüchte als ballaststoffarme Getreideprodukte
  • gute Vollwertkost
  • richtiges Fleisch (biologisch und wenig verarbeitet → keine Wurst)
  • gesunder Fisch (Kaltwassermeeresfisch)
  • wenig Milch und Transfette
  • gesunde Fette, bestes Öl
  • genügsam am Abend ohne Früchte und kurzkettige Kohlenhydrate

Neben ausführlichen Informationen zu den guten und schlechten Fetten, einem Ausflug in die Welt der Kohlenhydrate sowie Informationen zu sekundären Pflanzenstoffen und anderen Vitalstoffen, erhält der Leser am Endes de Kapitels Tipps für die Ernährungsumstellung inklusive Rezeptideen für drei Tage.

Bewegung als zweite Säule für die Alzheimer-Prävention

Bewegung ist genauso wichtig wie die Ernährung, denn dadurch wird der Energieverbrauch gesteigert und der Muskelerhalt angeregt. Körperliche Aktivität hilft zudem, den Glukose- bzw. Insulinspiegel zu senken und macht die Insulinrezeptoren an den Zellen wieder empfindlicher.

Wichtig dabei ist, dass wir uns genügend bewegen, weniger wichtig ist, welche Art der Bewegung wir ausüben. Für die meisten Menschen reichen 30 Minuten täglich vollkommen aus.

Hier braucht man es auch nicht zu übertreiben, entweder man bleibt gleich im moderaten und damit aeroben Bereich (Walken, Wandern, langsames Joggen), damit die Zellen mit ausreichend Sauerstoff versorgt werden, oder man wechselt zwischen Spitzenbelastungen (z. B. nach einem Sprint) ausreichenden Erholungsphasen (z. B. lockeres Joggen oder Gehen), um eine Übersäuerung der Zellen durch starke Laktatbildung zu vermeiden.

Interessant zu wissen: Auch das Gehirn profitiert von Bewegung

Neben Gehirntraining wird der Hippocampus (der Bereich im Gehirn, der für unsere Erinnerungen zuständig ist) auch durch Bewegung stimuliert. Die Neubildung von Nervenzellen wird angeregt, was einem Schrumpfen des Hippocampus und damit der Entstehung von Alzheimer entgegenwirkt.

Der Leser erfährt aber nicht nur, weshalb Bewegung und Muskeln wichtig für Gehirngesundheit sind, sondern erhält zudem konkrete Anleitungen für die richtige Art körperlicher Betätigung und zahlreiche Tipps für einen gelungenen Einstieg in ein aktiveres Leben.

Sonstige Faktoren für eine Alzheimer-Prävention

Auch, wenn Ernährung und Bewegung die Basis für eine gute Alzheimer-Prophylaxe darstellen, ist es damit allein noch nicht getan. Auch ausreichend guter Schlaf ist wichtig, damit das Gehirn sich von tagsüber erlebten Reize regenerieren und neue Vernetzungen bilden kann. Darüber hinaus wirken auch die Reduktion von Stress sowie gezielte Maßnahmen zur Entspannung positiv auf die Hirngesundheit.

Nicht zu unterschätzen sind zudem gezieltes Gedächtnistraining und die Pflege guter sozialer Kontakte. All diese Faktoren legen im Zusammenspiel die Grundlagen für ein gesundes Altern bei voller kognitiver Leistungsfähigkeit.

Unser Fazit: Absolut lesenswert!

„Zuckerkrankheit Alzheimer – Warum Zucker dement macht und was gegen das Vergessen hilft“ von Dr. med. Kurt Mosetter und Anna Cavelius macht Mut, dass wir sogenannten Alterungserkrankungen wie Alzheimer nicht hilflos ausgeliefert sind, sondern durch eigenes Zutun sehr gute Chancen darauf haben, auch im hohen Alter noch geistig fit zu sein. Lesen lohnt sich!

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Dieser Artikel erschien ursprünglich am 12. Juli 2017 und wurde zuletzt aktualisiert am 1. September 2022.

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